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Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn

Titel: Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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größtenteils frustrierende - Tage zurück.
      »Gary Hartley?« Banks zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht. Gary findet heraus, dass Caroline als Kind missbraucht wurde, und bringt sie deshalb um? Ich glaube, das ergibt nicht viel Sinn. Ich weiß nur, dass sie ihm ein paar Wochen bevor sie ermordet wurde, davon erzählt hat. Auf der anderen Seite hat sie ihm das Leben tatsächlich zur Hölle gemacht. Dann ist sie davongelaufen und hat ihn mit dem alten Mann allein gelassen. Daraus kann sich Hass entwickeln. Überdies ist der Zeitpunkt interessant.«
      »Kennt er sich denn mit klassischer Musik aus?«
      »Das müssen wir noch herausfinden. Auf jeden Fall ist er belesen. Denken Sie an die ganzen Bücher im Haus und an die Art, wie er redet, an seinen Wortschatz. Darin ist er den meisten Teenagern ziemlich voraus. Er hätte leicht irgendwo auf die Informationen zu Laudate pueri stoßen und dann die Platte bei Caroline gesehen haben können.«
      »Also werden Sie ihn wieder aufsuchen?«
      »Ja. Und ich möchte, dass Sie mich begleiten, wenn Sie die Zeit dazu haben. Hat sich bei den Einbrüchen was getan?«
      »Nichts, was nicht warten kann.«
      »Gut. Und denken Sie daran, Gary hat uns bisher belogen. Außerdem will ich diesmal auch den Alten sprechen. Wer weiß, vielleicht können wir etwas aus ihm herauskriegen.«
      »Beim letzten Mal war er keine große Hilfe«, sagte Susan. »Ich bin nicht mal sicher, ob er ganz bei sich ist.« Ein Schauer durchfuhr sie.
      »Ist ihnen kalt?«
      Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe nur an das Haus gedacht.«
      »Verstehe. Sagen Sie Phil Bescheid, ja? Ich möchte, dass er auch mitkommt. Jetzt gehe ich zum Superintendent und setze ihn in Kenntnis.« Er schaute auf seine Uhr. »Sagen wir, in einer halben Stunde?«
      Susan nickte und verschwand.
      Eine halbe Stunde später saßen sie in einem nicht gekennzeichneten Polizeirover, Susan am Steuer und Banks auf dem Rücksitz gekrümmt und bedrückt, weil er seine Musik vermisste. Da Sandra den Cortina brauchte, um Fotomaterial in York zu besorgen, hatten sie sich einen Dienstwagen nehmen müssen. Susan fuhr gut und sicher, wenn auch nicht ganz so gut wie Richmond, bemerkte Banks. Sergeant Hatchley, so erinnerte er sich, war der Schlimmste gewesen. Auf der Straße wurde er zum Wahnsinnigen.
      Obwohl es noch mehr geschneit hatte, waren die Straßenverhältnisse einigermaßen erträglich. Tatsächlich war es im Norden ausnahmsweise einmal viel heiterer, als es in London gewesen war. Eine schwache Wintersonne schien auf die entfernten, schneebedeckten Berge und verbreitete einen korallenroten Pastellschimmer.
      Kaum eine Stunde später bogen sie in die schon vertraute Straße in Harrogate ein und klingelten an der Tür der Hartleys. Wie erwartet öffnete Gary die Tür. Sie schon wieder, schien sein Blick zu sagen, dann stapfte er wortlos zurück ins Wohnzimmer und überließ es ihnen, ihm zu folgen.
      Seit ihrem letzten Besuch war das Zimmer weder geputzt noch aufgeräumt worden und zu den Trümmern im Kamin hatten sich weitere Bierdosen und Zigarettenstummel gesellt. Die Luft roch abgestanden, wie in einem Pub nach Feierabend. Banks konnte es fast nicht erwarten, das Fenster zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Doch bevor er etwas tun konnte, kam ihm Richmond zuvor, zog die schweren Vorhänge mit einem Ruck zurück und riss das Fenster auf. Gary blinzelte in das plötzlich hereinbrechende Sonnenlicht, sagte aber nichts.
      »Wir müssen Ihnen noch ein paar Fragen stellen«, sagte Banks. »Aber zuerst möchte ich mit Ihrem Vater sprechen.«
      »Geht nicht. Er ist krank und ruht sich aus.« Gary klammerte sich an die Armlehnen und richtete sich auf. Er griff nach einer Zigarette und steckte sie an. »Anweisung des Arztes.«
      »Tut mir Leid, Gary. Aber ich weiß bereits fast alles. Ich brauche von ihm nur noch ein paar Einzelheiten.«
      »Was wissen Sie? Wovon reden Sie da?«
      »Caroline ... Ihr Vater.«
      Gary sank zurück in seinen Stuhl. »O Gott«, murmelte er. »Sie wissen es?«
      »Ja.«
      »Dann können Sie sich ja wohl vorstellen, dass er Ihnen nichts erzählen wird, oder? Außerdem schläft er. Liegt praktisch im Koma.«
      Banks stand auf. »Phil, bleiben Sie solange hier bei ihm, ja? Susan, kommen Sie mit.«
      Susan folgte Banks nach oben. Beide hörten Gary »Nein!« schreien, als sie hochgingen.
      »Hier entlang, Sir.« Susan zeigte auf Mr

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