Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inselzirkus

Titel: Inselzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
Vom Netzwerk:
Schultern, als Erik zu ihm trat und fragte: »Schon irgendwelche Erkenntnisse?«
    Â»Herzstillstand«, kam es zurück.
    Â»Angst? Atemnot?«
    Dr. Hillmot griff zu einer Stuhllehne, die er brauchte, um sich in die Höhe zu wuchten. »Erstickt ist er nicht«, sagte er, als er neben Erik stand und sich den Schweiß von der Stirn wischte. »Er hatte genug Luft zum Atmen. Aber es gibt Leute, die geraten in Panik, wenn sie eingeschlossen werden. Klaustrophobie! Und wenn sie dann noch ein schwaches Herz haben … Der Mann kann jedenfalls abtransportiert werden, den Rest mache ich in der Pathologie.« Dr. Hillmot blickte zur Tür, die in die Kantine führte. »Ob man da einen Kaffee kriegen kann? Ich bin noch nicht zum Frühstücken gekommen.«
    Als Erik es sogar für möglich hielt, dass es in der Kantine auch belegte Brötchen gab, ließ er sich nicht mehr aufhalten. »Am besten, Sie kommen nach, Wolf! Wir können dort dann alles besprechen.«
    Erik nickte, obwohl er nicht die Absicht hatte, Dr. Hillmot zu folgen. Stattdessen wandte er sich an Vetterich, der mit seinen Leuten bisher im Hintergrund geblieben war. »Am Schrank gibt es hoffentlich Spuren«, sagte er. »Vielleicht decken sie sich mit denen, die Sie an Markreiters Schrank im Zirkuswagen und am Balkongitter gefunden haben.«
    Vetterich nickte, als hielte er Eriks Anweisung für überflüssig. »Die beiden passen übrigens zusammen.«
    Â»Welche beiden?«
    Â»Die Fingerabdrücke auf dem Balkongitter und die Abdrücke an Markreiters Schrank.«
    Erik lächelte zufrieden. »Wir müssen unbedingt die Fingerabdrücke von allen Leuten nehmen, die hier arbeiten.«
    Â»Frau Möck wird dafür sorgen, dass sämtliche Mitarbeiter in der Kantine zusammenkommen. Ich habe alles dabei, um die Abdrücke zu nehmen.«
    Erik drehte sich zu Sören um. »Denken Sie auch, was ich denke?«
    Sören nickte, ohne zu überlegen. »Jumperz wollte Markreiter die Schuld an Triebels Tod zuschieben. Er hat versucht, den Verdacht auf ihn zu lenken. Markreiter hat sich gerächt.«
    Â»Oder mundtot gemacht, damit er nichts verraten kann. Also wusste Jumperz was!«
    Aber nun schüttelte Sören den Kopf. »Wenn er ihn mundtot machen wollte, wäre er gründlicher zu Werke gegangen. Wer einen Mitwisser loswerden will, sperrt ihn nicht in einen Schrank. Woher sollte er wissen, dass Jumperz da nicht lebend wieder rauskommt?«
    Â»Und warum hat er ihm vorher die Hose ausgezogen?« Erik wandte sich an einen von Vetterichs Leuten. »Ist Harry Jumperz’ Hose irgendwo gefunden worden?«
    Aber der Mann schüttelte nur den Kopf.
    Erik starrte Sören so lange an, bis der fragte: »Habe ich eine Warze auf der Nase? Oder was ist los, Chef?«
    Â»Irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht!«
    Â»Wir müssen mit Markreiter reden«, meinte Sören.
    Â»Erst sollten wir wissen, ob er wirklich für vorletzte Nacht ein Alibi hat. Verdammt, wir hätten das gleich überprüfen müssen!«
    Â»Mit dem Fahrrad nach Kampen ins Gogärtchen?«, fragte Sören. »Und anschließend mit dem Rad nach Westerland zum Spielkasino?«
    Â»Sollen wir der Staatsanwältin erklären«, fragte Erik zurück, »dass wir zu betrunken waren, um gleich mit der Arbeit an dem Mordfall zu beginnen? Dass wir erst unseren Rausch ausschlafen mussten?«
    Sören hielt das für keine gute Idee. »Wir müssen das schleunigst nachholen«, schlug er vor.
    Aber Erik schüttelte den Kopf. »Wir können hier nicht weg. Sagen Sie Mierendorf Bescheid. Der soll das machen. Ich will, wenn ich mit Markreiter rede, wissen, ob er als Mörder von Max Triebel infrage kommt.«

    Mamma Carlotta wankte auf die Kulissenhalle zu. Ihr war übel, in ihrem Kopf drehte sich alles, der Boden unter ihren Füßen schwankte. Was war aus dem großen Spaß geworden? Madonna! Wer hatte Harry Jumperz daran gehindert, aus dem Schrank zu kommen? Und was, wenn Erik herausbekam, dass seine Schwiegermutter etwas mit dieser schrecklichen Sache zu tun hatte? Sie musste unbedingt mit den anderen Bösen Hühnern sprechen. Einen Plan entwerfen! Eine Strategie! Vielleicht alles zugeben? Oder besser alles tun, damit niemand erfuhr, wie der Chefautor in den Schrank gekommen war?
    Mamma Carlotta brauchte nicht lange nachzudenken. Sie war eindeutig für

Weitere Kostenlose Bücher