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Insel meiner Sehnsucht Roman

Insel meiner Sehnsucht Roman

Titel: Insel meiner Sehnsucht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Beweismaterial diesen Verdacht«, entgegnete er sanft.
    »Ja, so sieht es aus …«
    »Trotzdem dürfen wir keine übereilten Schlüsse ziehen. Die Helios-Spruchbänder im Wagen und der Mann auf der Mauer mit dem gelben Banner um den Hals lenken den Verdacht auf die Rebellen. Vielleicht wurde genau das beabsichtigt. Jemand könnte versuchen, ihnen das Verbrechen anzulasten.«
    »Bei allem Respekt, Lord Hawk – nichts weist auf die Schuld irgendwelcher anderer Personen hin«, gab Marcellus zu bedenken.
    »Und Deilos?«, flüsterte Kassandra.
    Dank seines hohen Rangs wusste der Friedensrichter, was im Vorjahr geschehen war. Doch die meisten Akoraner ahnten nichts und hatten nur gehört, das Mitglied einer angesehenen Familie sei ertrunken, einem Gerücht zufolge während eines Unwetters. Danach habe der Vanax die einzigen Verwandten des Mannes, seine alte Mutter und zwei Schwestern, in seine Obhut genommen.
    »Deilos ist tot«, erwiderte Marcellus und schaute von der Prinzessin zu Lord Hawk, um sich diese Behauptung bestätigen zu lassen. Dazu waren sie nicht bereit.
    Schließlich befahl Kassandra: »Verhaften Sie alle Leute, die mit den Aufschriften an den Wänden und den gelben Spruchbändern im Palasthof zu tun hatten. Werfen Sie ihnen vor, was immer möglich ist – Vandalismus, Verschmutzung fremden Eigentums, Erregung öffentlichen Ärgernisses.«
    Der Friedensrichter runzelte verwirrt die Stirn. »Und das Attentat?«
    »Wenn Sie irgendetwas entdecken, das die Rebellen damit in Verbindung bringt – umso besser. Wenigstens werden sie durch diese Maßnahmen von den Straßen entfernt. Falls sie die Explosion verursacht haben, finden sie keine Gelegenheit, das Verbrechen zu wiederholen. Und wenn sie von jemand anderem benutzt wurden, kann sich diese Person nicht mehr hinter ihnen verschanzen.«
    »Sobald die Bevölkerung erfährt, wir würden Helios-Mitglieder festnehmen, wird sie die nahe liegende Vermutung hegen, sie wären für den Anschlag verantwortlich, und sich voller Zorn gegen sie wenden.«
    »Gut, dann sitzen sie zu ihrem eigenen Schutz hinter Gittern.«
    Marcellus stand auf und verneigte sich. »Wie Sie wünschen, Atreides.«
    Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, bemerkte Royce: »So vernünftig deine Anordnung auch klingt – möglicherweise ist sie ungerecht.«
    »Natürlich weiß ich, dass ein paar Unschuldige im Gefängnis landen könnten – falls du das meinst. Hast du einen
    besseren Vorschlag?«
    »Nein«, gestand er.
    »Vielleicht mache ich einen schrecklichen Fehler.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Wirklich?« Seine Unterstützung beglückte Kassandra. »Auf Hawkforte warst du für das Wohl deiner Leute verantwortlich. Also weißt du ganz genau, wie man sich in einer Führungsposition fühlt. Meinst du, ich würde richtig handeln?«
    Er ging zu ihr, und sie war unfähig, seinem Blick auszuweichen. Das wollte sie auch gar nicht. Er bedeutete ihr so viel. Mit ihm verband sie alle Hoffnungen – die Zukunft, auf eine Weise, die sie nicht verstand und nur erahnte.
    »Erinnerst du dich, was du sagtest, nachdem wir uns geküsst hatten?«, fragte er.
    »Nein«, antwortete sie wahrheitsgemäß, »ich entsinne mich nur, welche Emotionen du in mir erregt hast.«
    Royce lächelte erfreut. »Damals nannte ich dich ein Mädchen. Und du hast betont, du seist eine Frau. Aber im Grunde spielt es gar keine Rolle.« Als er noch näher trat, spürte sie, wie die Wärme seines Körpers die Kälte aus ihrem Inneren vertrieb. »Glaub mir, du wirst es schaffen, Kassandra. Du bist eine kluge, mutige Frau. Und stammst von den Atreiden ab.«
    »Oh Royce, ich habe solche Angst.«
    »Wovor?«
    »Nun – ich fürchte, dass ich meiner Verantwortung nicht gerecht werde und mein Volk enttäusche.«
    »Das ist gut. Nein, schau nicht so erschrocken drein. Manchmal ist die Furcht unsere Freundin, denn sie schärft die Sinne und fördert die Reflexe.«
    »Sollte Atreus sterben …«
    »Dann wird Alex hierher kommen, und du musst die Situation nicht allein meistern. Aber der Vanax wird nicht sterben.«
    »Wieso weißt du das?«
    »Ich weiß es nicht. Aber wir dürfen auf seine Genesung hoffen. Über seinem Kopf ist der Sprengstoff explodiert. Als die Mauer einstürzte, hörte sein Herz nicht zu schlagen auf – ebenso wenig im nächtlichen Dunkel, das die Lebensgeister zu schwächen pflegt. Er ist jung und stark, die besten Heilkundigen betreuen ihn, die Gebete seines Volks werden ihm helfen. Warum fürchtest du, wir

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