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Inselsommer

Inselsommer

Titel: Inselsommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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machst.«
    »Das ist lieb von dir, Larissa, und ich bin dir dankbar dafür. Es ist beruhigend zu wissen, dass wenigstens einer die Übersicht behält.«
    Den Rest des Abends plauderten wir über andere Dinge als die Zukunft und spielten im Schein des flackernden Windlichts Trivial Pursuit.
    Es war schon spät, als ich gut gelaunt, aber auch ein wenig nachdenklich zurück in den Pavillon ging.
    Ich vermisste Patrick und hätte so gern gewusst, ob er am Abend der Vernissage am Fenster der Galerie gestanden hatte. Einem spontanen Impuls folgend, fuhr ich meinen Laptop hoch und rief mein Mailprogramm auf. Nachdem ich zwei Nachrichten von Doro und Helen gelesen hatte, schrieb ich:
    Lieber Patrick,
    ich habe gerade an Benjamin und dich gedacht. Ist sicher eine große Umstellung, plötzlich mit seinem Sohn zusammenzuleben. Kommt ihr miteinander klar? Ich hoffe doch, und hoffentlich hat sich die Spannung zwischen Simona und Benjamin gelegt. Für sie ist es bestimmt auch nicht leicht …

    Alles Liebe,
    Paula

56 . Kapitel
    A m darauffolgenden Morgen bereute ich es bereits, dass ich Patrick eine Mail geschrieben hatte.
    Was, wenn er gar keinen Wert darauf legte, mit mir in Kontakt zu bleiben? Er hatte nun ein vollkommen anderes Leben und trug als Vater eine ganz neue Verantwortung. Ich versuchte, mir vorzustellen, wie sich die Situation für ihn anfühlte.
    Da stand plötzlich jemand vor einem, der
Papa
sagte und Bedürfnisse hatte. Doch dieser Jemand war ein gänzlich Unbekannter. Was wusste Patrick denn schon von Benjamins Vorlieben, seinen Abneigungen, seinen Ängsten, seinen Träumen?
    Ich konnte nur abwarten, ob ich eine Antwort bekam, und bemühte mich, möglichst nicht an meine Mail zu denken.
    Kurz darauf rief ich Doro an, um ihr und Thomas alles Gute für den gemeinsamen Familienurlaub an der Schlei zu wünschen, bei dem sie Emma und Nils von ihrer Trennung erzählen wollten.
    »Ich denk an dich. Und versprich mir, anzurufen, wenn es Probleme geben sollte«, sagte ich und hätte Doro in diesem Augenblick gern in den Arm genommen. Obwohl Thomas die Entscheidung seiner Frau bislang mit Fassung getragen hatte, konnten er und Doro das von den Kindern nicht unbedingt erwarten. Tief in meinem Inneren fühlte ich allerdings, dass diese Trennung goldrichtig war, also hoffte ich das Beste.
    »Ich rufe an, wenn’s brenzlig wird, ist doch klar!«, antwortete Doro. »Und ich drücke dir wegen der Inselkrabben die Daumen und dass Ineke dir dabei helfen wird. Aber jetzt muss ich leider Schluss machen. Ich habe noch tonnenweise Brote zu schmieren und muss die Kühltasche packen. Glaub mir, der Auszug nach Ägypten ist ein Klacks gegen so einen Familienurlaub.«
    Nachdem ich mich von Doro verabschiedet hatte, schickte ich eine SMS an Helen, die mich demnächst besuchen wollte:
    Nächstes Wochenende würde passen. Das Bett im Pavillon müsste groß genug für uns beide sein.
    Freue mich auf dich, Paula.
    Dann schnappte ich mir meine Sachen, denn ich hatte Dienst im Büchernest. Momentan arbeiteten wir alle je nachdem, was gerade wann anfiel.
    Kurze Zeit später betrat ich die Küche, in der Vero herumwirbelte, obwohl sie für heute überhaupt nicht eingeplant war.
    »Ist Olli noch nicht da?«, fragte ich verwundert.
    »Er hat sich heute früh krankgemeldet und mich gefragt, ob ich für ihn einspringen kann«, antwortete Vero. »Ich habe zwar nicht genau verstanden, was er hat, aber natürlich wollte ich ihm gern den Gefallen tun. Der arme Junge klang gar nicht gut. Ich hatte den Eindruck, dass er geweint hat. Aber ich kann mich natürlich täuschen.«
    »Hoffentlich ist nichts mit seinem blöden Freund Fabian«, entgegnete ich. Trotz des schönen Abends am Strand wurde ich das Gefühl nicht los, dass Fabian es mit Olli nicht wirklich ernst meinte. »Ich werde Olli nachher anrufen. Toll, dass du aushilfst.«
    Vero strahlte und war wieder voll in ihrem Element.
    »Du weißt doch, wie gern ich das mache. Komm, probier mal.« Ehe ich es mich versah, hatte ich schon einen Löffel im Mund und schmeckte etwas Fruchtiges, Cremiges.
    »Mhm, ist das köstlich! Was hast du denn da wieder gezaubert?«
    Veros Gesicht leuchtete.
    »Das ist ein Tiramisu aus frischen Himbeeren und Johannisbeeren aus meinem Garten. Die Idee ist mir heute Nacht gekommen, und ich habe es gleich ausprobiert. Kommt heute als Tagestipp auf die Karte, wenn das für dich in Ordnung ist.«
    »Was für eine Frage. Das Dessert ist der absolute Hit! Unsere Gäste werden dir zu

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