Insel der glühenden Sonne
glauben! Sie hatten gerade erst die Baracke verlassen und marschierten die Champ Street hinauf, vorbei am Gefängnis, als ein entlaufener Esel auf sie zurannte, dicht gefolgt von seinem Besitzer. Das Tier schien aus dem Nichts zu kommen, prallte gegen die Männer, stieß einige zu Boden, darunter auch einen Aufseher, was die Stimmung beträchtlich hob.
Als der Esel eingefangen und weggeführt war und die Bergleute sich wieder aufstellten, hatte er George aus den Augen verloren. Er spähte umher, bis sie einige Zivilisten vorbeilassen mussten, worauf er sich in die vordersten Reihen stahl. Sein Freund war nicht zu entdecken. Er ahnte, dass George verschwunden sein musste, was ihn so wütend machte, dass er schon Alarm schlagen wollte, dann aber beschloss er, erst nach McLeod Ausschau zu halten.
Angus war bereits in der Kirche. Er stand unmittelbar an der Tür und verteilte Gesangbücher, während sich die Kirche immer mehr füllte. Er hielt Ausschau nach den Kapuzen.
Wie immer wurden sie einzeln hintereinander hineingeschoben. Angus legte die Gesangbücher weg und reckte den Hals nach Singer.
Da war er. Angus riss ihn zu sich und schob ihn hinter die hohen Holzbänke mit den Nischen, die den Kapuzen vorbehalten waren. Er nahm ihm die Kapuze ab, durchtrennte die Fesseln mit einem scharfen Küchenmesser und brachte ihn rasch zu einer Seitentür. Leise Panik ergriff ihn, da von Jancys Ablenkung nichts zu sehen war. Dann knallte es mehrfach. Er roch Rauch, dazu etwas wie Farbe, aber sie hatten keine Zeit zu verlieren. Angus packte Singer und rannte mit ihm in den Wald.
Jancy war sehr zufrieden, als seine Kumpel das Terpentin an die Kirchenwand schütteten. Die zerplatzten Papiertüten hatten die Aufseher in die falsche Richtung gelockt.
Das würde Singer nützen. Was für eine Ablenkung!
Er setzte die Kirche in Brand.
Angus und Singer waren unter den vielen Leuten, die hügelaufwärts zur Brandstelle im Wald liefen. Angus erklärte im Laufen, was Singer zu tun hatte. Die Flammen rückten auf das Haus des Richters zu, was ihn veranlasste, einen Umweg zu nehmen.
»Weißt du, was du jetzt zu tun hast?« Sie rannten im Schutz der Bäume nach Süden.
»Ja.« Singer schnaufte, seine Augen leuchteten vor Aufregung. »Zum Bergwerk laufen. Zweite Bucht neben Anleger. Nach George und Boot Ausschau halten.«
»Genau, er bringt dich rüber. Viel Glück.«
»Kommst du nicht mit?«
»Nein, es reicht nur für dich und George.«
»Big George?«
»Ja, ich muss los, wir werden verfolgt.«
»Jesus!« Singer blieb verwirrt stehen.
»Renn, du Idiot!« Angus stieß ihn an. »Na los!«
Angus bog nach links ab, tauchte hinter das Irrenhaus und lief nach Mason’s Cove hinunter, wo sich der Hafen des Ortes befand.
Lester war aus der Reihe ausgeschert und hatte sich im Garten des Pfarrhauses versteckt, während die übrigen Männer zur Kirche marschierten. Angus kam in einem anderen Trupp vorbei. Plötzlich sah er Flammen aus dem Wald emporschießen, die schnell um sich griffen. Leute rannten hin, doch die Aufseher hielten sich an ihre Anweisungen und schoben die Männer in die Kirche.
Noch immer keine Spur von George. Das Feuer erregte sein Misstrauen. Er orientierte sich dorthin, als er einen Tumult bei der Kirche hörte, lief aber weiter, da er glaubte, nun auf dem richtigen Weg zu sein.
Die Frau des Richters stand im Nachthemd draußen und kreischte, während Männer mit Eimern an ihr vorbeirannten, um das Feuer in Schach zu halten. Lester genoss das Spektakel, als ihm jemand einen Eimer in die Hand drückte und ihn zum Löschen aufforderte.
Belustigt lief er los, musste aber vom Rauch würgen, schleuderte den leeren Eimer ins Feuer und stahl sich davon.
Da entdeckte er McLeod mit seinem karottenroten Schopf, der mit einem anderen Mann durch den Wald nach Süden hastete. Er folgte ihnen. Wo mochten sie hinlaufen? Sie bewegten sich ins Landesinnere, weg von Meer und Landenge, die eine Fluchtmöglichkeit boten. Von George war immer noch nichts zu sehen.
Es war schwierig, ihnen auf den Fersen
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