Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
erstochen wurde. Er hoffte, dass Richmond erfolgreicher als er selbst war.
      Nach ungefähr fünf Minuten zog Chief Inspector Blake ab, sodass Banks die Gelegenheit wahrnahm und sein Sherryglas auffüllte. Neben ihm an der Theke stand ein anderer Sargträger.
      Banks stellte sich ihm vor. »Trauriger Anlass«, sagte er.
      »Ja«, sagte Constable Childers. Er war jung, vielleicht Anfang zwanzig. Banks irritierte seine Angewohnheit, beim Sprechen in eine andere Richtung zu schauen.
      »Beliebter Kerl, dieser Constable Gill, wenn man sich hier so umsieht«, sagte Banks.
      »O ja. Der gute Eddie war wirklich ein lustiger Vogel.«
      »Tatsächlich? Dienstbeflissen?«
      »Das kann man wohl sagen. Auf jeden Fall in bestimmten Bereichen.«
      »Ich wette, die Überstunden kamen ihm gelegen.«
      »Es ist immer gut, ein bisschen was auf der Kante zu haben«, sagte Childers langsam. Banks spürte, dass er etwas zurückhielt, war sich aber unsicher, ob nun aus Freundschaft, aufgrund der Situation oder aus einfachem Pflichtgefühl. Aber irgendetwas stimmte nicht. Childers wurde immer nervöser und starrte die Wand am anderen Ende des Saales an. Schließlich entschuldigte er sich unvermittelt und ging fort, um mit seinem Sergeant zu reden.
      Banks bekam das Gefühl, dass seine Mission ins Leere gelaufen war. Außerdem war er sich darüber im Klaren, dass er schon bald, wenn Childers und Blake den anderen von seinen Fragen erzählten, zu einem unwillkommenen Gast werden würde. Gott, dachte er, das ist ein verdammt empfindlicher Haufen hier. Da stellte sich die Frage, ob sie etwas zu verbergen hatten.
      Banks ging für eine Portion Trifle zurück zum Büfett und stellte sich neben einen dritten Sargträger, einen mondgesichtigen Jungen mit leuchtend blauen Augen und feinem, spärlichem Haar in der Farbe von Getreide. Nachdem Banks tief durchgeatmet hatte, setzte er ein Lächeln auf und stellte sich vor.
      »Ich weiß, wer Sie sind, Sir«, sagte der Constable. »Ernie Childers hat es mir erzählt. Ich bin PC Grant, Tony Grant. Ernie hat mich gewarnt. Er sagte, Sie stellen Fragen über Eddie Gill.«
      »Reine Routine«, sagte Banks. »Genau wie in jeder Morduntersuchung.«
      Grant schaute kurz über die Schulter. »Hören Sie, Sir«, sagte er. »Hier kann ich nicht mit Ihnen sprechen.«
      »Wo dann?« Banks fühlte sein Herz schneller schlagen.
      »Kennen Sie das Angel's Trumpet?«
      Banks schüttelte den Kopf. »Ich kenne mich hier nicht gut aus. Bin erst einmal hier gewesen.«
      »Es dauert zu lange, es zu erklären«, sagte Grant. Sie hörten auf, sich vom Dessert zu bedienen, und wendeten sich gerade rechtzeitig vom Büfett ab, um einen von Grants Kollegen auf sie zukommen zu sehen.
      »Okay, Marine Drive, gleich beim Rummelplatz«, sagte Banks schnell. Etwas anderes war ihm so spontan nicht eingefallen. »In einer Stunde.«
      »Gut«, sagte Grant, als der uniformierte Sergeant sich zu ihnen gesellte.
      »Schön, dass Sie gekommen sind, Chief Inspector«, sagte der Sergeant und reichte Banks seine Hand. »Wir wissen es zu schätzen.«
      Grant war wieder in der Menge abgetaucht, und als Banks Belanglosigkeiten mit dem Sergeant austauschte, war er in Gedanken bei dem vor ihm liegenden Treffen und der nervösen, verstohlenen Art und Weise, wie es zustande gekommen war.
     
    * IV
     
    »Er hat mich dazu gebracht, dass ich mich schmutzig fühle«, sagte Mara zu Seth. »So wie er mich angeschaut hat.«
      »Du darfst das nicht an dich herankommen lassen. Das ist nur seine Methode. Er versucht dich so lange zu reizen, bis du etwas sagst, das du bereust.«
      »Aber was ist mit Paul? Du hast gesehen, wie er ihn in die Mangel genommen hat. Was können wir tun?«
      Sobald Burgess und Hatchley gegangen waren, hatte sich Paul davongemacht. Er hatte gesagt, dass ihm hier die Decke auf den Kopf fiele und er eine Wanderung durch die Heide brauchte, um sich nach der Erniedrigung wieder zu beruhigen. Gegen Zoes Gesellschaft hatte er nichts einzuwenden gehabt, so waren Mara und Seth allein zurückgeblieben.
      »Du hast ja gesehen, wie das Arschloch auf ihn losgegangen ist. Ich würde ihm zutrauen, Paul die Sache anzuhängen, wenn es darauf ankommt. Er hat nun mal Vorstrafen.«
      »Sie brauchen trotzdem Beweise.«
      »Die kann er ihm leicht unterjubeln.«
      »Er kann ihm nicht einfach irgendein altes Messer unterjubeln. Es muss schon dasjenige sein, mit dem die

Weitere Kostenlose Bücher