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Ins dunkle Herz Afrikas

Ins dunkle Herz Afrikas

Titel: Ins dunkle Herz Afrikas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Gercke
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sagte sie und gab ihnen dann Lukas' Übersetzung.
    Tita - das Champagnerglas an den Lippen - verschluckte sich. »Sarah hat ihrer Schwester Mary Mkize, die eine knallharte Verbrecherin war, ein Chamäleon hingehalten, woraufhin die vor Schreck heruntergefallen ist und von einem Krokodil gefressen wurde. Vorher aber hat sie Sarah noch schnell mit einem Fluch belegt, und deswegen wird die sterben - und du glaubst das?«
    »Eben hast du es noch für möglich gehalten, dass ein Sangoma Isabella verhext habe.« »Oh, du weißt genau, was ich meine!« Tita setzte ihr Glas hart auf 372
    den Tisch. »Ich halte es für möglich, dass man ihr irgendeinen Pflan-zensud eingeflößt hat, um sie gefügig zu machen, von Krautern versteht ein Sangoma viel. Der Rest ist Humbug«, beschied sie. Sie klang aufgebracht, aber der unsichere Unterton, der den letzten Satz begleitete, war deutlich.
    »Es ist ihre Religion«, setzte Henrietta nach, »ihr Glaube!« Sie sah ihrer Freundin in die Augen.
    »Ihr Krauts seid immer so schrecklich emotional und manchmal so edel, dass es kaum auszuhalten ist«, seufzte diese.
    »Mein Schatz«, sagte Neu, »du hast dich - wie die meisten von uns -
    nie für die Kultur der Schwarzen interessiert. Wir sind hier geboren, leben hier schon unser ganzes Leben - und über die Gebräuche des größten Teils der Bevölkerung wissen wir nichts, gar nichts! Wir sollten das schleunigst nachholen.«
    Tita warf die Hände hoch, als würde sie sich ergeben. »Oh, ich weiß, du hast ja Recht - versteht ihr, ich verdränge die Vorstellung, dass mein Hausmädchen Regina, das auf unserem Grundstück wohnt, in ihrer freien Zeit an Tieropfern teilnimmt . . .«, sie wandte ihren Kopf, ihr Blick streifte ihren schwarzen Gärtner, der den Rasen mähte,
    »... oder er etwas mit diesen Muthi-Morden zu tun haben könnte, von denen man hört. Es jagt mir eine derartige Angst ein, dass ich davon nichts wissen will.« Sie spielte mit ihrem Diamantring, schien mit sich zu kämpfen.
    Henrietta war aufgewühlt. »Tita ...«
    Diese hob ihre Augen, lächelte ein wenig. »Und ich soll Lukas das Geld geben, damit er einen Sangoma bezahlt, der Marys Fluch auf-hebt, damit Sarah nicht den Schwalben folgen muss? Lukas, dem Doktor der Rechtswissenschaften?«
    Sie nickte dankbar. »Lukas Ntuli, dem Zulu - genau so!«
    Tita nahm das Geld. »Ich sollte BOSS hinter Sarah herschicken, die verleihen ihr sicher eine Medaille dafür, dass sie die Henkerin ins Jenseits befördert hat. - Regina, mein Glas ist leer!«, schrie sie ins Haus und hielt ihr Glas hoch.
    erschien im Eilschritt mit einer vollen Champagnerflasche.
    373
    »Jemand kommt«, verkündete sie gleichzeitig, »Taxi fährt den Weg hoch.«
    »Frag ihn, was er will«, wies Tita sie an.
    Henrietta spürte Unmut, dass ein Fremder ihren letzten Tag mit ihren Freunden unterbrach, und hoffte, dass es nur eine kurze Störung sein würde.
    Regina kehrte zurück. »Besuch für Mrs. Popp«, kündigte sie an und trat beiseite, um den Besucher auf die Terrasse zu lassen. »Ach, du Scheiße«, rief Susi plötzlich aus.
    Henrietta drehte sich um, und da stand Ralf Popp. Todschicker Anzug, viel zu warm, offener Hemdkragen, gelockerter blauer Schlips, müde, rot geränderte Augen. »Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«, brüllte er und ging auf Susi los.
    lan streckte ein Bein aus, und Ralf fiel der Länge nach in Titas An-thurienbeet. »Hoppla«, grinste lan und half dem Gefallenen auf. »Hier sagt man eigentlich erst guten Tag, mein Name ist Ralf Popp, und entschuldigen Sie bitte die Störung, wäre es möglich, dass ich meine Frau sprechen könnte - aber woher sollst du das schon wissen.« Er konnte Ralf genauso wenig leiden wie Henrietta. »Fass mich nicht an, du Arsch!« Wütend versuchte Ralf, die rote Erde Afrikas von seinem Anzug zu bürsten. Da sie aber noch nass von den Regenfällen der vergangenen Tage war, schmierte er sie sich erst recht ins Gewebe. »Sieh dir das an, das bezahlst du mir!« lan lachte herzlich.
    Mit einem Schritt war Ralf neben seiner Frau, packte sie am Arm, hob sie mühelos aus dem Liegestuhl. »Du kommst jetzt mit, wir holen deine Sachen aus dem Hotel, und dann wirst du mir erklären, was dir eingefallen ist! Du gehörst doch in die Klapsmühle!« »Hör mal, alter Junge, so behandelt man Damen nicht und schon gar nicht in meinem Haus.« Neu warf sich ein Hemd über seine Badeshorts und baute sich neben ihm auf. »Lass sie sofort los!« Er brauchte nicht zu drohen,

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