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Insel meines Herzens

Insel meines Herzens

Titel: Insel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Macht, grenzenlose Freude und Stolz, das Gefühl, die Einsamkeit wäre beendet, sein Lebensziel erreicht – und in alldem lag die Sanftmut, Wärme und Güte einer mütterlichen Umarmung.
    Erschüttert zuckte Brianna zusammen, ihre Hand bebte in seiner. Doch sie versuchte nicht, sich loszureißen. Während er sie gegen die Wirkung der übergroßen Kraft abschirmte, wagte er ein wenig weiter vorzudringen – ließ sie noch ein bisschen mehr spüren, bevor er sich langsam aus der inneren Welt zurückzog.
    Brianna seufzte tief auf. Die Augen voller Ehrfurcht, schaute sie ihn an. »Was war – was ist das?«
    »Manche Leute nennen es den Geist von Akora.«
    »Manche Leute...«
    »Nach meiner Ansicht ist es viel mehr. Überall auf der Welt gibt es Orte, die den Menschen heilig erscheinen, wo wir uns einer höheren Macht besonders nahe fühlen. Zu solchen Stätten zählt auch Akora, doch es ist nicht die einzige, obwohl wir dem göttlichen Wesen vielleicht enger verbunden sind als andere Völker.«
    »Erstaunlich... Du hast es gespürt, richtig erlebt .«
    »Für mich war es eine großartige Erfahrung, die mein Leben entschieden hat. Trotzdem verstehe ich, dass jemand, der nicht dafür geschaffen ist, die Berührung mit einer so gewaltigen Macht nicht überlebt.« Atreus betrachtete seine Hände. »Nachdem ich in den Palast zurückgekehrt war, sah ich Brandwunden an meinen Fingern – die diese Wand berührt hatten. Seltsamerweise schmerzten sie nicht. Ein paar Tage später verblassten sie. Wie ich der Chronik entnahm, wies jeder Vanax solche Wundmale auf.«
    Während er Briannas Antwort abwartete, fasste er sich in Geduld, schöpfte Hoffnung. Schließlich hob sie den Kopf und hielt seinem Blick stand. »In der Tat, Atreus, du bist der Erwählte. Das alles ist wirklich wahr.« In ihre Überraschung mischte sich ein klares Verständnis, das alle Zweifel ausschloss, und sogar Freude.
    »Ja, es ist wahr«, bestätigte er. »So wie es die reine Wahrheit ist, dass wir beide füreinander bestimmt sind.«
    »Daran glaubst du immer noch? Obwohl du jetzt viel mehr über mich weißt?«
    »Oh Brianna...« Bevor er weitersprach, musste er sie berühren, und so ergriff er ihre Schultern. »Deine Schuldgefühle sind nicht berechtigt.«
    »Nicht berechtigt? Wenn du die bösen Kräfte in mir noch immer nicht akzeptierst...«
    »Sei versichert – sie sind nicht böse. In meiner Familie gab es viele Frauen mit seltsamen Fähigkeiten. Sie blickten in die Zukunft, und manche konnten sogar die Elemente der Natur heraufbeschwören. Dass auch du eine solche Gabe besitzt, will ich nicht ausschließen. Insbesondere wegen deiner Verwandtschaft mit der Hawkforte-Dynastie. Aber du hast den Tod deiner Eltern nicht verursacht.«
    »Was damals geschah, weißt du nicht. Du warst nicht dabei.«
    »Doch.« Seine Hände umschlossen ihre Schultern noch fester. Was er sagen würde, hatte er genau geplant. Aber jetzt drohten ihn die Worte zu ersticken, so wie die Erinnerungen. »Ich war fünfzehn Jahre alt. Während meiner kriegerischen Ausbildung gehörte ich einer Marine-Kompanie an, die Manöver im Gewässer nahe der südlichen Meeresstraße durchführte. Eines Tages sichteten wir französische Schiffe, die sich unserer Küste näherten – was nicht zum ersten und auch nicht zum letzen Mal geschah. Wir signalisierten ihnen, abzudrehen. Doch der Admiral weigerte sich, unseren Wunsch zu erfüllen. Wie wir erst später erfuhren, war die Flotte vom Kurs abgekommen. Der Admiral fürchtete Napoleons Zorn und entschloss sich zu einem Angriff auf das sagenumwobene Akora in der Hoffnung, die Gunst seines obersten Kommandanten zurückzugewinnen. Damit beging er einen folgenschweren Fehler.«
    »Und das Unwetter...«
    »Nur ein starker Wind – kein Unwetter. Die französischen Schiffe wurden in einer Schlacht versenkt.«
    Unter seinen Händen fühlten sich ihre Schultern eiskalt an. Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. Die Augen groß und dunkel, schaute sie zu ihm auf. »Meine Eltern...«
    »Dass Zivilisten an Bord gewesen waren, wussten wir erst, nachdem wir dich gefunden hatten.«
    »Oh Gott...« Sie schwankte, und weil er fürchtete, sie würde stürzen, versuchte er, sie an sich zu ziehen. Aber sie riss sich los, entsetzt starrte sie ihn an. »Erzählst du mir, meine Eltern seien von Akoranern getötet worden?«
    Von dem Volk, das sie so warmherzig aufgenommen hatte – von Menschen, die sie liebte?
    »Wir mussten uns verteidigen, Brianna.«
    Auf dieses Argument

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