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Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Täuschte er sich oder schluchzte sie beim Sprechen? »Ja«, sagte er, »fahren Sie fort.«
      »Ich kannte ihn.«
      »Sie kannten Keith Rothwell?«
      »Nein, nein ...« Sie schluchzte erneut, bevor sie weitersprach. »Das ist ein Irrtum. Das ist nicht sein Name. Sein Name ist Robert. Robert Calvert. Das ist er. Sie haben da einen Fehler gemacht. Ist Robert wirklich tot?«
      Sein Nacken kribbelte, Banks umklammerte den Stift mit seinen Fingern. »Ich glaube, wir sollten uns besser unterhalten«, sagte er. »Und zwar so schnell wie möglich. Würden Sie mir bitte Ihren Namen und Ihre Adresse geben?«
     
    * II
     
    Susan Gay fuhr den ungekennzeichneten Fiesta nach Leeds, Banks saß auf dem Beifahrersitz und trommelte mit den Fingern auf seine Knie. An ihrem Fahrstil lag es nicht. Normalerweise würde er eine solche Fahrt genießen und sich Zeit nehmen, wenn es keine Eile gab; aber heute sah er besorgt dem Gespräch mit Pamela Jeffreys entgegen, der Frau, die angerufen hatte.
      Außerdem rauchte er nicht und das machte ihn zusätzlich nervös. Er verkniff sich das Rauchen aus Rücksicht auf Susan, obwohl sie großzügig gesagt hatte, es wäre in Ordnung, wenn er das Fenster öffnen würde. Seiner Erfahrung nach gab es kaum etwas Schlimmeres, als zu versuchen, in einem Wagen neben einem Nichtraucher genüsslich eine Zigarette zu rauchen, während, egal bei welchem Wetter; ein Orkan durch das offene Fenster blies.
      Eine Kassette konnte er in dem Wagen nicht hören, aber wie Banks gehofft hatte, gab es wenigstens ein Radio, und während er über die Tragweite dessen, was er gerade am Telefon gehört hatte, nachdachte, versank er in ein Kammerkonzert von Poulenc auf Radio Drei.
      »Wie sollen wir vorgehen, Sir?«, fragte Susan, als sie auf den inneren Stadtring bog und in den gelb erleuchten Tunnel fuhr.
      Banks löste sich aus einer Passage des Sextetts, in der die Schwerelosigkeit der Holzbläser von einer gewissen Trauer erfüllt zu werden schien. »Improvisieren«, antwortete er.
      Sie hatten bereits Inspector Ken Blackstone benachrichtigt, damit er nicht das Gefühl hatte, sie würden einfach so in sein Gebiet eindringen; Ken hatte aber nichts über Pamela Jeffreys in den Akten gefunden. Für Banks keine Überraschung, denn es gab keinen Grund zur Annahme, dass es sich bei ihr um eine Kriminelle handelte. Er schaute aus dem Fenster und sah, dass sie gerade die Brücke über den Aire und den Leeds-Liverpool-Kanal überquerten. Das schmutzige, träge dahinfließende Wasser sah im strahlenden Sonnenlicht besonders Ekel erregend aus.
      »Wie viel werden wir ihr erzählen?«, fragte Susan.
      »Wenn sie die Zeitung gelesen hat, weiß sie fast genauso viel über Keith Rothwells Leben wie wir. Ob sie es nun glaubt oder nicht, ist eine andere Frage.«
      »Was steckt Ihrer Meinung nach dahinter?«
      »Ich habe keine Ahnung. Aber bald wissen wir mehr.«
      Susan passierte den großen Kreisel an der Wellington Road. Über ihnen thronte die dunkle, mittelalterliche Festung des Armley Gefängnisses auf ihrem Hügel. An der Kreuzung mit der Tong Road bog Susan scharf nach rechts ab, fuhr an der leer stehenden Crown-Bingohalle, dem Ärztehaus und dem New Wortley Friedhof vorbei und weiter in Richtung Armley. Brachflächen und vernagelte Ladenfassaden prägten die Gegend und über dem ganzen Verfall war die hohe schwarze Turmspitze von St. Bartholomew zu sehen. Susan fuhr jetzt langsamer und schaute auf die Straßennamen, fand die Wesley Road, bog nach rechts, dann noch einmal nach rechts und hielt nach der Hausnummer Ausschau, die Pamela Jeffreys ihnen gegeben hatte.
      »Da sind wir, Sir«, verkündete sie schließlich und fuhr in eine Straße hübsch renovierter, Rücken an Rücken stehender Reihenhäuser, von denen jedes hinter einer Ligusterhecke einen winzigen Garten besaß. Manche dieser alten Arbeiterhäuser hatten neue Milchglas- oder Holzpaneeltüren und Mansardenfenster. »Nummer zwanzig, vierundzwanzig ... hier ist es.« Sie hielt vor dem Haus Nummer achtundzwanzig an.
      Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befanden sich hinter einer niedrigen Steinmauer ein paar Schrebergärten, in denen eine Reihe pensionierter oder arbeitsloser Männer ihre kleinen Felder bewirtschafteten und hin und wieder zum Plaudern innehielten. Jemand hatte ein Transistorradio auf die Mauer gestellt, Banks konnte die einleitenden Kommentare zum Pokalfinale hören. Ein Stück weit die Straße

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