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Insel der glühenden Sonne

Titel: Insel der glühenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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keine sichere Unterkunft.«
            »Was ist denn mit deiner?«
            »Meine Nachbarn sind unglaublich neugierig.«
            »Kannst du nicht bei Flo unterkommen?«
            »Er war nicht sonderlich hilfsbereit. Ich hatte an dieses Haus hier gedacht. Nur für zwei Tage.«
            »Was?« Sean fuhr zusammen. »Nein, nie im Leben. Erstens gehört es nicht mir, zweitens vertraut mir der Doc.«
            »Er muss es ja nicht erfahren.«
            »Das geht nicht, wirklich nicht.« Außerdem setzte er damit sein neues Leben aufs Spiel. Willem verlangte einfach zu viel von ihm.
            Sie wechselten das Thema, wogen das Für und Wider des Plans ab.
            »Aber du kannst doch Angus helfen, er ist dein Freund. George sagt, er war schon in …«
            Sean hob die Hand. »Bitte nicht. Ich kann sie nicht aufnehmen. In diesen engen Straßen haben die Mauern Augen. Ich wüsste aber einen Ort in Sandy Bay, ich kann mich umhören. Vielleicht könnten sie dort aussteigen, das Haus liegt unmittelbar am Strand.«
            »Meinst du wirklich?«, fragte Willem eifrig.
            »Es ist einen Versuch wert. Ich reite morgen hin und frage nach. Sie wird uns sicher helfen.«
            »Wer ist sie?«
            »Du kennst sie nicht, und so sollte es auch bleiben.«
            »Gut«, seufzte Willem, »ich wusste, du lässt mich nicht im Stich.«
             
            Marie sagte Nein, fest und unverrückbar, und Sean fühlte sich an seine eigenen Beweggründe erinnert. »Mr. Warboy hat die Regeln aufgestellt. Keine Besucher. Er hat mir eine Chance gegeben, ich hätte hinter seinem Rücken ebenso gut ein Bordell aufziehen können. Aber er hat mir Penn anvertraut …«
            »Mein Gott, wie konnte ich nur auf diese Idee kommen?«, rief Sean dazwischen.
            Marie war verblüfft. »Sag nicht, er ist einer von ihnen«, flüsterte sie. »Um Gottes willen.«
            »Es tut mir aufrichtig Leid, Marie, ganz ehrlich. Ich hätte nie damit zu dir kommen dürfen. Das Mädchen hatte ich ganz vergessen. Wir müssen uns etwas anderes suchen.«
            Marie sah sich vorsichtig um. »Warte mal, Sean, ich habe eine Idee. Aber geh bitte nicht gleich in die Luft. Versprich mir, zu warten, bis ich zu Ende gesprochen habe.«
            »Versprochen.«
            »Am Ende der Straße liegt ein Haus, ein großer Kasten, in dem ein Mann allein lebt. Er kriegt nie Besuch. Ich habe das Haus von der Straße und vom Strand aus beobachtet.«
            »Du meinst das Herrenhaus mit dem Aussichtstürmchen?«
            »Ja, das wäre praktisch, oder?«
            »Mag sein. Warum beobachtest du den Kerl? Hast du ein Auge auf ihn geworfen?«
            »Nein, aber er auf mich. Also, du könntest deine Freunde dort verstecken.«
            »Sicher, ich klopfe einfach an und bitte ihn, ein paar entflohene Sträflinge aufzunehmen.«
            »So in der Art, nur würdest nicht du selbst hingehen. Das wäre zu riskant.«
            »Was du nicht sagst.« Allmählich wurde er ungeduldig.
            »Er geht tagsüber meist aus, spaziert am Strand entlang, ist abends aber zu Hause. Ich hab dann und wann durchs Fenster gespäht.«
            »Du spionierst ihm nach?«
            »Ja, weil ich weiß, wer er ist. Hör zu. Deine Freunde werden hingehen, wenn er allein ist. Wenn er die Tür aufmacht, schlagen sie ihn nieder und stürmen rein.«
            Sean fiel fast vom Stuhl. »Sie schlagen ihn nieder? Und danach bitten sie ihn, ihnen ein paar Tage Schutz zu gewähren?«
            »Genau das werden sie tun.«
            »Bist du zur Anarchistin geworden? Von wegen brave Bürger niederschlagen.«
            »Grover Pellingham ist kein braver Bürger.«
            »Heilige Muttergottes!« Sean trat von der Veranda in den dunklen Garten und starrte zum Haus hinüber.
            »Du hast mir versprochen, ruhig zu bleiben. Also bitte.«
            Marie stellte sich hinter ihn. »Wir können ihm nichts tun, Sean, er ist böse, vergiftet alles um sich herum. Wir können ihn höchstens benutzen. Die Jungs werden ihn fesseln und knebeln, bis sie bereit zum Aufbruch sind.«
            »Und wenn er dann nach der Polizei schreit?«
            »Er ist ja geknebelt.«
           

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