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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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dass mein Bruder Freddy nicht hier ist. Selbst Sie könnten nicht so schnell backen, wie er diese Köstlichkeit verputzen würde! Und die Papstmützen bestehen wirklich nur aus Pfannkuchenteig?«
    »Na ja, nicht ganz – aber wenn ich meine geheime Zutat verrate, würde ja keiner mehr in die Ade-Bar kommen und die Originale kaufen. So wird jeder, der es zu Hause selbst versucht, stets das Gefühl haben, dass irgendetwas fehlt.« Hilda Krause zwinkerte Christabel zu, die beifällig nickte.
    »Das nenne ich geschäftstüchtig«, sagte Pippa und griff nach einem weiteren Gebäckstück. »Ein winziges Mützchen noch …«
    Sie wischte sich die fettigen Finger an einer Serviette ab, bevor sie sich wieder über das aufgeschlagene Buch beugte und weiterlas: » Oder wir verbergen die gehässigen Gefühle, die wir füreinander hegen, hinter zuckersüßer Falschheit …«
    Hilda prustete und rief: »Also, wenn ihr mich fragt: Dieser Lawrence kannte nicht nur euch Bürgermeister, sondern vor allem unsere Frau Pallkötter!«
    »Uns alle, Hilda.« Christabel lächelte milde. »Er kannte uns alle.«
    Pippa wollte gerade fortfahren, als Hilda Krause aus dem Fenster blickte und knurrte: »Wie recht du hast, Christabel. Da kommen jedenfalls zwei, die für ihre zuckersüße Falschheit auch noch Steuergelder kassieren.«
    »Sieh an. Die Herren Bürgermeister beehren mich mit einem Besuch«, sagte Christabel, ohne sich für diese Erkenntnis mit einem Blick aus dem Fenster vergewissern zu müssen.
    Pippa öffnete die Haustür, noch bevor die Biberbergs Gelegenheit hatten, zu klingeln. Aus dem Augenwinkel sah sie auf dem Vorplatz eine schattenhafte Gestalt hinter einem Busch verschwinden.
    »Guten Morgen, die Herren«, sagte Pippa, »Frau Gerstenknecht erwartet Sie in der Küche. Gleich links, bitte.«
    Sie amüsierte sich innerlich über das kleine Wettrennen und das kurze Gerangel auf der Schwelle, das die Dorfhäuptlinge veranstalteten. Jeder wollte Christabel als Erster begrüßen.
    Sie wartete, bis Thaddäus und Zacharias Biberberg in der Küche verschwunden waren, und ging dann hinaus zum Busch. Durch das immergrüne Laub ließ sich eine zusammengekauerte Gestalt erahnen.
    »Jetzt kommen Sie schon rein, Herr Brusche«, sagte sie. »Wir brauchen einen beeinflussbaren Zeugen.«
    »Wirklich?« Verlegen grinsend richtete Brusche sich auf. »Sie haben was gut bei mir.«
    Pippa musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen und dachte nach. Dann sagte sie: »Sehr gut. Dann finden Sie heraus, warum die Palle sich bei Christabel einschmeicheln will. Meines Wissens hat sie das bisher noch nie für nötig befunden. Wieso kommt sie jetzt an und erzählt Christabel, dass Waltraut Heslich gegen sie intrigiert hat? Wieso haut sie plötzlich ihre eigene Freundin noch nach deren Tod in die Pfanne? Und wieso bittet sie Christabel so ganz nebenbei auch noch in die Doppelkopf-Runde?«
    Brusche, der interessiert zugehört hatte, zog die Brauen hoch. »Doppelkopf? Mit der Palle? Sie haben recht, Pippa, das geht wirklich zu weit.«
    »Was in unserer strukturschwachen Region wirklich nötig ist, sind echte Alternativen. Wir brauchen Investoren, denen dieses Gebiet am Herzen liegt, die bereit sind, Wagnisse einzugehen«, sagte Zacharias Biberberg pathetisch, als Pippa und Brusche die Küche betraten.
    Die Bürgermeister von Storchhenningen und Storchentramm saßen neben Christabel am Tisch, auf dem sich die Ergebnisse von Hilda Krauses Fleiß auf Kuchengittern türmten. Beiden Männern war deutlich anzusehen, dass sie sich für ihr Gespräch mit Christabel einen anderen Rahmen als Teigschüsseln, Gebäckpyramiden und mehrere ungebetene Zuhörer erhofft hatten.
    Thaddäus Biberberg streckte die Hand nach einer Papstmütze aus, zog sie aber hastig zurück, als ihn Hilda Krauses strenger Blick traf.
    Stattdessen fuhr er seinen Bruder an: »Das sollte ich doch sagen! Du wolltest auf frisches Blut aus dem Ausland verweisen und die Chancen, die sich …«
    »Danke, dass du mich daran erinnerst«, unterbrach ihn Zacharias Biberberg. »Und du hast ja so recht. Wie mein Bruder schon sagte, Frau Gerstenknecht: Wir, die wir den Überblick haben, müssen denen die Hand reichen, die den Weg allein nicht finden. Wir müssen an den richtigen Stellen sparen, um an den notwendigen investieren zu können. Wir müssen Synergieeffekte schaffen, unsere Kräfte bündeln – so, wie wir Biberbergs es vormachen. Nur so hat das Storchendreieck auch in Zukunft eine echte

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