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Insel der glühenden Sonne

Titel: Insel der glühenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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mehr für Marie Cullen.
            Da er bisher keine Arbeit gefunden hatte, ging er angeln und fing mehr, als er essen konnte. Daher brachte er ein paar Fische zu Mrs. Harris, die sich sehr über seinen Besuch freute.
            Er verbrachte ein paar Stunden auf der Farm, reparierte Löcher im Scheunendach und machte sich wieder auf den Weg. Eigentlich wollte er bei Warboy vorbeisehen, traf unterwegs aber Billo.
            »Na, die Lieferung an die Käserei erledigt?«
            »Ja, wie immer.«
            Unter Hunters Aufsicht schien die Farm gut zu laufen, der freie Sonntag und die spätere Ausgangssperre waren wieder eingeführt worden.
            »Wie kommt Marie Cullen zurecht?«, wollte Sean wissen.
            »Miss Warboys Zofe?«
            »Ja. Ist sie etwa nicht mehr da?«
            »Nein. Und Miss Warboy auch nicht.«
            »Wo sind sie hin?«
            »Das weiß keiner. Dossie sagte, Mr. Warboy hätte sie packen lassen und persönlich weggebracht.«
            »Wer hat die Kutsche gefahren?«
            »Hunter, aber er sollte sie nur bis zu Pollards Laden bringen. Danach hat er nichts mehr von ihnen gesehen. Dossie tippt auf ein Kloster.«
            Sean schüttelte den Kopf. »Sie könnten Miss Warboy in ein Kloster bringen, aber dort ist kein Platz für eine Zofe. Hoffentlich haben sie Marie nicht zurück in die Frauenfabrik geschickt. Verdammt, ich muss mich darum kümmern!«
            Billo war auf eine Plauderei aus. »Hast du von Flo Quinlan gehört?«
            »Nein, was hat er denn wieder angestellt?«
            »Na ja, er ist doch Vorarbeiter bei Flood. Hat nicht lange gedauert, bis er es sich mit den Grigg-Brüdern verdorben hatte, aber er konnte es mit ihnen aufnehmen. Zuerst haut er Owen in die Visage, dann lässt er Max verhaften, weil er Zack verprügelt hat. Jetzt hat Owen Angst, sich an ihm zu vergreifen.«
            »Gute Arbeit! Was sagt Flood dazu?«
            »Der war unterwegs. Als er zurückkam, war alles vorbei.« Billo grinste. »Soll ich dir noch was sagen?«
            »Und?«
            »Es heißt, Flo hätte was mit Floods Frau!«
            »Nein!« Sean brüllte vor Lachen. »Was will er mit der Vogelscheuche?«
            »Ich nehme an, er kriegt sie umsonst.«
            Als er davonritt, musste Sean immer noch lachen, bis ihm die beiden Boote einfielen, die der Leutnant in seinem Schuppen aufbewahrte. Er überlegte, mit Flo zu sprechen, wollte sich aber lieber nicht auf Floods Anwesen sehen lassen. Die Boote konnten ihm später noch von Nutzen sein.
            Zurück in der Stadt machte er sich auf die Suche nach Bailey, um herauszufinden, was aus Marie geworden war.
             
            Zuerst sah er sich am Hafen um, doch es waren nur einige Walfänger und ein Handelsschiff aus Singapur eingelaufen. Keine Segler aus der Alten Welt, keine Küstendampfer, die für ihn wichtig waren, da die meisten großen Schiffe ihre Fahrt in Sydney oder einem anderen Festlandhafen beendeten. Die Strafkolonie Van Diemen’s Land hatte für Siedler, Bergleute und Reisende keine große Bedeutung; auch die Herren unterschiedlichster Nationalität, die Geld investieren wollten, kamen selten her. Sean vermutete, dass Glenna, sollte sie denn die Reise unternommen haben, wohl mit einem Küstendampfer eintreffen würde.
            Er musste an Josie Harris denken, die mit ihrer Tochter dem Ehemann um den halben Globus gefolgt war. Ans Ende der Welt. Er fragte sich, wie dieser Mann solche Liebe und Treue in einer Frau erwecken konnte, einer gut aussehenden Frau, die jeden Mann hätte haben können. Zugegeben, er war ein wenig eifersüchtig auf Harris, da er selbst nie solche Liebe erfahren hatte.
            Andererseits war es ungerecht, so über Glenna zu urteilen. Wie konnte er erwarten, dass sie ans andere Ende der Welt reiste, um einen Mann zu begleiten, dessen unbedachte Taten ihn zum Sträfling gemacht hatten? Was hätte sie denn auf der Insel anfangen sollen? Es hatte keinen Sinn, solchen Fantasien nachzuhängen, dieser Schritt wäre für eine junge Dame einfach undenkbar gewesen.
            Sosehr sie ihn auch lieben mochte.
            Plötzlich klangen die Worte hohl, wenn man sie mit der tiefen Treue verglich, die Josie ihrem Mann bezeugt hatte. Der Neid nagte an ihm. Es hatte auch gar nicht

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