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Insel des Todes

Insel des Todes

Titel: Insel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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gezeichnet .« Er zog ein Blatt Papier
aus seiner Brusttasche und breitete es sorgfältig aus. Dann reichte er es Felix
Parker, der neben ihm saß.
    »Bitte, geben Sie das an Boyd
weiter, Felix«, bat Romney. »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich die Karte
kurz ansehen würden und ihm bestätigten, daß sie richtig ist .«
    Parker studierte die Karte ein
paar Sekunden und nickte dann langsam.
    »Ja, ich würde sagen, sie
stimmt .«
    »Danke .« Jack Romney neigte den Kopf. »Seien Sie so gut und reichen Sie sie Mr.
Champlin, damit auch er sie sich ansehen kann .«
    Larry Champlin nahm Felix
Parker die Karte aus der Hand. Während er sie genau ansah, grunzte er ab und zu
bestätigend. »Ja«, erklärte er schließlich. »Sieht richtig aus .«
    »Genügen Ihnen zwei Zeugen zur
Bestätigung, Boyd ?« fragte Romney. »Oder wäre es Ihnen
lieber, wenn noch jemand seinen Senf dazugibt ?«
    »Was, zum Teufel, soll das
eigentlich alles bedeuten, Jack ?« fragte Felix verwirrt.
    »Boyd bat mich, ihm den Ablauf
der Geschehnisse zu schildern, das Sinken der Jacht — Leilas Tod«, versetzte
Romney ungeduldig. » Heute nachmittag berichtete ich ihm in aller Einzelheit darüber. Er nannte mich zwar nicht
gerade einen Lügner, doch er ließ deutlich durchblicken, daß er mir meine
Geschichte nicht glaubte .«
    »Stimmt das, Boyd ?« wandte sich Larry Champlin aufgebracht an mich. »Dann
schulden Sie Jack entweder eine Entschuldigung oder eine Erklärung !«
    »Haben Sie sich jemals die Mühe
gemacht, eine Entschuldigung oder eine Erklärung vorzubringen, als Sie bei den
Nachmittagsvorstellungen als Platzanweiser tätig waren, Larry ?« fragte ich mit mildem Interesse.
    Sein Hals färbte sich glühend
rot, und die Röte pflanzte sich über sein Gesicht fort bis zu den Haarwurzeln.
    »Was ?« brüllte er erbost. »Als das — « Er wollte aufspringen, doch Felix drückte ihm
die Hand auf die Schulter und zwang ihn auf den Stuhl zurück.
    »Dafür kannst du dich bei
unserem lieben Freund Ambrose bedanken«, erklärte Felix. »Als Jack und ich heute nachmittag zurückkamen, war er so damit beschäftigt,
Boyd sein Herz auszuschütten, daß er gar nicht merkte, daß wir schon seit zehn
Minuten in der Tür standen .«
    »Soviel Fett und nicht für
einen Pfifferling Grips«, stellte Champlin erbittert fest.
    »Lassen Sie ihn ja in Ruhe«,
kreischte Sonja mit schriller Stimme, »sonst — «
    »Langsam, mein
leidenschaftlicher kleiner Papagei!« Ambrose grinste sie an und streichelte
sanft ihren Arm.
    »Ich wußte gar nicht, daß Sie voreinander
noch Geheimnisse haben, Larry«, bemerkte ich leichthin. »Wir haben doch alle
ein ziemlich abgerundetes Bild von dem Menschen, der Damon Gilbert war? Ich war
der Meinung, zwischen Ihnen allen bestünde ein Band gegenseitiger Teilnahme .«
    Krachend fiel seine Faust auf
den Tisch. Die Kognakgläser klirrten, und ein lichtbrauner Fleck breitete sich
auf dem weißen Tischtuch aus.
    »Machen Sie nur so weiter,
Boyd«, rief er. »Machen Sie ruhig so weiter, dann wird es nicht mehr lange
dauern, und ich befasse mich mal mit Ihnen. Sie dürfen sicher sein, daß dann
kein Knochen in Ihrem Leib heil bleibt. Für ein paar Jahre im Krankenhaus wird
es auf jeden Fall reichen .«
    »Wenn Sie seine Geschäfte auf
die gleiche Art geführt haben, wie Sie diese Situation zu meistern versuchen«,
erklärte ich bedauernd, »dann wundert es mich nicht, daß er Sie noch einmal von
vorn anfangen ließ .«
    »Larry !« rief Felix Parker scharf.
    Champlin zwang sich mit einer
übermenschlichen Willensanstrengung, sitzenzubleiben. Ich hörte förmlich das Knirschen
seiner Zähne, als er sie zusammenbiß .
    »Danny?« Felix maß mich mit
einem offenen, strahlenden Lächeln. »Ich verstehe nicht, worauf Sie
hinauswollen .« Er wirkte aufrichtig. »Als wir uns heute nachmittag kennenlernten,
glaubte ich, wir seien zu einem stillschweigenden Einverständnis gekommen — einem gentleman’s agreement . Warum bringen Sie heute abend Ambroses wilde Geschichten wieder aufs Tapet? Was ist der Sinn der Sache ?«
    Er betrachtete mich mit einem
ermutigenden und erwartungsvollen Ausdruck auf seinem männlichen Gesicht. Mir
kam plötzlich der Gedanke, daß Felix seinen Beruf verfehlt hatte. Als
politischer Funktionär, der mißgeleitete Genossen
dazu ermutigte, ihre Fehltritte einzugestehen, um den alten Geist
wiederherzustellen, hätte er eine große Karriere vor sich gehabt. Ich war
überzeugt, er hätte drei Schützenregimenter

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