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Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Lagerfeuer am Strand.«
    »Das werde ich mir nicht entgehen lassen.« Er schaute vorsichtig zu Giff hinüber und hoffte, daß er seinen Hammer schon weggepackt hatte.
    »Toll!« Im Vorübergehen warf sie ihm einen ihrer verführerischen Augenaufschläge zu, die sie für besondere Anlässe reservierte. »Ich sag’s gleich weiter.«
    Giff erhob sich. »Kein Grund für Sorgenfalten, Nate. Lexy flirtet für ihr Leben gern.«
    »Macht ganz den Eindruck.«
    »Mich stört’s nicht.« Sich wie zu Hause fühlend, griff sich Giff einen Keks aus der Schale und biß hinein. »Wenn sich ein Mann für eine schöne Frau entscheidet, muß er damit leben. Du kannst also ruhig einen Blick riskieren.« Er packte seinen Werkzeugkoffer und hob zum Abschied die Hand. »Wenn du dich allerdings nicht mit dem Blick begnügst, müssen wir uns noch mal unterhalten. Also dann, bis heute abend.«
    Pfeifend verschwand er.
    »Weißt du, Bri…« Nathan stellte seinen Teller ins Spülbecken. »Der Junge hat Bizepse wie aus Beton. Ich glaube, ich werde nicht mal einen Blick riskieren.«
    »Sehr vernünftig. Und jetzt kannst du als Gegenleistung fürs Frühstück den Geschirrspüler einräumen.«
     
    »Ich hab’ heute abend keine Lust auf Leute, Kate. Ich verzieh’ mich lieber in die Dunkelkammer.«
    »Nein, das wirst du nicht.« Kate ging zu Jos Kommode, nahm die Bürste mit dem einfachen Holzstiel und deutete wie mit einer Pistole auf sie. »Du wirst zur Feier des Tages Lippenstift auflegen, dein Haar ein bißchen zurechtmachen und mit zum Lagerfeuer gehen. Dort wirst du tanzen, Wein trinken und dich amüsieren.«
    Bevor Jo protestieren konnte, hob Kate mit der ihr eigenen Autorität die Hand. »Spar dir deine Worte, Mädchen. Denselben Kampf hatte ich gerade mit Brian – und ich habe ihn gewonnen. Du kannst also gleich aufgeben.«
    Kate warf Jo die Bürste zu, und Jo fing sie, bevor sie die Borsten pieksten. »Aber welchen Unterschied macht es schon …«
    »Es macht einen, glaub mir«, fiel Kate ihr ins Wort. »Es ist höchste Zeit, daß die Bewohner dieses Hauses lernen, sich ab und zu auch mal Spaß zu gönnen. Und wenn ich mit dir fertig bin, ist dein Vater an der Reihe.«
    Verächtlich schnaufend ließ sich Jo auf ihr Bett fallen. »An dem beißt du dir die Zähne aus.«
    »Er wird mitkommen«, erwiderte Kate grimmig, während sie Jos Garderobe sichtete. »Und wenn ich ihn k.o. schlagen und eigenhändig runter zum Strand schleifen muß. Hast du denn eigentlich kein einziges anständiges Kleidungsstück?«
    Ohne auf die Antwort zu warten, ging sie zur Tür und rief über den Gang: »Alexa! Such bitte eine Bluse für deine Schwester raus und bring sie rüber.«
    »Ich will aber keinen von ihren Fummeln.« Alarmiert sprang Jo vom Bett. »Wenn ich gehen muß, dann in meinen eigenen Sachen. Und weil ich nicht gehe, spielt’s auch keine Rolle.«
    »Du wirst gehen. Mach dir ein paar Locken ins Haar. Ich kann es nicht mehr so traurig runterhängen sehen.«
    »Ich hab’ nichts, um mir Locken ins Haar zu machen, selbst wenn ich’s wollte, was ich nicht tue.«
    »Hah!« war Kates einzige Antwort. »Alexa, kommst du bitte mit der Bluse und deinen Lockenwicklern rüber zu deiner Schwester?«
    »Bleib, wo du bist, Lex«, rief Jo. »Kate, ich bin nicht mehr sechzehn!«
    »Nein, bist du nicht«, erwiderte Kate mit entschlossenem Nicken, wobei ihre tropfenförmigen goldenen Ohrringe heftig hin und her baumelten. »Du bist eine erwachsene Frau, und zwar eine sehr hübsche. Und es ist höchste Zeit, daß du das den anderen zeigst. Also noch mal: Du wirst heute abend mitgehen, und du wirst dich dafür hübsch machen. Keine Widerrede. Immer diese Kinder. Die denken doch glatt, sie könnten’s mit mir aufnehmen«, murmelte sie, während sie in Jos Bad verschwand. »Nicht mal Wimperntusche hat sie. Wenn du eine Nonne werden willst, geh ins Kloster. Ein Lippenstift ist kein Werkzeug des Satans.«
    Lexy erschien, die Bluse über der Schulter und den Karton mit den elektrischen Lockenwicklern in der Hand. Sie freute sich schon auf den Abend und war bester Laune. »Hat Kate einen ihrer Anfälle?«
    »Kann man wohl sagen. Ich will keine Locken!«
    »Ach, komm schon, Jo Ellen.« Lexy stellte den Karton auf der Kommode ab und musterte erst mal sich selbst im Spiegel. Sie hatte sich nur dezent geschminkt, passend zu ihrer lässigen Kleidung.
    »Und deine Klamotten werd’ ich auch nicht anziehen.«
    »Wie du meinst.« Mit nachdenklich gespitzten Lippen wandte

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