Insel der Sehnsucht, Insel des Gluecks
Fußballplatz. Und hier in Griechenland werfen wir eben Teller. So!"
Er machte es ihr vor, und Chloe tat es ihm zuerst zögernd, dann immer mutiger nach. Es war wirklich bewundernswert, mit welchem Geschick die Tänzer den Scherben auf dem Tanzboden auswichen und dennoch nicht in ihrer Schrittfolge durcheinander kamen.
Für Chloe war es in jeder Hinsicht ein wunderbarer Abend, und es war schon ziemlich spät, als sie schließlich aufbrachen.
Kristos bestand darauf, dass Leon und Chloe in seinem Wagen zum Hafen gefahren wurden, und begleitete sie noch bis vor die Tür. Draußen sah er skeptisch zum Himmel hoch. Leon folgte seinem Blick, und Chloe stellte überrascht fest, dass nicht ein einziger Stern zu sehen war.
"Ein schlechtes Zeichen", meinte Kristos. "Es ist auch merklich kühler geworden."
"Ja, ein Sturm zieht auf", pflichtete Leon ihm bei.
Auf der Rückfahrt wirkte Leon ziemlich einsilbig und nachdenklich, und Chloe fragte sich, worüber er wohl nachgrübelte.
Schweigend gingen sie an Bord der Yacht und sofort in ihre Kabine. Chloe wollte die Perlen ablegen, doch der Verschluss der Kette war zu kompliziert. Deshalb rief sie Leon zu Hilfe, der sich gerade das Hemd aufknöpfte. Chloe spürte die Wärme seines Körpers, als er sich von hinten über ihren Nacken beugte.
"So, das war's." Lächelnd reichte er ihr die Perlen und betrachtete sie zärtlich. "Hat dir der Abend gefallen?"
"O ja, sehr."
Ob es der Sturm war, der sich draußen zusammenbraute, oder was auch immer, jedenfalls schien die Luft im Raum plötzlich zu knistern. Ehe Chloe sich's versah, war die Leidenschaft zwischen ihnen entflammt, und Leon zog sie in die Arme.
Im Nu hatte er den Reißverschluss ihres Kleides geöffnet.
Die teure Seide glitt raschelnd zu Boden. Leon presste Chloe verlangend an sich, und sie ließ die Lippen über seine nackte Haut gleiten, dorthin, wo sein Hemd schon aufgeknöpft war. Als er ihre Brüste umfasste und sie küsste, schmiegte sie sich stöhnend an ihn. Leon drängte sie aufs Bett zurück und begann, auf unglaublich erotische Weise, ihren schönen Körper mit Händen und Lippen zu erkunden.
Völlig entfesselt, erwiderte Chloe seine Zärtlichkeiten. Sie fühlte, wie Leon heftig erschauerte, als sie nun ihrerseits die Lippen langsam und sinnlich über seine muskulöse Brust und weiter hinab über seinen flachen Bauch gleiten ließ.
"Chloe!"
Er flüsterte ihren Namen, zog sie auf sich, so dass sie spüren konnte, wie sehr er sie begehrte, und küsste sie wild und leidenschaftlich.
Wie aus weiter Ferne drang ein störendes Geräusch an Chloes Ohr. Sie versuchte, es zu verdrängen, schmiegte sich begehrlich an Leon, doch es war zwecklos. Schon merkte sie, wie er sich von ihr zurückzog.
"Das Telefon", flüsterte er heiser.
"Lass es läuten", drängte Chloe ihn, aber Leon griff bereits nach dem Telefonhörer. Er lauschte eine Weile schweigend, wobei seine Miene zunehmend ernster wurde. Chloe spürte, wie er sich immer mehr von ihr entfernte.
"Was ist los?" fragte sie, nachdem er aufgelegt hatte und schweigend vor sich hin blickte.
"Es geht um Marisa", sagte er schließlich. "Sie ist verschwunden. Anscheinend ist sie heute Nachmittag spazieren gegangen und nicht wieder aufgetaucht. Sie suchen die ganze Insel nach ihr ab. Wir müssen nach Eos zurück." Er nahm erneut das Telefo n zur Hand und drückte auf eine Taste. "Geben Sie mir bitte den neuesten Wetterbericht, Captain", befahl er schroff,
"und machen Sie sich bereit, nach Eos zurückzufahren ... so schnell wir können."
Er lauschte einige Minuten schweigend der Antwort des Kapitäns.
Chloe betrachtete sein ernstes Gesicht. Anscheinend hatte er ihre Anwesenheit gänzlich vergessen. Ein Gefühl von Schmerz und Verbitterung stieg in ihr hoch. Hatte sie ihn nicht nach seinen Gefühlen für Marisa fragen wollen? Nun, die Antwort sah sie jetzt mit eigenen Augen. Es war nicht zu verkennen, wie sehr Leon sich um seine Halbschwester sorgte. Noch vor wenigen Minuten hatte er sie, Chloe, leidenschaftlich geliebt, und nun, nach diesem Telefonanruf, hatte er sie bereits vollends vergessen. Unwillkürlich tastete sie nach ihrem Morgenmantel und zog ihn an.
"Der Wetterbericht verheißt nichts Gutes", sagte Leon, nachdem er aufgelegt hatte. "Ich hoffe, du wirst nicht schnell seekrank, denn wir fahren direkt in einen Sturm. Kristos hatte offensichtlich Recht."
"Aber ist das nicht zu gefährlich?" Schaudernd dachte Chloe an die Berichte, die sie über die Gefahren
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