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Insel meines Herzens

Insel meines Herzens

Titel: Insel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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gern ich auch hier sitzen bleiben würde«, sagte Kassandra, »ich glaube, allmählich sollten wir an die Arbeit gehen.«
    Seufzend stand Joanna auf. »Kommst du, Brianna?«
    »Was...? Oh – ja, natürlich.« Sie würde ihren Freundinnen sehr gern helfen. Aber der Gedanke, der im Hintergrund ihres Bewusstseins gelauert hatte, nahm klare Gestalt an. Der Ball würde nicht ewig dauern. Und danach wollte sie Atreus zur Rede stellen.
    Am späteren Nachmittag entstand der Eindruck, die Vorbereitungen für den Ball würden niemals ein Ende nehmen. Ein letztes Mal wurden die Böden gewachst, die Fensterscheiben spiegelblank geputzt. Jedes einzelne Möbelstück staubten die Dienstboten ab und polierten es, jeden Teppich klopften sie. Scheinbar waren alle Blumen aus sämtlichen Treibhäusern im Fünfzig-Meilen-Umkreis von London in Vasen oder Schüsseln arrangiert, zu Girlanden geflochten und zu kleinen Buketts für die Damen zusammengebunden worden. Aus dem Küchentrakt wehten Aromen heran, die einem den Mund wässerig machten. Aber niemand fand genug Zeit, um auch nur einen Bissen zu kosten. Lakaien und Dienstmädchen eilten hin und her, im Lauf des Tages mit immer schnelleren Schritten. In jedem Raum loderte ein helles Kaminfeuer, das die winterliche Kälte verscheuchte, den Blumenschmuck schützte und feuchte Abendluft fern hielt.
    Inmitten der regen Geschäftigkeit rauschte Madame Duprès ins Haus und kümmerte sich um die letzten Finessen an den Ballkleidern der Damen. Sogar die extravagante Schneiderin erkannte die enorme Bedeutung dieses gesellschaftlichen Höhepunkts. Glücklicherweise begnügte sie sich mit einem kurzen Besuch.
    Nachdem sie gegangen war, passierten mehrere Missgeschicke.
    »So etwas lässt sich nun mal nicht vermeiden«, murmelte Joanna und besänftigte ein hysterisches Hausmädchen, das versehentlich ein leinenes Tischtuch versengt hatte. »Milch!«, rief sie. »Du musst einfach ein bisschen Milch darauf schütten. Außerdem haben wir noch andere Tischtücher.«
    »In der Küche ist ein Abfluss verstopft«, berichtete Kassandra, während sie vorbeirannte, um festzustellen, was man dagegen unternehmen konnte.
    »Jetzt sind die Musiker angekommen«, wandte sich Mrs. Mulridge zu Brianna, die einzige der drei Damen, die sich in der Eingangshalle aufhielt. »Und wenn mich nicht alles täuscht, ist der Geiger betrunken.«
    »Servieren Sie ihm eine Tasse Tee«, wies Brianna die Haushälterin an. »Wenn das nichts nützt, sollen ihn die Lakaien in den Stall bringen und in einem Pferdetrog untertauchen.«
    Anerkennend nickte Mrs. Mulridge. »Was für ein ausgezeichneter Ratschlag, Miss!«
    »Die Köchin behauptet, die Zitronen seien verdorben«, meldete Kassandra, als sie aus der Küche zurückkehrte, nur ein kleines bisschen ermattet. »Und sie hat zu wenig Petersilie.«
    »Um Himmels willen, erzähl das bloß nicht Joanna!«, mahnte Brianna. Soeben hatte sie eine verzweifelte Floristin beruhigt, die herausgefunden hatte, dass die Rosen – ein paar Hundert – nicht von den Dornen befreit worden waren. »Sie hat schon genug Sorgen. Vorhin ist sie nach oben gegangen, um Amelia zu stillen.«
    »Aber sie wollte die gedeckten Tische ein letztes Mal inspizieren – und sich entsinnen, welche Streitigkeiten, Fehden und Rivalitäten während der vergangenen vierundzwanzig Stunden entbrannt sind. Ich möchte ihr nur rasch den Plan von der Tischordnung bringen.«
    »Glaubst du wirklich, es war eine gute Idee?« Brianna stieg mit Kassandra die Treppe hinauf.
    Langsam verebbten die hektischen Aktivitäten im Erdgeschoss. Das Tafelsilber und das Kristallgeschirr waren noch einmal poliert worden, die Tische vollständig gedeckt. Nun stimmten die Musiker – auch der Geiger – ihre Instrumente. Den qualmenden Kamin hatte ein Lakai repariert. Alles, wobei Brianna möglicherweise noch helfen könnte, war erledigt oder befand sich in kompetenten Händen. Jetzt würde sie endlich Atem holen und sich selber auf das Fest vorbereiten, so gut sie es vermochte.
    »Was meinst du?«, fragte Kassandra. »Dass Whigs und Torys eingeladen wurden? Ob’s eine gute Idee war oder nicht – jedenfalls ist’s höchste Zeit dafür. Wahrscheinlich sind Alex und Joanna die einzigen Gastgeber von ganz London, die es wagen durften.«
    »Wie auch immer, die Gästemischung verspricht einen hochinteressanten Abend.«
    Kassandras perlendes Gelächter wies darauf hin – falls das überhaupt nötig war –, dass sie als Prinzessin in der Kunst

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