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Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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sich auszahlen. Wenn diese Jagd zu dem Besitzer des Füllmaterials der Patrone führte, könnten sie sich beide mit Lorbeeren schmücken. Sie schluckte.
      »Das Ganze ist aber verdammt vage«, meinte sie.
      Hatchley zuckte mit den Achseln. »Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Also?«
      Susan dachte einen Augenblick nach. »In Ordnung«, sagte sie. »Aber Superintendent Gristhorpe müssen Sie überzeugen.«
      »Okay, Mädel.« Hatchley strahlte und rieb seine Hände. »Sie sind dabei.«
      Oh, mein Gott, dachte Susan mit einem flauen Gefühl im Magen. Eine Pornojagd. Auf was habe ich mich da nur eingelassen?
     
    * III
     
    Allem Anschein nach hatte die Hitze ein paar von der Justiz unbehelligt gebliebene Rabauken hinüber zum Park Square gelockt. Zwei Skinheads mit freien Oberkörpern machten auf dem Rasen unter einem Baum ein Nickerchen. Einer, auf dem Rücken liegend, hatte mit Tätowierungen übersäte Arme und Narben kreuz und quer über seinem Unterleib, die so aussahen, als stammten sie von Messerkämpfen. Der andere lag auf dem Bauch und stellte eine riesige Schmetterlingstätowierung zwischen seinen Schulterblättern zur Schau.
      In Cleggs Büro hielt Betty Moorhead noch immer die Stellung und kämpfte gegen ihre Erkältung an.
      »Ach, Mr. Banks«, sagte sie, als er das Vorzimmer betrat. »Schön, mal wieder ein freundliches Gesicht zu sehen. Seitdem Sie das letzte Mal hier waren, ist hier nur noch die Polizei ein- und ausgegangen, und niemand wollte mir etwas sagen.«
      Ob sie vergessen hatte, dass er auch ein Polizist war?, fragte er sich. Oder war es nur, dass er als Erster hier gewesen war und sie sich irgendwie an ihm festhielt wie an einem Rettungsanker?
      »Ein paar Männer in Anzügen haben fast alle Papiere und Akten mitgenommen«, fuhr sie fort, »andere haben den ganzen Tag Fragen gestellt. Außerdem bewachen sie auch das Gebäude, falls diese beiden Männer zurückkommen sollten. Dann war ein Mann von Scotland Yard hier. Ich bin schon ganz durcheinander. Natürlich konnten sich alle ausweisen, aber ich weiß nicht mehr, wo vorne und wo hinten ist.«
      Banks lächelte. »Machen Sie sich keine Sorgen, Betty«, beruhigte er sie. »Ich weiß, es wirkt kompliziert, aber wir arbeiten alle zusammen.«
      Sie nickte, zog ein Taschentuch aus der Packung vor ihr und putzte sich die Nase, die schon ganz rot war. »Gibt es Neuigkeiten über Mr. Clegg?«, fragte sie.
      »Noch nicht. Wir suchen ihn noch.«
      »Haben Sie mit Melissa gesprochen?«
      »Ja.«
      »Und wie geht es ihr?«
      Banks wusste nicht genau, was er antworten sollte. Für gewöhnlich gab er keine gerade gewonnenen Informationen weiter, aber Betty Moorhead schien ernsthaft besorgt zu sein. »Sie war nicht übermäßig beunruhigt«, sagte er. »Sie ist sich sicher, dass er wieder auftauchen wird.«
      Bettys Miene hellte sich auf. »Na also«, sagte sie. »Da sehen Sie es.«
      »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich Ihnen noch ein paar Fragen stelle?«
      »Aber nein. Ich helfe doch gerne.«
      »Gut.« Banks ließ sich auf der Kante ihres Schreibtisches nieder und schaute sich im Zimmer um. »Von Ihrem Platz aus«, sagte er, »konnten Sie jeden sehen, der Mr. Clegg aufgesucht hat, oder? Jeden, der in sein Büro gegangen und herausgekommen ist.«
      »Ja.«
      »Und wenn Leute angerufen haben, dann haben Sie zuerst mit Ihnen gesprochen, oder?«
      »Äh, ja. Aber wie gesagt, Mr. Clegg hat auch einen separaten Anschluss«
      »Hat er darüber viele Anrufe erhalten?«
      »Das kann ich nicht sagen. Meistens war ich zu beschäftigt, um darauf zu achten. Ich bin mir aber sicher, dass er die Nummer nicht jedem gegeben hat.«
      »Sie haben also nicht ab und zu unabsichtlich diese Gespräche mit angehört?«
      »Ich weiß, worauf Sie hinauswollen«, sagte sie, »und Sie können sich weitere Fragen ersparen. So eine Sekretärin bin ich nicht.«
      »Was für eine?«
      »So eine, die die Gespräche ihres Chefs belauscht. Außerdem«, fügte sie lächelnd hinzu, »sind die Mauern zu dick. Das ist ein altes, solide gebautes Haus. Wenn die Tür zu ist, kann man nicht hören, was in Mr. Cleggs Büro gesagt wird.«
      »Selbst dann nicht, wenn zwei Leute sich in dem Zimmer unterhalten?«
      »Selbst dann nicht.«
      »Und wenn sie sich streiten?«
      »Das ist zwar nicht oft vorgekommen, aber dann kann man nur die erhobenen Stimmen hören und nicht, was gesagt

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