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Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn

Titel: Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Frage der Zeit, bis ihr Widerstand gebrochen wäre. Dennoch könnte es etwas anderes in ihrer Beziehung gegeben haben, von dem Banks nichts wusste.
      Anscheinend hatte Caroline sowohl bei Faith als auch bei Teresa die schlechtesten Seiten zum Vorschein gebracht. Wie konnte er sich sicher sein, dass auch nur eine von beiden ihm die Wahrheit erzählte? Anstatt das Gefühl zu haben, die beiden clever gegeneinander ausgespielt zu haben, bekam er allmählich den Eindruck, dass er derjenige sein könnte, mit dem gespielt worden war. Die Schauspieler im allgemeinen verfluchend, hielt er vor seinem Haus an und fühlte nichts als Frustration.
     
    * II
     
    Weit weg klingelte es. Ringsherum lag dunkler Dschungel. Schlangen glitten über Äste, phosphoreszierende Insekten summten durch die Luft und gedrungene Pelzgeschöpfe lauerten im üppigen Laubwerk. Aber in der Dunkelheit klingelte es, und sie musste ihren Weg durch den Dschungel finden, um auszukundschaften, warum. Wahrscheinlich gab es zudem überall versteckte Fallen, nur leicht mit Grassoden verdeckte Löcher, die unter ihrem Gewicht nachgeben würden; sie würde zehn Meter tief fallen auf angespitzte Bambustriebe. Und ...
      Jetzt war sie wenigstens halb wach. Der Dschungel war verschwunden, ein Hirngespinst der Nacht. Das Klingeln kam von ihrem Telefon im Wohnzimmer. Keine besonders gefährliche Reise, doch eine, die sie nur ungern unternahm, wo sie sich gerade so gemütlich unter der warmen Decke zusammengerollt hatte.
      Sie schaute auf die Uhr auf dem Nachtschrank. Zwei Uhr dreiundzwanzig. Verdammt noch mal. Sie war erst um Mitternacht zu Bett gegangen. Langsam, ohne das Licht anzuschalten, tastete sie sich zum Wohnzimmer. Sie fand den Telefonhörer und hielt ihn an ihr Ohr.
      »Susan?«
      »Mmmh.«
      »Hier ist Sergeant Rowe. Entschuldige, dass ich dich störe, Mädel, aber es ist wichtig. Könnte es zumindest sein.«
      »Was ist passiert?«
      »Wir haben die Einbrecher geschnappt.«
      »Wie? Nein, warte. Ich komme. Gib mir eine Viertelstunde.«
      »Ja, Mädel. Die laufen dir nicht mehr weg.«
      Susan legte den Hörer auf und schüttelte den Kopf, um wach zu werden. Zum Glück hatte sie beim Abendessen nicht viel getrunken. Sie schaltete das Wohnzimmerlicht an, blinzelte in die plötzliche Helligkeit und ging dann ins Badezimmer, wo sie sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzte. Zum Schminken und Herrichten war keine Zeit, nur kurz frisch gemacht, einmal durchs Haar gebürstet und hinaus in die kalte, stille Nacht. Hoffentlich würde es auf dem Revier frischen Kaffee geben.
      Sie schlang ihren Mantel fest um ihren Körper und stieg zitternd in den Wagen. Beim dritten Startversuch sprang er an. Da die Straßen vereist waren, fuhr sie langsam und brauchte fast zehn Minuten bis zum Parkplatz hinter dem Revier. Sie trat durch die Hintertür ein und ging zur Anmeldung.
      »Sie sind oben«, sagte Sergeant Rowe.
      »Irgendwelche Hintergrundinformationen?«
      »Ja. Tolliver und Wilson haben sie geschnappt, als sie gerade in den Seniorenclub am Heughton Drive einbrechen wollten. Unsere Jungs waren so clever, sie erst das Schloss aufstemmen und über die Türschwelle treten zu lassen, bevor sie eingriffen. Dabei ergab sich eine kleine Auseinandersetzung ...« Sergeant Rowe hielt inne und musste über seine Wortwahl lächeln. »... in deren Verlauf die besagten Beamten die Verdächtigen festnehmen konnten. Mit anderen Worten, sie leisteten sich einen kleinen Kampf, bei dem sie allerdings schlecht abgeschnitten haben.«
      »Weißt du, um wen es sich handelt?«
      »Rob Chalmers und Billy Morley. Beide waren schon im Jugendgefängnis.«
      »Wie alt sind sie?«
      »Wir haben Glück. Einer ist achtzehn, der andere siebzehn.«
      Susan lächelte. »Also kein Fall mehr für das Jugendgericht. Sind sie verwarnt worden?«
      »Angeklagt und verwarnt. Wir haben das Stemmeisen und die Handschuhe, die sie getragen haben, ins Labor gebracht.«
      »Und?«
      »Sie wollen nichts sagen. Wie alle anderen haben sie zu viele amerikanische Polizeiserien gesehen. Sie weigern sich, zu reden, bis ihre Anwälte da sind. Anwälte! Ich bitte dich!«
      »Und ich nehme an, besagte Anwälte sind unterwegs?«
      Rowe kratzte seine Knollennase. »War ein bisschen schwierig, sie ausfindig zu machen. Ich glaube, bis morgen früh könnten wir es schaffen.«
      »Gut. Wo sind sie?«
      »Oben in den Verhörzimmern. Tolliver ist bei dem

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