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Inselzirkus

Titel: Inselzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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würde. Wie hätte Erik reagiert, wenn er wüsste, dass sie von einem Obdachlosen angerufen wurde, der in ihrem Auftrag Erkundigungen einzog? Besser, sie malte es sich gar nicht aus.
    Sören wandte sich an seinen Chef. »Sie glauben also wirklich, dass die Stalkerin die Täterin ist, die wir suchen?«
    Ãœber die Frage Mamma Carlottas, was eine Stalkerin sei, gingen Erik und Sören hinweg, so sehr waren sie mit ihren Gedanken, Theorien und Mutmaßungen beschäftigt.
    Obwohl sie von Carolin keine Antwort erwartete, wandte sich Mamma Carlotta dennoch an sie: »Carolina! Was ist das, eine Stalkerin?«
    Â»Eine Frau, die andere Menschen verfolgt«, gab Carolin mürrisch zurück.
    Mamma Carlotta vergaß ihre Freude über die Zuwendung ihrer Enkeltochter und sah sie ungläubig an. »Wer tut denn so was?«
    Â»Na, Stalker eben!«
    Mamma Carlotta goss so leidenschaftlich die Nudeln ab, dass Sören, der ihr am nächsten saß, ängstlich den Stuhl zur Seite rückte. »Menschen verfolgen«, murmelte sie ärgerlich vor sich hin. »Wer tut denn …« Sie erstarrte mitten in der Bewegung und staunte die Nudeln an, als wären diese die ersten, die den Namen Pappardelle verdienten. Sandra Zielcke tat so was! Sie verfolgte Bruce Markreiter, das hatte Busso gesagt. Also war sie eine Stalkerin? Auch Alina Olsted war von ihr verfolgt worden, das hatte Mamma Carlotta mit eigenen Augen gesehen.
    Sie fuhr herum und blitzte Erik an. »Sandra Zielcke ist eine Stalkerin!«
    Erik winkte schon ab, ehe sie nähere Erklärungen abgeben konnte. »Du wirfst mal wieder alles durcheinander.« Langsam und betont korrigierte er: »Sandra Zielcke hat uns auf die Stalkerin erst aufmerksam gemacht.« Er strafte sie mit einem so nachdrücklichen Blick, dass sie nicht wagte, ihm zu erklären, warum sie Sandra Zielcke für eine Stalkerin hielt. Am Ende würde er sie wieder neugierig nennen und behaupten, sie stecke ihre Nase in Angelegenheiten, die sie nichts angingen.
    Beleidigt wandte sie sich ab. Dann eben nicht! Wenn Erik an dem, was sie wusste, nicht interessiert war, musste er eben sehen, wie er die Stalkerin fand, die er suchte. Ohne ihn eines weiteren Blickes oder gar eines Wortes zu würdigen, vollendete sie die Carbonara-Soße und goss sie über die Nudeln. Zur Strafe würde sie später dafür sorgen, dass jeder nur einen kleinen Löffel Zabaione bekam, damit Busso Heinemann, der es zweifellos verdient hatte, mit dem Löwenanteil belohnt werden konnte.

    Als Erik und Sören den Bürowagen betraten, trafen sie dort Bruce Markreiter an, der gerade auf Tanja einredete, weil er sich einen der Wagen ausleihen wollte, die der Produktionsgesellschaft gehörten.
    Â»Wir haben den Außendreh am Hochkamp. Eigentlich brauchen wir den Wagen.« Tanja Möck sah unglücklich aus, weil sie anscheinend wusste, dass sie es nicht schaffen würde, Bruce Markreiter seinen Wunsch abzuschlagen.
    Â»Das Wetter ist schön«, sagte er prompt und beeindruckte Tanja mit einer seiner großen einstudierten Gesten. »Und frische Luft ist gesund. Können die Nebendarsteller nicht zu Fuß gehen? Die haben Zeit genug. Ich möchte meinen Porsche heute lieber nicht nehmen. Der ist zu auffällig.«
    Es kam, wie es kommen musste: Tanja hob die Arme. »Also gut.«
    Ob sie sich auch über das triumphierende Lächeln, das auf Markreiters Gesicht erschien, ärgerte, war ihr nicht anzumerken. Erik jedenfalls ärgerte sich über die Arroganz des Stars.
    Seine Frage kam daher barscher, als er eigentlich beabsichtigt hatte. »Wie war eigentlich Ihr Verhältnis zu Harry Jumperz?«
    Markreiter sah auf die Uhr. »Muss das jetzt sein?«
    Erik nickte und war entschlossen, nicht so schnell nachzugeben wie Tanja. »Hatten Sie Streit mit ihm?«
    Markreiter grinste höhnisch. »Wie kommen Sie auf so was? Wollen Sie etwa darauf hinaus, dass ich ein Motiv hatte, ihn umzubringen?« Erik beantwortete diese Frage nicht. Er reagierte auch nicht auf den spöttischen Zusatz: »Mal ganz davon abgesehen, dass ich ihm sicherlich nicht die Hose ausgezogen hätte.« Markreiter schüttelte sich, als wäre ihm diese Vorstellung ausgesprochen unangenehm. »Warum auch?«
    Ja, warum? Erik konnte Markreiters Widerwillen gut nachvollziehen. Mit einem Mal schien ihm, als hätte er sich mit dieser Frage noch nicht ausgiebig

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