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Inselzirkus

Titel: Inselzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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durchaus berührt und sogar den Verdacht in ihm geweckt hatten, dass er die Personen, von denen die Rede war, tatsächlich kannte. Aber angesichts der wichtigen Angelegenheit, die ihn hierher geführt hatte, entschied er sich dafür, sich erst später der Frage zu widmen, ob ihn diese Vorwürfe wirklich etwas angingen.
    Während er seinen Dienstausweis zückte, setzte Tanja Möck ihn darüber in Kenntnis, dass er den Chefautor von »Liebe, Leid und Leidenschaft« vor sich habe, der leider zurzeit etwas gereizt sei, was Erik nicht wundern dürfe, denn es gebe eine kleine Zeitverzögerung. »Die Einhaltung des Zeitplans ist ungeheuer wichtig, jede Verzögerung kostet viel Geld. Leider spielt das Wetter nicht immer mit. Gestern hat es geregnet, und wir konnten nicht drehen.«
    Tanja sprach langsam und bedächtig, was Erik gut gefiel, denn so hatte Harry Jumperz ausreichend Gelegenheit, sich wieder zu fangen.
    Â»Sie sind wegen einer anderen Sache hier?«, fragte er nun und wischte sich den Schweiß von der Stirn, während er sich gleichzeitig um eine entgegenkommende Miene bemühte.
    Bruce Markreiter erhob sich und nickte Erik freundlich zu. So freundlich, dass er Erik sympathischer wurde, als ihm eigentlich lieb war. »Ich werde hier wohl nicht gebraucht?«
    Â»Im Gegenteil«, antwortete Erik und bat den Schauspieler, sich wieder zu setzen. »Ich bin vor allem Ihretwegen gekommen.«
    Bruce Markreiter ließ sich zurücksinken, der Protest, mit dem Erik gerechnet hatte, blieb aus. Markreiter fuhr sich mit gespreizten Fingern durch die Haare, legte den Kopf in den Nacken und schüttelte ihn, als trüge er eine Langhaarperücke, deren Fall er ändern wollte.
    Auch Harry Jumperz nahm wieder auf seinem Stuhl Platz. Er schien sehr erleichtert zu sein, denn nun war es ihm plötzlich wichtig, mit den beiden Polizeibeamten besonders freundlich umzugehen. »Möchten die Herren einen Kaffee?«
    Noch bevor Erik und Sören genickt hatten, rief er schon dem Wirt zu: »Zwei Kaffee, Lothar! Und ein bisschen zack-zack!«
    Erik kam unverzüglich auf sein Anliegen zu sprechen. »Es geht um Mord«, sagte er und registrierte zufrieden, dass Jumperz’ Kinnlade nach unten sackte. Auch Bruce Markreiter sah erschrocken aus.
    Â»Einer von unserem Team?«, fragte Tanja Möck und rief sich damit in Erinnerung.
    Erik bat sie, sich zu setzen. »Mir scheint, Sie haben den Überblick über alles, was hier passiert.«
    Harry nickte bestätigend, während Tanja einen Stuhl heranzog und sich auf die Sitzfläche plumpsen ließ.
    Â»Sagt Ihnen der Name Max Triebel etwas?«, fragte Erik und sah einen nach dem anderen aufmerksam an. »Er wurde in der letzten Nacht ermordet.«
    Harry Jumperz schüttelte den Kopf, ohne nachzudenken, Bruce Markreiter auch, nur Tanja zögerte. Dann sagte sie: »Ein Journalist? Ich glaube, der hat eine Interviewanfrage gestellt.«
    Â»Wen wollte er denn interviewen?«
    Â»Bruce natürlich! An den anderen hatte er kein großes Interesse.«
    Erik wandte sich an den Schauspieler und versuchte, sich nicht von dessen Gesamterscheinung blenden zu lassen. Dieser Mann war zehn Jahre älter als er selbst, aber weitaus besser in Form. In Bruce Markreiters Gegenwart fühlte sich Erik noch breiter und behäbiger, als er war. Ein Gefühl, das ihn sonst nur befiel, wenn er sich vom Tempo seiner Schwiegermutter beeindrucken ließ. »Haben Sie mit Max Triebel gesprochen?«
    Bruce Markreiter sah fragend Tanja an, die den Kopf schüttelte. »Der ist von der Blitz. Denen gibst du nie Interviews.«
    Â»Stimmt!« Bruce Markreiter lehnte sich zurück und faltete die Hände über seinem Waschbrettbauch. »Die drehen einem das Wort im Munde um und schreiben sowieso nur das, was sie wollen. Ob ich mit denen rede oder nicht – am nächsten Tag steht was in der Blitz, was ich nicht gesagt habe.«
    Er schien sehr zufrieden zu sein, dass er es nicht mehr nötig hatte, so oft wie möglich in der Zeitung zu erscheinen, egal in welcher. Erik ärgerte sich darüber, dass diese Zufriedenheit nichts mit der Arroganz zu tun hatte, die er von einem Star erwartete. Er musste aufpassen, dass ihm der Mann nicht sympathisch wurde. Ein Kerl, dem der Dünenschutz egal war, durfte auf gar keinen Fall sympathisch sein!
    Harry zeigte ein schmieriges Grinsen. »Hat die Blitz dir nicht vor

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