Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)
Hunde zu ihm und ließen sich anleinen. Dann führte er sie durch das Gartentor von Nummer 4 und verschwand hinter dem Haus.
Obwohl die vermeintliche Gefahr gebannt war, klammerte Gabriele Pallkötter sich nach wie vor zitternd an Seeger – immerhin war sie mittlerweile still. Der Kommissar blickte verzweifelt zu Pippa und Christabel hinüber. In dem hilflosen Bemühen, die Pallkötter nicht anzufassen, hielt er seine Arme ungelenk abgespreizt.
»So haben wir als Backfische auch Kontakt zum anderen Geschlecht aufgenommen. Die Gute hat wirklich Glück gehabt, dass das Objekt ihrer Begierde in Reichweite war.« Christabel kicherte vergnügt. »Und jetzt gehen Sie hin, Pippa, und laden Herrn Seeger zum Mittagessen ein. Retten Sie unseren Kommissar – sonst ist er morgen verheiratet.«
Kapitel 17
W ir gehen aufeinander los und sagen gehässige Dinge übereinander …«, las Pippa vor, und Christabel lachte leise.
»Passt genau auf uns drei Bürgermeister«, sagte sie. »Lawrence hat immer direkt aus dem Leben gegriffen.«
Sie hatten die morgendliche Lesestunde in die große Küche verlegt, um Hilda beim österlichen Backen Gesellschaft zu leisten. In einer großen gusseisernen Pfanne auf dem Herd brutzelte Fett, und die Bäckerin schöpfte mit einem Löffel aus einer Steingutschüssel kleine Mengen Teig, die sie in die brodelnde Flüssigkeit gleiten ließ, um sie auszubacken. Der ganze Raum duftete nach frischem Schmalzgebäck.
Pippa und Christabel saßen auf der gemütlichen Eckbank, und auf der Tischplatte vor Pippa lag Lady Chatterleys Liebhaber . Auf einem Stövchen stand eine Kanne Tee, aus der die alte Dame von Zeit zu Zeit nachschenkte. Sichtlich genoss sie die friedliche Stimmung, während ihr Blick mal auf Pippa, mal auf ihrer Freundin ruhte.
Als Christabel lachte, drehte Hilda sich neugierig um. Ein Klumpen Teig plumpste aus viel zu großer Höhe vom Löffel in das heiße Fett und ließ es zischend hochspritzen. Hilda fuhr herum und zog unter lautstarken altmärkischen Flüchen die Pfanne von der glühend heißen Platte.
Pippa unterbrach ihren Vortrag und fragte besorgt: »Haben Sie sich verbrannt, Hilda?«
»Nein, nichts passiert. Ich wollte euch nicht stören, aber deine Heiterkeit hat mich abgelenkt, Christabel. Beim Backen von Poopsmütze sollte man wirklich immer aufpassen, so schnell, wie die fertig sind.« Hilda wischte sich seufzend die Hände an der Schürze ab und warf einen Blick in die Pfanne. »Die hier sind verbrannt, die kann ich vergessen.«
Mit einer Schaumkelle schöpfte sie das verkohlte Gebäck aus der Pfanne und entsorgte es in den Mülleimer.
»Mit meiner Baumkuchenwalze wäre mir so etwas niemals passiert«, fuhr sie fort und runzelte die Stirn, »aber die werde ich nie wieder anfassen, die kann die Polizei von mir aus behalten. Darauf backe ich keine Baumkuchen mehr. Das wäre mir wirklich zu gruselig.«
»Wann kommt denn die neue?«, fragte Christabel.
»Auf keinen Fall mehr vor Ostern. Selbst wenn ich sie heute noch bekommen hätte, wäre es zu spät gewesen. Also gibt es morgen als Ersatz Nunnepferzken ün Poopsmütze …«
Pippa lachte laut auf. »Papstmützen und … Nonnenfürzchen? Habe ich das richtig verstanden? Wenn das nicht perfekt zu Ostern passt! Wie viele wollen Sie denn noch machen?«
»Ein paar hundert müssen es schon noch werden«, antwortete Hilda und schob die Pfanne zurück auf die heiße Herdplatte. »Nach dem allgemeinen Eiersuchen pilgern alle in die Ade-Bar zum Kaffeetrinken, das ist Tradition. Diesmal haben sich die Bürgermeister von Storchhenningen und Storchentramm schwer ins Zeug gelegt und die österlichen Süßigkeiten gesponsert. Bei diesen beiden Geizkragen ist das eine Sensation! Es werden doppelt so viele Leute kommen wie sonst, schon allein, um von der unerwarteten Großzügigkeit der Biberbergs zu profitieren.« Hilda lachte in sich hinein. »Und wer weiß, wann der erste Storch landet? Dann brauche ich jede Menge Nachschub. Ich bin wirklich froh, dass ich für diesen Marathon deine Küche benutzen darf, Christabel. In meiner fühle ich mich immer noch nicht wohl.«
Als sie Pippas begehrlichen Blick auf das fertige Gebäck auffing, das auf Kuchengittern auskühlte, lächelte Hilda Krause. Sie holte einen Teller aus dem Geschirrschrank, legte ein paar frische, noch warme Papstmützen darauf und stellte ihn auf den Tisch.
Pippa bedankte sich und probierte.
»Wahrhaft himmlisch!«, sagte sie, ehrlich begeistert. »Seien Sie froh,
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