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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Freunde es auch nicht waren, dann brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, oder?« Obwohl er eine ausgeprägte und instinktive Abneigung gegen Osmond hatte, fiel Banks die Rolle des netten Kerls an der Seite des barschen Burgess leicht. Wenn er mit Sergeant Hatchley Verdächtige verhörte, wechselten sie immer ihre Rollen. Doch Burgess kannte nur eine Vorgehensweise: Mit dem Kopf durch die Wand.
      »Hören Sie ihm zu«, sagte Burgess. »Er hat Recht.«
      »Warum holen Sie sich Ihre Informationen dann nicht von jemand anderem?«, wollte Osmond von Banks wissen. »Ich werde den Teufel tun und Ihnen irgendetwas erzählen.«
      »Besitzen Sie ein Klappmesser?«, fragte Burgess.
      »Nein.«
      »Haben Sie jemals eines besessen?«
      »Nein.«
      »Kennen Sie jemanden, der eines besitzt?«
      Osmond schüttelte den Kopf.
      »Kannten Sie Constable Gill?«, fragte Banks. »Hatten Sie vor letztem Freitag jemals Kontakt mit ihm?«
      Osmond schien von der Frage verwirrt zu sein, und als er sie schließlich verneinte, klang es nicht wahr. Burgess schien nichts zu bemerken, doch Banks nahm sich vor, die Möglichkeit zu überprüfen, dass Osmond und Gill irgendetwas miteinander zu tun gehabt hatten.
      Die Schlafzimmertür öffnete sich und Jenny kam herein. Sie hatte sich das Haar gebürstet und Jeans sowie ein weites, kariertes Hemd angezogen. Banks wettete, dass es Osmond gehörte, und versuchte nicht daran zu denken, was vorher im Schlafzimmer los gewesen sein mochte.
      »Hallo, Schätzchen«, sagte Burgess und klopfte auf einen leeren Stuhl neben sich. »Wollen Sie sich zu uns gesellen? Wie heißen Sie?«
      »Zuerst einmal«, sagte Jenny steif, »bin ich nicht Ihr Schätzchen und außerdem geht Sie mein Name einen Dreck an. Ich war Freitag nicht mal dabei.«
      »Wie Sie wollen«, sagte Burgess. »Ich wollte nur freundlich sein.«
      Jenny schaute Banks an, als wollte sie fragen: »Wer ist dieses Arschloch?« Burgess bemerkte den Blickkontakt.
      »Kennen Sie sich?«, wollte er wissen.
      Banks fluchte innerlich und spürte, wie er rot wurde. Es gab kein Zurück mehr. »Das ist Dr. Füller«, sagte er. »Sie half uns bei einem Fall vor einem Jahr oder so.«
      Burgess strahlte Jenny an. »Verstehe. Nun, vielleicht können Sie uns erneut helfen, Dr. Füller. Ihr Freund hier will nicht mit uns sprechen, aber da Sie der Polizei ja schon einmal ...«
      »Lassen Sie sie in Ruhe«, sagte Osmond. »Sie hat nichts damit zu tun.« Banks sah das genauso, er wollte nicht, dass Burgess Jenny in die Krallen bekam. Doch er missgönnte Osmond, dass er in der Position war, sie verteidigen zu können.
      »Ziemlich bissig heute, was?«, sagte Burgess. »In Ordnung, Freundchen, wie Sie wünschen. Dann werden wir uns wieder Ihnen widmen.« Aber er schaute weiterhin Jenny an, und Banks wusste, dass er sie für zukünftige Zwecke abspeicherte. Banks fiel es nun schwer, ihr in die Augen zu schauen. Er war lediglich Detective Chief Inspector und Burgess war Superintendent. Solange alles seinen Gang ging, würde Burgess nicht den Vorgesetzten herauskehren, aber sollte Banks nur einen Teil seiner Gefühle zu Jenny zeigen oder versuchen, sie in irgendeiner Weise zu beschützen, dann würde Burgess ihn mit Sicherheit demütigen wollen. Aber ihren Ritter in glänzender Rüstung hatte sie ja sowieso in Gestalt von Osmond. Sollte er die Artillerie übernehmen.
      »Weswegen wurden Sie am Freitag angezeigt?«, wollte Burgess wissen.
      »Sie wissen verdammt genau, weswegen ich angezeigt wurde. Eine reine Erfindung.«
      »Aber was war es? Erzählen Sie es mir. Sagen Sie es. Mir zuliebe.« Burgess griff in seine Jackentasche und holte seine Dose Tom Thumbs hervor. Ohne Osmond aus den Augen zu lassen, zog er langsam eine Zigarre heraus und zündete sie an.
      »Ich sagte, ich möchte nicht, dass hier drinnen geraucht wird«, protestierte Osmond wie aufs Stichwort. »Das ist meine Wohnung und ...»
      »Halten Sie den Mund«, sagte Burgess, gerade laut genug, um ihn verstummen zu lassen. »Wie lautete die Anklage?«
      »Ruhestörung«, brummte Osmond. »Aber wie gesagt, das war reine Erfindung. Wenn jemand die Ruhe gestört hat, dann die Polizei.«
      »Haben Sie jemals von einem Jungen namens Paul Boyd gehört?«, fragte Banks.
      »Nein.« Eine dreiste Lüge. Osmond hatte geantwortet, noch bevor er Zeit hatte, die Frage aufzunehmen. Banks hätte die Lüge auch dann durchschaut, wenn er nicht

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