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Inseln im Strom

Inseln im Strom

Titel: Inseln im Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernest Hemingway
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fragte: «Was, zum Teufel, sagt ihr eigentlich zu diesem Fleisch?»
    «Es ist fabelhaft», sagte der junge Tom.
    «Kau es nur gut, es ist Verschwendung, wenn du’s herunterschlingst», sagte Eddy.
    «Es läßt sich gar nicht groß kauen, es zergeht sofort», sagte der junge Tom.
    «Gibt’s Nachtisch?» fragte David.
    «Na sicher. Kuchen und Eis.»
    «Prima», sagte Andrew. «Kriegt jeder zwei Stück?»
    «Du kriegst den Hals schon noch voll. Das Eis ist steinhart.»
    «Was für Kuchen gibt’s denn?»
    «Preiselbeerkuchen.»
    «Und was für Eis?»
    «Kokosnuß.»
    «Wo ist dann das Eis her?»
    «Vom Wochenboot.»
    Sie tranken eisgekühlten Tee zum Essen, und Roger und Thomas Hudson bekamen nach dem Nachtisch Kaffee.
    «Eddy ist ein fabelhafter Koch», sagte Roger.
    «Der Appetit macht auch was aus.»
    «Aber das Steak und den Salat und den Kuchen macht der Appetit nicht.»
    «Er ist ein guter Koch», gab Thomas Hudson zu. «Ist der Kaffee in Ordnung?»
    «Ausgezeichnet.»
    «Pa», fragte der junge Tom, «können wir zu Mr. Bobby gehen, wenn die Leute von der Yacht dort sind? Andy will ihnen den Säufer vorspielen.»
    «Mr. Bobby hat das vielleicht nicht so gern. Er könnte Ärger kriegen mit dem Constable.»
    «Ich werde hinuntergehen und es Mr. Bobby sagen, und mit dem Constable kann ich auch sprechen, er ist ein guter Freund von uns.»
    «Einverstanden. Du sagst’s Mr. Bobby und paßt auf, wenn die Leute von der Yacht aufkreuzen. Was machen wir mit Dave?»
    «Wir können ihn ja hintragen, das würde Eindruck machen.»
    «Ich zieh Toms Segeltuchschuhe an und gehe», sagte David. «Hast du schon alles überlegt, Tommy?»
    «Das können wir unterwegs machen», sagte der junge Tom. «Kannst du deine Augenlider noch umstülpen?»
    «Klar», sagte David.
    «Bitte nicht jetzt, nach dem Essen», sagte Andrew. «Mir wird sonst schlecht.»
    «Für 10 Cents bring ich dich zum Kotzen, Pferdemensch.»
    «Bitte nicht. Später macht mir’s nichts aus.»
    «Soll ich mitkommen?» fragte Roger den jungen Tom.
    «Das wär wunderbar», sagte der junge Tom. «Dann können wir unterwegs alles besprechen.»
    «Dann laß uns gehen», sagte Roger. «Willst du dich nicht ein bißchen hinlegen, Davy?»
    «Vielleicht», sagte David. «Ich werde lesen, bis ich einschlafe. Und was machst du, Pa?»
    «Ich werde oben auf der Terrasse malen, in Lee.»
    «Ich leg mich auf das Feldbett und sehe zu. Oder macht dir’s was aus?»
    «Nein. Dann arbeite ich besser.»
    «Wir sind bald zurück», sagte Roger. «Und was machst du, Andy?»
    «Ich würde gerne mitkommen und zugucken. Aber vielleicht ist es besser, wenn ich nicht mitkomme. Vielleicht sind die Leute schon dort.»
    «Das ist schlau», sagte der junge Tom. «Du bist schlau, Pferdemensch!»
    Sie gingen, und Thomas Hudson arbeitete den ganzen Nachmittag hindurch. Andy sah ihm eine Weile zu, dann ging er hinaus, irgendwohin, und David sah zu und las und sagte kein Wort.
    Thomas Hudson wollte den Fisch zuerst malen, während er sprang, denn unter Wasser würde er viel schwieriger sein, und er fertigte zwei Skizzen an, die er beide nicht mochte, und danach eine dritte, die ihm gefiel. «Haut das hin, Davy?»
    «Es sieht fabelhaft aus, Pa. Aber das Wasser reißt er doch schon mit, wenn er herauskommt, nicht wahr? Ich meine, nicht nur, wenn er sich sacken läßt.»
    «Natürlich», stimmte sein Vater zu, «er muß ja die Wasseroberfläche durchbrechen.»
    «Er kam so lang heraus, und er muß eine Menge Wasser mitgerissen haben. Es würde sicher richtig von ihm heruntertropfen oder wegspritzen, wenn man’s schnell genug sehen könnte. Kommt er heraus, oder geht er schon wieder ins Wasser?»
    «Es ist nur eine Skizze. Ich hatte ihn mir auf der höchsten Höhe vorgestellt.»
    «Ich weiß, daß es bloß eine Skizze ist, Pa. Du mußt mich entschuldigen, wenn ich dir hineinrede. Ich tu nicht, als verstünde ich etwas davon.»
    «Ich mag’s, wenn du mir etwas sagst.»
    «Weißt du, wer’s wissen könnte, wäre Eddy. Er kann schneller gucken als ein Fotoapparat, und er kann sich an alles erinnern. Eddy ist ein großer Mann, nicht wahr?»
    «Das ist er bestimmt.»
    «Dabei weiß praktisch keiner etwas von ihm. Höchstens Tommy, der bestimmt. Ich mag Eddy mehr als alle, außer dir und Mr. Davis. Er kocht, als wenn er richtig wild darauf wäre, und er weiß soviel, und er kriegt alles fertig. Denk nur, was er mit dem Hai gemacht hat, und gestern ist er über Bord und hinter dem Fisch her…»
    «Und in der

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