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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Verfolgungsjagden schon immer interessanter gefunden als die tatsächliche Arbeit. Oder vielleicht wollte er Dirty Dick in den Arsch kriechen, weil er sich ausrechnete, für eine Spezialeinheit von Scotland Yard auserwählt zu werden. Und das Schlimme daran war, dass er damit Erfolg haben könnte.
      Wenn er darüber nachdachte, regten sich in Banks gemischte Gefühle. Er hatte sich schneller an Sergeant Hatchley gewöhnt, als er erwartet hatte, und mittlerweile arbeiteten sie recht gut zusammen. Doch richtig warm wurde Banks nicht mit ihm. Er brachte es nicht mal übers Herz, Hatchley mit seinem Vornamen, Jim, anzusprechen.
      In Banks' Augen war Hatchley ein Sergeant und würde immer einer bleiben. Er besaß nicht diesen besonderen Biss, den man als Inspector brauchte. Phil Richmond besaß ihn, aber unglücklicherweise konnte er auf regionaler Ebene nirgendwohin aufsteigen, wenn nicht auch Hatchley befördert wurde. Und das würde Superintendent Gristhorpe nicht tun, was ihm Banks nicht verdenken konnte. Wenn Burgess genug Gefallen an Hatchley fand, um ihm einen Job in London anzubieten, wären die Probleme eines jeden gelöst. Richmond hatte seine Prüfungen zum Sergeant bereits bestanden - der erste Schritt auf dem langen Weg zur Beförderung - und vielleicht könnte Constable Susan Gay, die bemerkenswerte Begabung für die kriminalistische Arbeit gezeigt hatte, von der uniformierten Abteilung zur Kriminalpolizei auf Richmonds jetzigen Posten versetzt werden. Constable Craig würde sich natürlich dagegen stellen. Er nannte Polizistinnen immer noch »Wopsies«, nach der geschlechterspezifischen Abkürzung des Dienstgrades Woman Police Constable WPC, obwohl diese zugunsten der neutralen Form PC schon 1975 abgeschafft wurde. Aber das war Craigs Problem; mit Hatchley allerdings musste jeder fertig werden.
      Schließlich fuhren die glänzenden schwarzen Wagen los. Banks und Richmond folgten ihnen durch die trüben, verlassenen Straßen Scarboroughs zum Empfang. Es gab nichts Trostloseres als einen Urlaubsort außerhalb der Saison. Hätte die Luft nicht leicht nach Meer und Fisch gerochen, wäre niemand auf den Gedanken gekommen, an der Küste zu sein.
      »Haben Sie nach dem Essen Lust auf einen Spaziergang die Promenade entlang?«, fragte Banks.
      Richmond schniefte. »Kaum das richtige Wetter dafür, oder?«
      »Anregend, würde ich sagen.«
      »Ich warte lieber in einem netten, warmen Pub auf Sie, wenn Sie nichts dagegen haben, Sir.«
      Banks lächelte. »Um Ihre Notizen zu ordnen?« Er wusste, wie pingelig Richmond mit Notizen und Berichten war.
      »Muss ich doch, oder? Im Kopf werde ich das nicht lange behalten.«
      Auf der Fahrt nach Scarborough hatte Banks ihm von seiner Theorie berichtet, dass der Mord an Gill nicht ganz das war, was er zu sein schien. Obwohl Richmond Vorbehalte geäußert hatte, war auch er der Meinung gewesen, dass es sich immerhin lohnen würde, in dieser Richtung zu ermitteln. Sie hatten beschlossen, bei dem Empfang mit Gills Kollegen zu plaudern, um zu sehen, was sie über den Mann aufschnappen konnten. Burgess sollte davon natürlich nichts erfahren.
      Richmond hatte den Standpunkt vertreten, dass, selbst wenn etwas komisch an Gill gewesen wäre, keiner seiner Kumpel auf der Beerdigungsfeier darüber sprechen würde. Banks war anderer Meinung gewesen. Er meinte, dass Beerdigungen wie ein Wunder auf das Gewissen wirkten. Die falschen Plattitüden vor dem Sarg klangen den Leuten noch in den Ohren und veranlassten sie dazu, jemandem die Wahrheit aufzudrängen. Schließlich wollten sie Gill ja nicht der Korruption oder ähnlicher Delikte überführen, sie wollten nur wissen, was für ein Mensch er gewesen war und ob er sich vielleicht Feinde gemacht hatte.
      Die Autoschlange hielt auf dem Parkplatz des Crown and Anchor, in dessen Saal ein Büfett aufgestellt worden war, und die Gäste eilten durch einen heftigen Schauer zu den Eingangstüren.
     
    * II
     
    »Verdammt noch mal! Unter welchem Stein bist du denn hervorgekrochen?«, sagte Burgess, als Paul in das Wohnzimmer kam, um zu sehen, was dort vor sich ging.
      Paul musterte ihn finster. »Lassen Sie mich in Ruhe!«
      Burgess machte einen Schritt nach vorn und gab ihm eine Ohrfeige. Paul zuckte zusammen und stolperte zurück. »Nicht so eine große Klappe, Freundchen«, sagte Burgess. »Zeig den Älteren und Besseren ein bisschen Respekt.«
      »Warum sollte ich? Sie zeigen mir auch keinen

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