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Inshallah - Worte im Sand - Roman

Inshallah - Worte im Sand - Roman

Titel: Inshallah - Worte im Sand - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Stirn und schüttelte den Kopf. Ich fand das nicht witzig. Anwar war nicht zum Lachen, sondern gemein und Furcht einflößend. Plötzlich lief kaltes Wasser meinen Rücken hinab. Ich erschrak. »Zeynab!«
    Meine Schwester kicherte so sehr, dass der Lappen bebte, hinter dem sie ihr breites Grinsen versteckte. »Das hast du verdient, kleines Fräulein Missmut.«
    »Warum sollte ich missmutig sein?«, fragte ich. »Du wirst heiraten und wahrscheinlich wird mein Mund gerichtet. Es könnte besser nicht sein.«
    »Ich werde dich schrecklich vermissen und …« Ihre Augen blitzten und ich wusste, dass sie von tausend Möglichkeiten träumte. »Ich wünschte, mein Mann hätte einen fleißigen, gut aussehenden Cousin oder so. Baba-jan könnte dich mit einem Familienangehörigen meines Mannes verheiraten.« Sie wrang den Lappen aus. »Dann könnten wir zusammenleben. Gemeinsam unsere Kinder großziehen.«
    Das war ein alter Traum von ihr. Ich ging zu meiner Schwester und nahm sie in den Arm. Wenn Zeynab so etwas sagte, hatte ich immer den Kopf geschüttelt. Denn wer würde schon ein so hässliches Mädchen wie mich heiraten? Ein Mädchen mit einem solchen Mund? Aber nun traute ich mich, die Träume meiner Schwester zu teilen.
    »Unglaublich!«, sagte Zeynab. »Du wirst operiert und danach bist du noch schöner. Weil jeder dich mit seinem Sohn verheiraten will, wirst du so viel putzen und kochen müssen, dass du ganz erschöpft sein wirst.« Sie holte so tief Luft, als wollte sie sich beruhigen. »Wir müssen auf jeden Fall darauf vertrauen, dass im Leben alles an seinen Platz fällt«, sagte sie dann. »Inshallah, Zulaikha.«
    »Inshallah.« Ich erwiderte ihr Lächeln. So Gott will.
    Eine Weile war es sehr still im heißen Wohnzimmer.
    Dann warf Zeynab einen Blick in den Eimer. »Dieses Wasser taugt nichts mehr. Die Seife darin ist hinüber. Wir machen nur den Dreck nass und verwischen ihn auf dem Fußboden. Ich hole frisches Wasser.«
    »Nein«, sagte ich. »Lass mich gehen.« Es überraschte mich, dass das Wasser so schnell schmutzig geworden war, denn ich hatte all unsere Seife hineingetan. Das gehörte zu dem Plan, den ich ausgeheckt hatte, um Meena wiederzusehen.
    Als ich Malehkah mitteilte, dass wir keine Seife mehr hatten, sah sie mich misstrauisch an. Aber sie gab mir Geld und schickte mich zum Basar. Nach ihren üblichen Ermahnungen zu Eile und Höflichkeit trat ich mit einem Lächeln auf die Straße, dass hoffentlich bald nicht mehr so verzerrt sein würde.
    »Ach, mein Kind, ich habe mich schon gefragt, wann ich dich wiedersehe«, sagte Meena mit ihrer ledrigen Stimme, als ich die Schneiderei betrat. »Wie schön, dass du gekommen bist. Ich wollte gerade eine Pause einlegen. Möchtest du auch einen Tee?«
    Ich half ihr, einen Stoffballen auf ein Holzgestell zu hängen, danach führte sie mich in ihre Wohnung. Ich hatte das Gefühl, in der Zeit zurückgereist zu sein. Alles war beim Alten. Es war immer noch dieselbe kleine Wohnung. Der gleiche Tee. Und Meena lächelte so herzlich wie beim letzten Mal.
    Ich ließ meinen Tschador sinken und nippte am Tee, wobei ich meinen Mund mit der Tasse verdeckte. Da sie den Tee vorausschauend nicht ganz so heiß eingeschenkthatte, konnte ich meinen Kopf beim Trinken zurücklehnen, ohne mich zu verbrühen. Der Tee schmeckte wunderbar würzig und süß. Meena schien meine seltsame Art zu trinken gar nicht zu bemerken.
    Sie setzte sich wieder auf ihr Bett, legte sich eine Hand auf den Rücken, mit der anderen stützte sie behutsam die Tasse. »Die Amerikaner wollen also deinen Mund operieren.«
    Ich sah von meinem Tee auf. Woher wusste sie das?
    Sie lachte leise. »Kein Grund, so verwundert zu gucken, mein Kind. Gerüchte verbreiten sich schnell, vor allem unter den Frauen, für die ich nähe. Das ist sicher sehr aufregend für dich, oder?«
    Ein so offenes Gespräch mit jemand anderem als meiner Schwester zu führen, war ungewohnt für mich. Ich trank einen Schluck. »Ja, ich bin aufgeregt. Es ist großartig.« Ich nahm noch einen Schluck. »Ich hätte nie gedacht, dass man etwas für meinen Mund tun könnte. Bis gestern die Amerikaner gekommen sind und mir gesagt haben, dass sie ihn richten werden. Das ist … Ich …« Mir fehlten die Worte. Wir tranken schweigend.
    Schließlich fragte Meena: »Sag mir eines, mein Kind – warum möchtest du operiert werden?«
    »Warum?« Ich verschluckte mich fast und blickte sie fragend an, weil ich glaubte, sie würde mich aufziehen. »Weil ich

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