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Insel der Versuchung

Titel: Insel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Ränkeschmieden der Welt etwas an seinem Verlangen für sie ändern würde. Doch er schwor sich, Caro den Hals umzudrehen, wenn er sie das nächste Mal sah - was vermutlich auf Sir Gawains Ball sein würde.
    Er hatte keine großartige Lust, auf einen Ball zu gehen, der ihm zu Ehren veranstaltet wurde. Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg hatte er den geistlosen Zeitvertreib in London als angenehm empfunden. Doch jetzt wollte er einfach seine Zeit mit einer bestimmten Frau verbringen, die leider wild entschlossen war, ihn den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen.
    Am Nachmittag vor dem Ball kam er sich mehr und mehr wie ein Opferlamm vor, weswegen er schließlich in Santos Verras Taverne entfloh, in der Hoffnung, dort Schutz vor all dem unerwünschten weiblichen Interesse zu finden und stattdessen männliche Gesellschaft, vielleicht die Alex Ryders oder einer seiner Freunde.
    Im Schankraum befand sich eine stattliche Anzahl Gäste, meist Fischer, die sich nach einem langen Tag an den Netzen einen Krug Wein gönnten. Doch von Ryder oder Max’ neuen Bekannten war nichts zu sehen. Zweifellos sind sie alle damit beschäftigt, sich für die Festlichkeiten des Abends herauszuputzen, dachte er finster.
    Señor Verra kam an seinen Tisch und setzte sich zu ihm, eine Flasche feinsten Madeiras in der Hand. Der Spanier schien Max zu verstehen, als der seiner ausgeprägten Abneigung, zu dem Ball zu gehen, Ausdruck verlieh, aber dann erregte etwas ihre Aufmerksamkeit: Ein Herr mit rötlich braunem Haar und ausgezeichnet geschnittenem Rock schlenderte in die Taverne, doch in dem Augenblick, als er Max erblickte, machte er auf dem Absatz kehrt und begab sich fluchtartig zur Tür.
    Verra hob eine buschige Augenbraue. „Mr. Newham scheint auffallend bestrebt zu sein, Sie zu meiden. Haben Sie ihn irgendwie beleidigt?“
    Max’ Lippen kräuselten sich verächtlich. „Ich denke, er ist nicht allzu erpicht darauf, unsere Bekanntschaft zu erneuern. Das letzte Mal, als ich ihn sah, kam ein Freund von mir unter verdächtigen Umständen ums Leben, und Mr. Peter Newham und seine Schwester mussten die Stadt überstürzt und mit angeschlagenem Ruf verlassen.“
    „Kennen Sie auch seine Schwester? Darnelle Newham?“ „Gezwungenermaßen. Für meinen Geschmack ist ihre Nähe ein bisschen zu tödlich.“
    Verra nickte. „Ein kluger Mann kehrt einer Frau wie ihr nicht den Rücken.“
    „Soweit ich es verstanden habe, macht ihr John Yates den Hof.“
    „Das stimmt, was ich merkwürdig finde. Ich frage mich, was sie in dem jungen Yates sieht?“
    „Mich wundert, was sie hier auf Kyrene treibt“, antwortete Max. „Miss Newham und ihr Bruder schienen mir eigentlich zu eingenommen von der eleganten Welt des ton, um sich aus freien Stücken monatelang auf Ihrer abgelegenen Insel zu vergraben.“
    „Eine interessante Frage“, bemerkte Verra. „Vielleicht sollten Sie versuchen, eine Antwort darauf zu finden.“
    Nachdenklich runzelte Max die Stirn. Es würde ihn in der Tat interessieren, was die Newhams zu ihrem ausgedehnten Aufenthalt auf Kyrene veranlasst hatte. Wenigstens sollte er Caro warnen, dass die Newhams als Verräter verdächtigt worden waren. Vielleicht würde er durch die Lösung dieses Rätsels ihre Aufmerksamkeit erringen, wo andere Mittel versagt hatten.
    „Möglicherweise werde ich das“, sagte er nur und trank den letzten Schluck Wein aus seinem Glas, ehe er sich nachschenkte.
    Von dem Augenblick an, da er die Eingangshalle der Burg betrat, hielt Max nach Caro Ausschau, aber er konnte sie in dem Gedränge nicht entdecken. Stattdessen blieb sein Blick an der brünetten Schönen in der Empfangsreihe hängen - die einzige Frau, der die Ehre zuteil wurde. Darnelle Newham.
    Sir Gawain begrüßte Max herzlich, so wie John Yates auch. Yates stand auf einen Stock gestützt, zweifellos in Erwartung eines langen Abends. Neben ihm sah Miss Newham so elegant und schön aus, wie Max sie in Erinnerung hatte, in einem Abendkleid aus bronzefarbener Seide mit einem durchsichtig schimmernden Oberkleid, das mit Goldfäden durchwirkt war. Von ihrem Bruder war nichts zu sehen.
    Als Max sich über die Hand der Dame beugte, flackerte in ihren grünen Augen Erkennen auf. Seine Anwesenheit schien sie jedoch nicht weiter zu beunruhigen.
    „Hat Ihr Bruder Sie begleitet, Miss Newham?“ erkundigte Max sich.
    Sie antwortete mit einem berechnenden Lächeln: „Leider ist Peter heute Abend indisponiert.“
    „Es tut mir Leid, das zu hören. Ich hatte gehofft,

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