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Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Titel: Insel hinter dem Regenbogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Dünen auf. Auf dem Sand vor ihnen breitete sie eine Decke aus und baute die Lautsprecher für ihren iPod auf. Danach schnitt sie den Käse auf und richtete Cracker an.
    Bay setzte sich neben sie, und sie bot ihm den Teller an. Er nahm sich vom Käse und den Crackern und aß beides aus der Hand. Marsh kam mit einer Kühltasche mit Getränken zu ihnen und nahm neben seinem Sohn auf der Decke Platz.
    „Brauchen Spareribs nicht sehr lange, bis sie gar sind?“, fragte Tracy.
    „Was weiß ein Mädchen aus Kalifornien schon über Rippchen?“
    „Ich hatte erst gestern eine Rippe Schokolade.“
    „Genau. Irgendwie musst du ein bisschen Fleisch auf deine Rippen bekommen.“
    „Allein zu essen macht keinen Spaß“, platzte sie heraus, ehe sie sich die Worte verkneifen konnte.
    „Ich habe die Spareribs gestern schon vorgegart, als ich die anderen Sachen vorbereitet habe.“
    „Du warst dir deiner Sache ziemlich sicher, wenn du das alles für mich zurechtgemacht hast, oder?“
    „Für dich oder für eine andere umwerfende Frau. Ich hatte eine Liste.“
    „Das hattest du nicht“, wandte Bay ein. „Du hast mir gesagt, dass du Tracy hierherbringen würdest. Selbst wenn du sie dazu entführen müsstest.“
    „Kinder“, sagte Marsh. „Unmöglich, ein Geheimnis zu hüten.“
    „Ich wollte eigentlich sehen, wie er dich kidnappt“, sagte Bay. „Wie er dich über seine Schulter wirft, wie die Typen in den Filmen es immer machen.“
    „Was für Filme siehst du dir bloß an?“
    Bay zuckte die Achseln.
    „Filme mit echten Kerlen“, entgegnete Marsh.
    Sie unterhielten sich über Filme, über Tracys Strandmusik, über Bays Fortschritte beim Butterfly, über das Wandgemälde, darüber, ob Bay auch hart für die Jugendmannschaft des Shuffleboard-Teams trainieren würde, über Tracys neuen Boden und schließlich – als Bay ein bisschen Bodysurfen ging – über Alice.
    Marsh ließ seinen Sohn nicht aus den Augen. Tracy erzählte ihm über die Sorgen, die sie wegen Olivias Vater plagten, und über die Art, wie Alice von den anderen Frauen ferngehalten wurde. Sie wusste nicht genau, warum sie ihm das alles sagte. Vermutlich war ein Grund, dass Marsh, obwohl er eine große Klappe hatte, auch sehr gut zuhören konnte. Sie spürte sogar echtes Interesse, auch wenn die Gabe, etwas Echtes, Aufrichtiges zu spüren, nicht gerade eine Fähigkeit war, die sie in der Vergangenheit vervollkommnet hatte.
    „Du bist ein fleißiges Bienchen, stimmt’s?“, fragte er, als sie geendet hatte.
    „Was soll das heißen?“
    „Ich meine, du ziehst ein Projekt nach dem anderen durch.“
    „Hältst du Alices Wohlergehen für ein Projekt?“
    „Nein. Ich glaube, dass das der Beweis ist, dass du nicht das dumme Blondchen bist, das du vorgibst zu sein.“
    „Dir ist aber schon aufgefallen, welche Haarfarbe ich habe?“
    Er streckte den Arm aus und ergriff eine Locke, strich mit den Fingerspitzen an den seidigen Haaren entlang und zupfte schließlich leicht daran. „Komm näher, damit ich sichergehen kann.“ Sie rührte sich nicht, also rückte er näher zu ihr heran. „Bist du dir sicher, dass du keine Blondine bist?“
    „Das ist erniedrigend für blonde Frauen und außerdem politisch nicht korrekt.“
    „Es ist nicht erniedrigend. Ich vergleiche sie mit dir, und ich mag dich zufällig. Also ist es etwas Gutes.“
    „Warum?“
    „Warum was?“
    „Warum magst du mich? Immerhin stehe ich zwischen dir und der totalen Eroberung der Insel.“
    „Das habe ich bisher noch nicht herausgefunden.“
    Sie lächelte, und er blickte sie an und erwiderte ihr Lächeln. „Und das wäre dann jetzt der passende Augenblick, um mir zu sagen, dass du mich auch toll findest“, erklärte er.
    „Nein. Das ist der passende Augenblick, um dir zu sagen, dass mein Ehemann ein mitleidsloser Soziopath war. Und der Nachbar, den ich für charmant und nett gehalten habe, könnte auch einer sein. Also musst du schon entschuldigen, dass ich im Moment vorsichtig damit bin, Menschen mit ausgeprägten Adamsäpfeln toll zu finden. Genau genommen spiele ich sogar mit dem Gedanken, für erste Dates in meinem Wohnzimmer einen Lügendetektor aufzustellen.“
    „Wir haben das erste Date zwar schon hinter uns, aber ich sage dir auch so, was du rausfinden würdest, wenn du mich an den Apparat anschließen würdest. Ich bin treu. Man kann mir bedenkenlos Geld, Geheimnisse und die tiefsten Ängste anvertrauen. Obwohl ich Anwalt bin, lege ich Wert darauf, niemanden zu

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