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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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verändert, oder?«
      »Was meinst du?«, fragte Mara.
      »Na, sie haben ihren Mörder immer noch nicht und sie hören nicht auf, bis sie ihn haben. Und wenn sie keinen anderen kriegen, bleibe ich die erste Wahl. Das hat dieses Arschloch von Burgess mir ziemlich klar gemacht.«
      »Mach dir keine Sorgen deswegen«, sagte Seth. »Wir werden nicht zulassen, dass sie dich zur Verantwortung ziehen.«
      Paul schaute auf seine Uhr. »Der Pub macht gleich auf«, sagte er. »Ich könnte ein Bier und etwas Futter vertragen.«
      »Wir müssen heute sowieso auswärts essen«, sagte Mara. »Ich habe kein Mittagessen gemacht. Was ist mit dem Treffen und ...«
      »Welches Treffen?«, fragte Paul.
      »Wir treffen uns heute Nachmittag, um über die Demo zu sprechen«, sagte Rick. »Dennis kommt mit Tim und Abha so um drei vorbei. Wir wollen uns die Aussagen ansehen, um die Brutalität der Polizei zu beweisen.«
      »Ohne mich«, sagte Paul. »Ich habe genug von dieser verdammten Demo und diesen beschissenen Weltverbesserern. Alles Ärsche.«
      »Du musst ja nicht dabei sein«, meinte Mara. »Wenn du nicht willst.«
      »Ich glaube, ich mache einen Spaziergang«, sagte Paul und regte sich wieder ab. »In dieser Zelle eingepfercht zu sein, hat mir nicht gerade gut getan.«
      »Und ich muss arbeiten«, sagte Seth. »Ich muss heute endlich diesen Sekretär fertig machen. Er hätte längst fertig sein sollen.«
      »Was ist denn hier los?«, meinte Rick. »Bleibt alles an uns hängen?«
      »Ich bin ja am Anfang noch dabei, keine Sorge«, sagte Seth. »Aber dann muss ich arbeiten. Außerdem hat Paul Recht. Im Black Sheep gibt es ein gutes Sonntagsessen, und ich verhungere gleich.«
      Seth legte einen Arm um Paul. Die anderen standen auf und holten ihre Mäntel. Dann gingen die sieben in der frischen Frühlingsluft den Pfad hinunter nach Relton, zum letzten Mal glücklich vereint.
      Nur Mara war nicht glücklich. Den anderen fiel es wohl auch auf, dachte sie, aber niemand sagte etwas. Wenn Paul nicht schuldig war, dann war es ein anderer von ihnen.
     
    * III
     
    Jenny wartete bereits, als Banks mittags ins Queen's Arms kam. Hungrig bestellte er bei Cyril ein paar Scheiben gebratener Lammkeule. Glenys war nicht da, und Cyril schien, auch wenn er nichts sagte, besorgt zu sein.
      »Also«, sagte Jenny, stützte die Ellbogen auf den Tisch und legte das Kinn in die Hände, »was gibt's Neues? Dennis hat mir erzählt, dass du vorbeigekommen bist. Danke.«
      »Er hat mir nicht gedankt.«
      Jenny lächelte. »Nun, das passt auch nicht zu ihm, oder?«
      »Du hast mir vor allem nicht gesagt, dass du ihn erst dazu überredet hast, mit mir zu sprechen.«
      Die Lachfältchen an ihren Augen zeigten sich. »Habe ich das nicht? Tut mir Leid. Aber hast du etwas herausgefunden?«
      »Eigentlich nicht.«
      »Was bedeutet das?«
      »Das bedeutet nein, schätze ich. Ist dir in der Nähe von Osmonds Wohnung jemals ein blauer Escort mit zwei kräftigen Männern drin aufgefallen?«
      »Nein. Hast du denn gar keine Idee, Alan?«
      »Na ja, vielleicht. Sie scheint ein bisschen weit hergeholt, aber wenn ich Recht habe ...«
      »Womit?«
      »Es ist nur so eine Idee, mehr nicht.«
      »Erzählst du sie mir?«
      »Lieber nicht. Warten wir besser ab. Richmond arbeitet daran.«
      »Wann weißt du Bescheid?«
      »Morgen, hoffe ich.«
      Das Essen wurde serviert. »Ich sterbe vor Hunger«, sagte Jenny, und beide aßen schweigend.
      Als sie fertig waren, holte Banks eine neue Runde Getränke und zündete sich eine Zigarette an. Dann erklärte er seine Zweifel an Paul Boyds Schuld.
      »Bist du dem wirklichen Mörder denn auf den Fersen?«, fragte Jenny.
      »Sieht nicht so aus. Mit Boyd waren wir der Sache bisher am nächsten.«
      »Dass Dennis ein Mörder ist, kann ich nicht glauben.«
      »Ist das deine berufliche Meinung?«
      »Nein. Meine Meinung als Frau.«
      »Ich glaube, ich würde der Meinung mehr vertrauen, wenn sie beruflich bedingt wäre.«
      Jenny wölbte ihre Augenbrauen. »Was willst du damit sagen?«
      »Werde nicht wütend, das steht dir nicht. Ich will sagen, dass die Menschen - Männer wie Frauen - dazu neigen, diejenigen besonders zu schützen, zu denen sie eine Beziehung haben. Das ist ganz natürlich, und du weißt es genauso gut wie ich. Und nicht nur das, manchmal haben sie bewusst Scheuklappen oder lügen sogar, wenn es um ihre

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