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Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln

Titel: Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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haben. Es ist nicht meine Aufgabe, solche Informationen zu bewerten. Ich sage nur, dass das Auftreten als Paar in psychologischer Hinsicht sonderbar ist. Außerdem ist die Vorgehensweise ungewöhnlich. Wie du schon gesagt hast, man bedenke nur die Risiken. Andererseits machte vielleicht das Risiko zum Teil den Reiz aus.«
      Ein kurzes Schweigen folgte. Banks zündete sich noch eine Zigarette an. Jenny verzog ihr Gesicht und wedelte den Rauch weg. Ihr fiel auf, dass Edith Piaf mittlerweile nicht mehr sang und durch eine harmlose Akkordeonmusik ersetzt worden war, die wohl die typisch französische Pariser Café-Atmosphäre suggerieren sollte.
      »Der Superintendent erwähnte die Moor-Mörder, Brady und Hindley«, sagte Banks. »Ich weiß, dass er einen Tick hat, was diesen Fall angeht, aber man muss zugeben, dass es Parallelen dazu gibt.«
      »Mmm.«
      »Ich will damit sagen«, fuhr Banks fort, »es könnte eine Möglichkeit sein, den Paaraspekt zu erklären. Brady hielt Menschen für verachtenswerte Geschöpfe und das Vergnügen für das einzig erstrebenswerte Ziel. Und Hindley war völlig vernarrt in ihn. Sie machte bei allem mit, um ihm auf diese Weise ihre Liebe zu beweisen. Ich weiß, das klingt verrückt, aber ...«
      »Ich habe von dieser Theorie gehört«, erklärte Jenny. »Dabei geht es um Dominanz. Und ich habe noch viel verrücktere Theorien gehört. Himmel, Alan, du weißt so gut wie ich, dass fast die gesamte Psychologie auf Vermutungen beruht. In Wirklichkeit wissen wir überhaupt nichts. Aber Superintendent Gristhorpe könnte Recht haben. Es könnte etwas in der Art dahinter stecken. Ich werde das prüfen.«
      »Also wirst du uns helfen?«
      »Natürlich werde ich das tun, du Idiot. Hast du geglaubt, ich würde nein sagen?«
      »Aber schnell, Jenny«, bat Banks, nahm Geld aus seinem Portemonnaie und legte es auf die Rechnung. »Besonders, solange eine, wenn auch geringe, Chance besteht, dass Gemma Scupham noch am Leben ist.«
     
    * IV
     
    »Haben Sie sie schon gefunden?«
      In Brenda Scuphams Wohnzimmer hatte sich seit Donnerstagnachmittag nicht viel verändert. Die Puppe lag immer noch in derselben Haltung auf dem Boden, auch der eigenartige Geruch war noch da. Aber Brenda sah müder aus. Ihre Augen waren rot umrandet und ihr Haar hing schlaff an ihren blassen Wangen herab. Sie trug eine schmuddelige, rosafarbene Trainingshose und ein weites grünes Sweatshirt. Les Poole lümmelte rauchend in einem Sessel, die Füße hochgelegt.
      »Was ist los, Les?«, fragte Banks. »Hat das Barleycorn nicht rund um die Uhr geöffnet?«
      »Sehr witzig. Ich wohne schließlich nicht dort, oder?«
      Brenda Scupham warf ihm einen gehässigen Blick zu und wandte sich dann an Banks. »Lassen Sie ihn in Ruhe. Er hat nichts getan. Er taugt vielleicht nicht viel, aber er ist alles, was ich noch habe. Ich habe Sie gefragt, ob Sie Gemma schon gefunden haben?«
      »Nein«, erwiderte Banks und wandte sich von Poole ab. »Nein, haben wir nicht.«
      »Also, was wollen Sie? Weitere Fragen stellen?«
      »Leider ja.«
      Brenda Scupham seufzte und setzte sich. »Ich weiß nicht, wozu das gut sein soll.«
      »Vor allem muss ich mehr über Gemmas Gewohnheiten wissen.«
      »Gewohnheiten?«
      »Ihren Tagesablauf zum Beispiel. Wie kam sie zur Schule?«
      »Sie ging zu Fuß. Es ist nicht weit.«
      »Allein?«
      »Nein, sie traf sich mit der Tochter der Ferris von gegenüber und mit der Kleinen von Bramhope, die zwei Häuser weiter wohnt.«
      »Kam sie mit denen auch wieder nach Hause?«
      »Ja.«
      Banks notierte sich die Namen. »Und mittags?«
      »Blieb sie für die Schulspeisung da.«
      »Warum?«
      »Wie, warum?«
      »Die Schule ist nicht weit weg. Sie hätten doch Geld sparen können, wenn sie mittags nach Hause gekommen wäre.«
      Brenda Scupham zuckte mit den Achseln. »Sie hat gesagt, sie mag die Schulspeisung.«
      »Hat sie mal erzählt, dass ihr jemand gefolgt ist oder sie auf der Straße angehalten hat?«
      »Nie.«
      »War sie manchmal allein draußen?«
      »Nein. Sie war immer mit ihren Freundinnen zusammen, ob sie zur Schule gegangen ist oder spielte. Warum wollen Sie das alles wissen?«
      »Brenda, ich versuche herauszufinden, warum Gemmas Entführer in die Wohnung gekommen sind, statt sie auf der Straße zu kidnappen. Sie muss doch bestimmt auch mal allein draußen gewesen sein, oder?«
      »Möglich. Ab und zu ist

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