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Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition)

Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition)

Titel: Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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Sorge, ich kann schon auf mich aufpassen – ganz im Gegensatz zu Hanna. Ich glaube, Malin hat recht. Sie wäre längst zum Haus zurückgekehrt, wenn ihr nicht irgendetwas zugestoßen wäre. Ich mache mir ehrlich Sorgen um die Kleine.”
    “Ich doch auch”, entgegnete Cassie hitzig und griff nach seinem Arm, als er das Boot betreten wollte. “Aber das ist doch noch längst kein Grund, dich selbst in Lebensgefahr zu begeben. Schau dir den Wellengang an! Dieser Brandung hat die Skägård doch nicht das Geringste entgegenzusetzen. Sie wird gegen die Felsen prallen und zerschellen!”
    “Machst du dir etwa Sorgen um mich?”, fragte Dale in einem nicht zu deutenden Tonfall. “Aber nein, wie dumm von mir. Schließlich hast du es ja plötzlich so furchtbar eilig von hier wegzukommen, nicht wahr?”
    “Du weißt genau, warum ich gehen muss.” Cassie wandte schnell den Kopf ab, damit er nicht den Ausdruck in ihrem Gesicht lesen konnte, denn seine Worte hatten einen wunden Punkt in ihr berührt. Ja, sie wollte so schnell wie möglich fort von Svergå – nicht nur wegen ihres Jobs oder wegen seines Romans, sondern vor allem, um sich vor sich selbst zu schützen. “Also, was soll das? Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, dies ist der falsche Zeitpunkt, um den Helden zu spielen. Lass uns die Insel absuchen. Auf dem Wasser haben wir ohnehin nichts auszurichten.”
    Entschlossen riss Dale sich von ihr los. “Und was ist, wenn Hanna ins Meer gestürzt ist? Sie könnte von einem Felsen ausgeglitten sein oder sonst etwas! Nein, such du an Land, ich werde mein Glück draußen auf dem Wasser versuchen.”
    Cassie konnte nur hilflos mit ansehen, wie er die Verankerung am Steg löste und den Motor der Skägård anwarf. Wie ein Spielzeug wurde das kleine Boot immer wieder von den Wellen zurück an den Anlegeplatz geworfen, ehe es Dale endlich gelang, es hinaus auf den offenen Ozean zu steuern.
    “Das ist Wahnsinn!”, murmelte Cassie und wandte sich ab. Sie konnte und wollte nicht zusehen, wie Dale sich selbst in größte Gefahr brachte. Zudem glaubte sie fest daran, dass Hanna sich nach wie vor auf Svergå befand. Sie wickelte sich die alte Öljacke, die Dale ihr gegeben hatte, enger um den Körper, stemmte sich gegen den Wind und marschierte los. Sie musste Malins Enkelin finden und durfte sich nicht durch ihre Sorge um Dales Sicherheit davon abhalten lassen.
    Nach gut einer Stunde hatte sie jedoch, abgesehen davon, dass sie bis auf die Knochen durchgefroren und völlig durchnässt war, nicht das Geringste erreicht. Entmutigt blieb sie stehen und blickte sich um. Es schüttete noch immer wie aus Kübeln, und überall in den Senken hatten sich kleine Tümpel gebildet. Die Sicht war so schlecht, dass man kaum mehr als ein paar Meter weit sehen konnte. Wie sollte sie unter diesen Umständen ein kleines Mädchen finden, das sich vielleicht nicht einmal durch Rufen bemerkbar machen konnte?
    Jetzt nur nicht schlappmachen, rief Cassie sich zur Ordnung. Malin verlässt sich auf dich, du darfst sie nicht enttäuschen. Doch die Hoffnung schwand mit jedem Meter, den sie zurücklegte. Obwohl sie die Insel mittlerweile beinahe überquert und jeden Stein auf ihrem Weg zweimal umgedreht hatte, blieb Hanna verschwunden. Was sollte sie denn jetzt bloß tun? Sie konnte doch nicht einfach aufgeben und die Kleine ihrem Schicksal überlassen! Hanna, ganz allein, womöglich verletzt und hilflos! Allein bei dem Gedanken wurde ihr ganz übel! Doch die Fährte war kalt, und es schien nicht den kleinsten Anhaltspunkt zu geben.
    Abrupt blieb Cassie stehen. Natürlich, das konnte durchaus funktionieren! Warum war sie nicht gleich darauf gekommen?
    Eilig schlug sie den Weg zurück zum Haus ein. Es gab keine Garantie dafür, dass ihr Plan funktionierte, doch es bestand immerhin eine gute Chance. Auf jeden Fall eine weitaus bessere, als wenn sie sich allein weiter auf die Suche gemacht hätte.
    Sie erblickte Ole schon vom Hügel aus. Dale hatte ihn an der Veranda angeleint, um sicherzustellen, dass er ihm nicht hinterherlief. Aufgeregt zerrte der Hütehund an der Leine, jaulte und winselte herzzerreißend.
    “Ja, mein Guter, du spürst, dass etwas nicht in Ordnung ist, stimmt’s?” Beruhigend kraulte Cassie ihn hinterm Ohr. “Und weißt du was, ich habe eine Aufgabe für dich. Wenn du es geschickt anstellst, dann bist du der Held des Tages und bekommst von Malin sicherlich eine Extraportion
Lammstek
, ganz für dich allein.”
    Aufmerksam

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