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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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ruhig blieben, hatte der Wirt nichts gegen die Kinder, und Zoe nahm Malbücher mit, um sie zu beschäftigen. Mara holte Seth aus seiner Werkstatt, und auf dem Weg ritt Julian auf den Schultern seines Vaters und Luna hielt Zoes Hand.
      »Nur einen Moment, ich komme gleich nach«, sagte Mara und lief zurück ins Haus. Sie wollte Paul eine Nachricht hinterlassen, damit er wusste, wo sie waren. Eine Förmlichkeit nur, eine liebevolle Geste. Doch als sie schrieb und in Gedanken wieder bei ihm war, fiel ihr plötzlich ein, was sie den ganzen Vormittag gequält hatte.
      Letzte Nacht hatte Pauls Hand geblutet, und er hatte ein Pflaster draufgeklebt. Als er an diesem Morgen herunterkam, hatte sich das Pflaster abgelöst, wahrscheinlich als er sich gewaschen hatte, und der Knöchel seines Daumens war so blank wie immer. Es war überhaupt keine Spur eines Schnittes zu sehen.
      Maras Herz schlug schnell, als sie loseilte, um die anderen einzuholen.
     
    * III
     
    »Superintendent Burgess, Sir«, sagte Constable Craig und verschwand sofort wieder.
      Der Mann, der in Gristhorpes Büro vor ihnen stand, unterschied sich ein wenig von dem Burgess in Banks Erinnerung. Über einem weißen Hemd mit offenem Kragen trug er einen abgewetzten schwarzen Lederblouson und steckte in eng anliegenden marineblauen Cordhosen. Das gut aussehende Gesicht mit dem kantigen, entschlossenen Kinn hatte sich kaum verändert, auch wenn seine leicht schiefen Zähne etwas mehr vom Tabak verfärbt waren. Die Tränensäcke unter seinen zynischen grauen Augen passten immer noch gut zu ihm. Sein dunkles Haar, kurz und zurückgekämmt, war an den Schläfen grau geworden, und es sah so aus, als würde er nach wie vor Brylcreme benutzen. Er war ungefähr einen Meter achtzig groß, kräftig gebaut und machte, obwohl ein bisschen füllig geworden, den Eindruck, als würde er immer noch zweimal die Woche Squash spielen. Am auffälligsten an seiner Erscheinung war seine tief gebräunte Haut.
      »Barbados«, sagte er, als er ihre Überraschung bemerkte. »Kann ich wärmstens empfehlen, besonders zu dieser Jahreszeit. Ich bin gerade zurückgekommen, als diese Sache passierte.«
      Gristhorpe stellte sich vor, dann schaute Burgess Banks an und kniff die Augen zusammen. »Banks, habe ich Recht? Ich habe gehört, dass Sie versetzt wurden. Sie schauen ein bisschen kränklich aus, oder? Werden Sie hier oben nicht ordentlich gefüttert?«
      Banks rang sich ein Lächeln ab. Es war typisch für Burgess, die Versetzung so klingen zu lassen, als wäre es eine Bestrafung und Degradierung. »Wir haben hier nicht besonders viel Sonne«, sagte er.
      Burgess schaute in Richtung Fenster. »Das merke ich. Wenn es Sie irgendwie tröstet, in London hat es gepisst, als ich abgereist bin.« Er klatschte knallend in die Hände. »Also, wo ist die nächste Kneipe? Ich verhungere. Den Fraß der britischen Bahn wollte ich lieber nicht probieren. Ein Bier könnte ich auch vertragen.«
      Gristhorpe entschuldigte sich und behauptete, ein Treffen mit dem stellvertretenden Polizeipräsidenten zu haben, also führte Banks Burgess hinüber ins Queen's Arms.
      »Sieht nicht übel aus, der Laden«, sagte Burgess, schaute sich um und betrachtete den geräumigen Salon und die geschwungenen Tische mit den Kupferplatten und schwarzen schmiedeeisernen Beinen sowie die tiefen Sessel vor dem lodernden Kamin. Dann verweilten seine Blicke auf der Kellnerin hinter der Theke. »Ja. Gar nicht übel. Setzen wir uns an die Theke.«
      Einige Einheimische hielten in ihren Gesprächen inne, um sie anzustarren. Banks kannten sie bereits, doch Burgess' Akzent besaß immer noch Spuren seiner Herkunft aus dem East End. So sehr er auch dem rechten Flügel angehörte, Banks erinnerte sich, dass er nicht aus der privilegierten Schule der Torys stammte. Sein Vater war ein Straßenhändler gewesen, und Burgess hatte sich von unten hochgekämpft. Banks wusste auch, dass er sich denjenigen seiner Klasse gegenüber, die es nicht ebenso geschafft hatten, kaum solidarisch fühlte. Für die Einheimischen war er offensichtlich das hohe Tier aus London, das man nach den Ereignissen der letzten Nacht erwartet hatte.
      Banks und Burgess setzten sich auf die Barhocker. »Was nehmen Sie?«, fragte Burgess und zog ein glänzendes schwarzes Lederportemonnaie aus seiner Innentasche. »Ich zahle.«
      »Vielen Dank. Ich nehme ein Pint Theakton's Bitter.«
      »Essen?«
      »Der Fleischeintopf ist ganz

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