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Insel der Sehnsucht, Insel des Gluecks

Insel der Sehnsucht, Insel des Gluecks

Titel: Insel der Sehnsucht, Insel des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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dem kleinen Laden wieder in die strahlende Sonne hinaustraten.
    Zu Homers Grabmal wollten sie mit dem Taxi fahren, und auf dem Weg zum Taxistand stellte Chloe Leon die Frage, die sie die ganze Zeit beschäftigt hatte. "Warum hast du die Perlenkette von Ari angenommen? Sie ist natürlich wunderschön, aber ..."
    "Es war das einzig Wertvolle, was er besaß", vervollständigte Leon ihren Satz und nickte. "Chloe, du musst noch viel über die griechischen Männer lernen. Ari war froh über meine Hilfe, als er sie brauchte, aber er wollte sie mir zurückzahlen, und die einzige Möglichkeit für ihn war, mir seinen wertvollsten Besitz anzubieten. Hätte ich die Kette zurückgewiesen oder, noch schlimmer, angedeutet, dass ich ein gleichwertiges Stück leicht bei einem Juwelier hätte erwerben können, wäre er tödlich gekränkt ge wesen, verstehst du?"
    Chloe verstand. Und sie begriff, dass der Mann, den sie geheiratet hatte, eine sehr komplexe Persönlichkeit war: so einfühlsam und rücksichtsvoll und andererseits doch ... Sie fröstelte und blickte unwillkürlich zum Himmel. Hatte sie sich diese plötzliche kühle Brise nur eingebildet? Sosehr sie auch versuchte, die Vergangenheit zu verdrängen, es konnte nicht auf Dauer gut gehen. Um des Kindes willen, das sie eines Tages mit Leon haben würde, musste sie mit ihm über Marisa und seine diesbezüglichen Pläne sprechen. Aber noch nicht! mischte sich eine innere Stimme ein. Nur noch heute!
    Es war nur zu leicht, dieser Stimme nachzugeben. Als Leon eins der uralten Taxis anhielt, fröstelte Chloe erneut und war sich nun sicher, dass der Wind vom Meer aufgefrischt hatte.
    Leon jedoch schien die plötzliche Abkühlung nicht zu bemerken. Sie fuhren mit dem Taxi über eine schmale Straße, vorbei an frisch getünchten Windmühlen zu dem Ort, wo der große griechische Geschichtenerzähler, der der Welt die historischen Heldengedichte "Ilias" und "Odyssee" geschenkt hatte, begraben sein sollte.
    Das Grabmal des Homer war nicht so eindrucksvoll, wie Chloe es insgeheim erwartet hatte. Dennoch umgab den Ort eine zeitlose Stille, die Chloe andächtig in sich aufnahm.
    Am frühen Abend kehrten sie auf die Yacht zurück. Zum ersten Mal seit Chloes Rückkehr nach Griechenland gab es keinen farbenprächtigen Sonnenuntergang.
    Chloe zog eines des beiden Abendkleider an, die sie in dem Schrank in der Kabine gefunden hatte. Es war ein enges, langes Kleid aus pinkfarbener Seide, die ihrem sanft gebräunten Teint schmeichelte. Das Oberteil war mit winzigen pinkfarbenen Perlen bestickt, die im Licht schimmerten, ohne vom weichen Glanz der Perlenkette abzulenken. Bewundernd ließ Chloe die Fingerspitzen über die kostbaren Perlen gleiten. Es hatte sie tief gerührt, dass der alte Mann sie dieses Geschenks für würdig erachtet hatte. Ich werde mich ihrer würdig erweisen, schwor sie sich insgeheim, was dem Versprechen gleichkam, dass sie den Mut aufbringen würde, Leon wegen Marisa zur Rede zu stellen.
    Leon kam in die Kabine, als Chloe sich gerade die Lippen mit einem zartrosa Lippenstift nachzog. Er sah ihr schweigend zu.
    "Es ist doch nicht zu fein, oder?" Chloe deutete auf ihr Kleid.
    "Du sagtest, es wäre ein Nachtclub ..."
    "Es ist perfekt", versicherte Leon ihr. "In den meisten Tavernen und Bars genügt zwanglose Kleidung, aber dieser Nachtclub gehört zu einem exklusiven Hotel, dessen Gäste es vorziehen, ihre Abende nicht in Jeans und TShirts zu verbringen. Ich freue mich, dass du die Perlen trägst", fügte er liebevoll hinzu und küsste sie zärtlich auf den Nacken.
    Chloe trug ihr Haar mit zwei Schmuckkämmen hochgesteckt.
    Nun zog sie sich noch die Abendsandaletten an und warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. Nicht gerade der Stil für den Laufsteg von Monsieur Rene, aber passabel!
    Eines der uralten, klapprigen Taxis der Insel brachte Chloe und Leon zu ihrem Bestimmungsort. Im Dunkeln ließ sich kaum etwas von der Umgebung erkennen, durch die sie fuhren, bis der Wagen schließlich vor dem imposanten Eingangsportal eines großen Hotelkomplexes hielt. Leon stieg aus, bezahlte den Fahrer und bat ihn, sie später wieder dort abzuholen, bevor er Chloe aus dem Auto half.
    "Meine Freunde lieben es zwar, bis zum Morgengrauen durchzutanzen", erklärte er Chloe neckend, "aber ich kann mir etwas Angenehmeres vorstellen, um die Nacht zu verbringen, du nicht?"
    Noch mit sanft geröteten Wangen betrat Chloe an Leons Seite das Foyer. Dort wurden sie freudestrahlend von einem Ober

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