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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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nicht. Auf jeden Fall hat er so getan. Ich erkannte ihn auch kaum wieder. Einen beschissenen Anzug hat er angehabt. Wir begrüßten uns und dann kam diese Tussi raus. Mit aufgetürmten Haaren und einem schwarzen Kleid, das bis zum Bauchnabel ausgeschnitten war. Sie hielt so ein langstieliges Weinglas mit Weißwein in der Hand, nur zur Show. >Wer ist das, Raymond?<, fragte sie, völlig affektiert. Da bin ich wieder die Treppen runter.«
      »Du bist nicht geblieben?«, meinte Mara.
      »Machst du Witze?«
      »Heißt das, dein alter Freund wollte dich nicht reinlassen?«
      »Der gute Raymond hat sich etabliert. Sah so aus, als hätte er gerade seinen Boss und dessen Frau eingeladen. Er ist jetzt in die Computerbranche eingestiegen und hat keinen Bock auf Leute, die ihn an seine Vergangenheit erinnern. Früher war er mal ein echt wilder Typ, aber ... Egal, ich bin gegangen. Wenn ich lange genug gedrängelt hätte, hätte er mich vielleicht reingelassen und mich in einen Schrank oder so gesteckt, damit mich keiner sieht. Aber das wollte ich nicht.«
      »Wohin bist du dann gegangen?«, wollte Seth wissen.
      »Eine Weile lang bin ich einfach rumgelaufen, bis ich einen Pub gefunden habe.«
      »Du bist doch nicht die ganze Nacht durch die Straßen gelaufen, oder?«, fragte Mara.
      »Und ob! Es war saukalt da oben. Wir reden hier über Scheiß-Schottland. Am nächsten Morgen habe ich mir als Erstes einen Dufflecoat gekauft, nur damit ich mich nicht zu Tode friere.«
      »Was hast du getan, nachdem du den Pub verlassen hast?«
      »Ich habe dort so einen Kerl kennen gelernt«, sagte Paul und wurde rot. »Er sagte, ich könnte mit zu ihm kommen. Hey, ich weiß, was ihr denkt. Ich bin kein Scheiß-Schwuler. Aber wenn man auf der Straße ist und irgendwie versucht, sich durchzuschlagen, dann tut man, was man muss, oder? Es war auf jeden Fall ein ganz netter Kerl und er hat mir keine blöden Fragen gestellt. Außerdem war er vorsichtig, wenn ihr wisst, was ich meine.
      Am nächsten Tag wollte ich nach Glasgow zu einem anderen alten Kumpel, aber dann dachte ich, scheiß drauf, am besten fahre ich direkt nach Irland. Ich habe Kumpels dort und ich glaube nicht, dass die sich verändert haben. Wenn ich bis Belfast gekommen wäre, hätte mich niemand gefunden.«
      »Was ist denn schief gelaufen?«, wollte Seth wissen.
      Paul lachte bitter auf. »Der verfluchte Fährhafen. Ich bin an so einen Kiosk gegangen und habe Kippen gekauft. Als ich weitergehe, ruft der Kerl hinter mir her. Ich kann kein Wort verstehen, wahrscheinlich wegen des schottischen Akzents, aber ein Bulle hat uns gesehen und starrt mich an. Ich werde nervös und haue ab, und das Arschloch schnappt mich.«
      »Hat dich der Kioskbesitzer erkannt?«, fragte Mara. »Dein Bild war ja in den Zeitungen.«
      »Nee. Ich hatte ihm nur zu viel Geld gegeben, das war alles. Er hat gerufen, weil er mir mein Scheiß-Wechselgeld geben wollte.« Paul lachte und die anderen lachten mit ihm. »In dem Moment war das gar nicht so komisch«, fügte er hinzu.
      »Was hat die Polizei gemacht?«, fragte Rick.
      »Sie haben mich als Komplizen angeklagt. Ich muss vor Gericht.«
      »Und dann?«, fragte Mara.
      Paul zuckte mit den Achseln. »Bei meiner Vorstrafe muss ich wohl wieder in den Knast. Der Bulle mit der Narbe scheint zu glauben, dass ich bei wohlwollenden Geschworenen so davonkommen könnte. Na ja, manchmal respektiert man Leute, die zu ihren Kumpels halten, oder? Er meint, er könnte die Anklage vielleicht auf Falschaussage und Widerstand gegen die Staatsgewalt runterschrauben. Dann würde ich maximal nur sechs Monate kriegen. Aber der andere Kerl hat mir gesagt, dass ich mit zehn Jahren rechnen muss. Wem glaubt ihr?«
      »Wenn du Glück hast«, sagte Mara, »ist Burgess bis dahin schon weg, und Banks ist nicht so hart zu dir.«
      »Was ist los mit dem? Ist er ein Weichei oder was?«
      Seth schüttelte den Kopf. »Irgendwie glaube ich nicht daran. Er hat nur eine andere Technik.«
      »Wenn es drauf ankommt, sind alle Bullen Arschlöcher«, meinte Rick.
      Paul stimmte ihm zu. »Und was war hier los?«, fragte er.
      Seth erzählte ihm von den Polizeibesuchen. »Ansonsten ist nicht viel los. Die meiste Zeit haben wir uns alle Sorgen um dich gemacht.« Er zerzauste Pauls Haar. »Ich bin froh, dass du zurück bist, Junge. Nette neue Frisur übrigens.«
      Paul errötete. »Ach, verpiss dich! Also, es hat sich nichts

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