Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Titel: Insel hinter dem Regenbogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
Vom Netzwerk:
können. Nachmittags versuchen wir dann Obst anzubieten oder Popcorn, Brezeln und sonstige Dinge, die nicht zu süß sind. Wasserkrüge stehen immer bereit – vor allem wenn die Kinder draußen sind. Sie müssen darauf achten, dass derjenige, der dafür zuständig ist, immer für Nachschub sorgt.“
    Inzwischen war ihr klar geworden, dass sie sich besser Notizen machte. Sie kritzelte auf Überweisungsträger – im Augenblick brauchte sie sie sowieso eher selten für ihren ursprünglichen Zweck.
    Woody machte in dem Stil weiter. Am Ende der Führung war klar, dass der größte Teil ihres Jobs darin bestand, darauf zu achten, dass andere Leute ihren Job machten. Und wenn sie es nicht taten, sprang sie ein. Wenn Angestellte krank wurden? Sie sprang ein. Wenn Angestellte etwas vergaßen? Sie sprang ein. Wenn Leute träge wurden und faul? Dasselbe.
    Sie kehrten in den Eingangsbereich zurück. Gladys lächelte, als sie sie auf sich zukommen sah. Sie nahm eine ausgedruckte Quittung an sich und reichte sie einer Frau in einer schwarzen Spandexhose. Dann faltete sie die Hände auf dem Tresen.
    „Also … Haben Sie die Stelle angenommen?“
    „Ich glaube schon.“
    „Ich lass dich jetzt mit Tracy allein“, sagte der strahlende Woody zu seiner Frau. So ein Lächeln sieht man oft auf Jahrmärkten, schoss es Tracy durch den Kopf. Sie war wie der leichtgläubige Bauernjunge, der das Taschengeld für einen Monat ausgab, um einen Plüschgorilla zu gewinnen, und Woody nahm begeistert alles, was sie ihm gab.
    „Tja“, sagte Gladys, als sie allein waren. „Ich war so frei, alles für Sie zusammenzusuchen.“ Sie griff unter den Empfangstresen und holte eine Mappe hervor, die mit einem Gummiband zusammengehalten wurde. „Sie können das meiste zu Hause durchgehen und dann Fragen stellen, wenn Sie die Unterlagen am Montag wieder mitbringen. Ich weiß, dass Sie vermutlich nicht darauf eingerichtet sind, schon heute zu bleiben.“
    „Wow.“
    „Ich habe auf Sie vertraut, als ich ihm Ihren Lebenslauf gegeben habe.“
    Tracy wusste, was Gladys ihr damit sagen wollte. Gladys glaubte, dass Tracy den Anforderungen des Jobs gewachsen war, und Tracy hatte nicht vor, dieses Vertrauen zu enttäuschen.
    „Ich werde die Unterlagen Montagmorgen zurückbringen.“ Sie nahm die Mappe und steckte sie sich unter den Arm. „Und Woody meinte, dass Sie mir etwas über das Tennisturnier erzählen würden?“ Das war zumindest etwas, in das sie sich verbeißen konnte.
    „Tennisturnier?“ Gladys warf einen Blick über Tracys Schulter und lächelte. Tracy hörte Schritte hinter sich. Es schien wieder so ein Morgen zu sein.
    „Ich habe noch nie gesehen, dass es hier so voll ist“, sagte sie zu Gladys.
    „Die Anmeldung für das Jugendprogramm hat gerade begonnen. Die Leute kommen früh her, um sicher sein zu können, dass ihr Kind einen Platz bekommt. Es wird den ganzen Tag über so weitergehen.“
    „Dann will ich Sie nicht länger aufhalten. Sie können mir ja auch später über das Turnier erzählen.“ Sie drehte sich um und stellte fest, dass Marsh Egan hinter ihr aufgetaucht war.
    Einen Moment lang wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Dann fand sie ihre Stimme wieder. „Lassen Sie mich raten. Sie sind hier, um Bay fürs Jugendcamp einzutragen.“
    Er sah nicht gerade erfreut aus, sie wiederzusehen. „Ich wüsste nicht, was Sie das angeht.“
    Heute sah Marsh beinahe vorzeigbar aus. Eine Kakihose, ein Sporthemd mit Nadelstreifen, das am Hals aufgeknöpft war. An der Tasche war ein Button angebracht, auf dem stand: Es ist nicht einfach, grün zu sein. Sogar seinen Pferdeschwanz hatte er ins Hemd gesteckt.
    „Melden Sie ihn für den ganzen Sommer an?“, wollte sie wissen.
    „Sie haben es erfasst.“
    „Dann könnte es sein, dass wir von Ihrer Gebühr einen Teil verwenden müssen, um eine Fußkette mit einem Gewicht zu kaufen.“
    „Wir?“
    Sie lächelte süßlich. „Ich bin die neue Leiterin des Freizeitprogramms. Ich werde die Aufsicht über jeden seiner Atemzüge haben.“
    Sie hörte, wie Gladys sich räusperte, und ermahnte sich, dass Gladys auf sie zählte. „Natürlich wird er sich freuen, hier den Sommer verbringen und Dinge tun zu dürfen, die er liebt, und dabei auch zu lernen, mit anderen Menschen klarzukommen. Hier sind Sie genau richtig.“
    „Das dachte ich auch – bis vor ein paar Minuten.“
    Sie hatte ihren Part erfüllt. Sie drehte sich um und verabschiedete sich von Gladys, die an den Empfangstresen gelehnt

Weitere Kostenlose Bücher