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Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn

Titel: Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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können.«
      Plötzlich schlug Gary mit einer Faust auf den Metalltisch. Susan machte einen Schritt nach vorn, doch Banks deutete ihr an, nicht einzugreifen.
      »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass es nicht in Eastvale war!«, schrie Gary. »Wie oft muss ich Ihnen das noch sagen? Caroline ist nicht in Eastvale gestorben.«
      »Doch, das ist sie, Gary. Kommen Sie schon, Sie wissen es genau.«
      Er schüttelte den Kopf. »Er hat sie getötet. Und ich habe sie auch getötet.«
      Susan schaute von ihren Notizen auf und runzelte die Stirn. »Erzählen Sie mir, wie Sie sie getötet haben«, verlangte Banks.
      »Keine Ahnung. Ich war nicht da. Aber er hat es getan, indem ... indem er ... O Gott, sie war doch noch ein Kind ... noch ein kleines Kind!« Und er legte wieder den Kopf in seine Hände und schluchzte und zitterte am ganzen Leib.
      Banks stand auf und legte tröstend einen Arm auf seine Schulter. Zuerst reagierte Gary nicht, aber dann gab er nach, warf sich an Banks' Brust und vergrub seinen Kopf unter dessen Arm. Banks hielt ihn fest und strich ihm übers Haar. Als sich Garys Umklammerung wieder lockerte, befreite er sich und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Jetzt glaubte er zu verstehen, warum Gary solche Dinge sagte. Jetzt wusste er, was passiert war. Jetzt verstand er, welche Abgründe sich in der Familie Hartley aufgetan hatten. Aber er hatte immer noch keine Ahnung, wer Caroline Hartley ermordet hatte und warum.
     
    * III
     
    Als Susan Gay um sechs Uhr ins Crooked Billet kam, war James Conran nicht da. Als sie sich nach einem geeigneten Sitzplatz umschaute, fiel sie Marcia Cunningham, der Ausstatterin, auf, die sie zu sich herwinkte. Marcia schien mit jemandem zusammenzusitzen, aber eine Gruppe Gäste versperrte Susan die Sicht.
      Susan bahnte sich ihren Weg durch die Feierabendmenge und öffnete beim Gehen ihren Mantel. Draußen war es kalt gewesen, es hatte wieder geschneit, sodass ihre Schultern mit Flocken übersät waren. Im Pub war es jedoch warm. Sie zog ihre grünen Wollhandschuhe aus und schob sie in ihre Tasche. Als sie dann Marcia erreichte, entledigte sie sich ihres Mantels und hängte ihn an einen Haken neben der Theke. Ihr fiel auf, dass die Knöpfe der pinkfarbenen Strickjacke, die Marcia trug, falsch zugeknöpft waren, wodurch die Jacke ganz schief aussah.
      »Sie sind noch nicht fertig«, erklärte Marcia. »So kurz vor dem ersten Abend, oder sollte ich sagen, vor der zwölften Nacht, hielt James eine halbe Stunde mehr Probe für angebracht. Besonders weil die Maria neu besetzt ist. Mich haben sie nicht mehr gebraucht, deswegen hat er mich gebeten, ihn zu entschuldigen, falls ich Sie sehe. Er wird ein bisschen später kommen.«
      »Danke«. Susan strich ihren Rock glatt und setzte sich hin.
      »Wie unhöflich von mir«, sagte Marcia und deutete auf die Frau neben ihr. »Susan Gay, das ist Sandra Banks.« Dann legte sie eine Hand vor den Mund. »Ich Dummkopf, Sie kennen sich ja wahrscheinlich schon, oder?«
      Natürlich erkannte Susan Sandra. Bei ihrem Aussehen konnte man sie kaum übersehen. Mit ihrem entschlossenen Mund, den lebendigen blauen Augen, dem langen blonden Haar und dunklen Augenbrauen besaß sie eine natürliche Eleganz. Susan hatte sie immer beneidet und sich befangen und unattraktiv gefühlt, wenn sie anwesend war.
      »Ja«, antwortete Susan. »Wir sind uns ein paarmal begegnet. Guten Abend, Mrs Banks.«
      »Sagen Sie doch Sandra zu mir.«
      »Sandra hatte in der Galerie gerade eine Arbeit beendet, da bin ich reingeschneit und habe sie gefragt, ob sie noch Lust hat, was zu trinken.«
      Susan bemerkte, dass ihre Gläser leer waren, und erbot sich, noch eine Runde zu holen. Als sie zurückkam, war von James oder den anderen noch immer nichts zu sehen. Sie wusste nicht, wie sie in den nächsten zwanzig Minuten Small Talk mit Sandra Banks machen sollte, besonders nachdem sie soeben Zeugin der emotionalen Szene zwischen Banks und Gary Hartley gewesen war. Die Sache war ihr peinlich gewesen. So erging es ihr immer, wenn starke Gefühle im Spiel waren. Als Banks den Jungen in den Arm genommen hatte, hatte sie ihren Blick abwenden müssen. Trotzdem hatte sie den Gesichtsausdruck ihres Chefs über dem Hinterkopf des Jungen gesehen. Viel hatte er nicht verraten, in seinen Augen hatte sie jedoch Mitgefühl gesehen und an der Form seiner Lippen erkannt, dass er den Schmerz des Jungen teilte.
      Glücklicherweise wurde sie von Marcia

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