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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Sache.« Banks steckte eine Billie-Holiday-Kassette in die Anlage und drehte die Lautstärke runter. »Er fing schon als Jugendlicher an, Bandenkämpfe, Körperverletzung, solche Sachen, schmiss die Schule und lungerte mit den ganzen anderen Kaputten auf der Straße rum. Er wurde dreimal eingelocht, beim letzten Mal für achtzehn Monate. Zum ersten Mal, noch minderjährig, war es Trunkenheit und ungebührliches Benehmen, dann ein tätlicher Angriff auf einen Polizeibeamten, der eine Horde Punks verscheuchen wollte, die in der Stadtmitte von Liverpool die Käufer erschreckten. Danach war es eine Anzeige wegen Drogenbesitzes, er hatte eine geringfügige Menge Amphetamine dabei. Dann wurde er eingesperrt, weil er in eine Apotheke eingebrochen ist, um Pillen zu klauen. Seit einem Jahr ist er jetzt sauber.«
      Burgess rieb sein Kinn. »Mit Fußballhooligans hat das nichts mehr zu tun, oder? Vielleicht ist er kein sportlicher Typ. Tätlicher Angriff auf einen Polizeibeamten, sagten Sie?«
      »Ja. Er und ein paar andere. Sie haben ihm nichts Schlimmes getan, deshalb kamen sie glimpflich davon.«
      »Das ist das verdammte Problem«, sagte Burgess. »Die meisten kommen glimpflich davon. Irgendwelche politischen Verbindungen?«
      »Keine, soweit wir bisher wissen. Richmond war noch nicht im Programm der Special Branch, deshalb konnten wir seine Freunde und Bekannten noch nicht überprüfen.«
      »Und sonst?«
      »Nicht viel. Die meisten seiner Bewährungshelfer und Sozialarbeiter schienen ihn aufgegeben zu haben.«
      »Die arme Sau, mir kommen die Tränen. Sieht aus, als hätten wir einen möglichen Kandidaten. Dieser Osmond ist Sozialarbeiter, oder?«
      »Ja.«
      »Vielleicht weiß er etwas über den Jungen. Erinnern Sie mich daran, ihn zu fragen. Woher kommt Boyd?«
      »Liverpool.«
      »Verbindungen zur IRA?«
      »Nicht, dass ich wüsste.«
      »Trotzdem ...«
      Dennis Osmond wohnte in einer Zweizimmerwohnung im Nordosten von Eastvale. Die Häuser hier gehörten ursprünglich zum sozialen Wohnungsbau, doch als die Regierung sie zu veräußern begann, ergriffen die Mieter die Gelegenheit und kauften ihre Wohnungen günstig auf.
      Osmond öffnete die Tür mit freiem Oberkörper und ließ Banks und Burgess herein. Er war groß und schlank, hatte eine stark behaarte Brust und eine Schmetterlingstätowierung auf seinem rechten Oberarm. Um den Hals trug er eine Kette mit einem goldenen Kruzifix. Mit seinem zotteligen, dunklen Haar und dem südländischen Äußeren sah er wie die Sorte Mann aus, auf die Frauen flogen. Er bewegte sich langsam und ruhig, ihr Besuch schien ihn nicht im Geringsten zu überraschen.
      Die Wohnung hatte ein geräumiges Wohnzimmer mit einem großen Fenster mit Blick auf die fruchtbare Ebene im Osten Swainsdales: Ein Schachbrett gepflügter, tiefbrauner Felder, von Hecken begrenzt, die auf den Frühling warteten. Die Einrichtung war modern und einfach. An der Wand über einem imitierten Kamin hing ein großes, gerahmtes Gemälde. Banks musste ganz genau hinsehen, um festzustellen, dass die Leinwand nicht leer war: Sie war mit schwachen roten und schwarzen Linien überzogen.
      »Wer ist es?«, rief eine Frauenstimme hinter ihnen. Banks drehte sich um und sah, wie Jenny Füller ihren Kopf durch die Tür steckte. Soweit er das sagen konnte, trug sie einen weiten Morgenrock und hatte zerzaustes Haar. Als sich ihre Blicke trafen, spürte er, wie sich sein Magen verkrampfte und sein Brustkorb zusammenzog. Sie in einer solchen Situation anzutreffen, hatte er nicht erwartet. Er war überrascht, wie schwer es ihn traf.
      »Polizei«, sagte Osmond. Doch Jenny hatte bereits die Tür hinter sich verschlossen.
      Burgess, der alles genau beobachtet hatte, machte keine Bemerkung. »Können wir uns setzen?«, fragte er.
      »Bitte.« Osmond deutete auf die Sessel. Während es die beiden sich so bequem wie möglich machten, zog er ein schwarzes T-Shirt über den Kopf. Auf der Vorderseite prangte das Symbol der Kampagne für atomare Abrüstung, ein Kreis mit dem weit verbreiteten, umgedrehten Y in der Mitte. In einem Halbkreis darunter stand ATOMKRAFT? NEIN DANKE!
      Banks holte seine Zigaretten hervor und schaute sich nach einem Aschenbecher um.
      »Es wäre mir lieber, wenn Sie nicht rauchen würden«, sagte Osmond. »Auch passives Rauchen ist schädlich.« Er hielt inne und musterte Banks. »Sie sind also Detective Chief Inspector Banks, oder? Ich habe schon

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