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Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel

Titel: Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Schuhe - und Stotts Sachen waren von hervorragender Qualität - konnten dem Regenguss nicht mehr trotzen. Wenn nur Jelacic aufgegeben und gestanden hätte, anstatt stur seine Unschuld zu beteuern, wie Banks erzählt hatte, ja dann wäre das Leben wesentlich einfacher gewesen.
      Sie zeigten das auf Alfs Beschreibung basierende Phantombild des Polizeizeichners, dessen Herstellung eine furchtbar langwierige und frustrierende Angelegenheit gewesen war, in den Geschäften herum, die etwas abseits der Kendal Road lagen. Der Zeitungshändler hatte niemanden gesehen, der Lebensmittelladen war geschlossen, und die Friseuse ließ sich lang und breit darüber aus, in welch traurigem Zustand das Äußere des Verdächtigen war, gab jedoch an, montags geschlossen zu haben und an den anderen Tagen keinen Fremden gesehen zu haben, der sich in der Gegend herumgetrieben hätte.
      Wie die meisten Teestuben in Yorkshire hatte auch die in der Kendal Road zur Teestunde geschlossen, aber das Peking Moon, das chinesische Restaurant nebenan, hatte gerade aufgemacht. Es war, wie Hatchley erklärte, ein recht teures und feines chinesisches Restaurant und kein Lokal, in dem sich die Jugendlichen am Freitagabend schnell ein Chop Suey holten, nachdem sie einen über den Durst getrunken hatten.
      »Ich frage mich, warum sie nicht den Namen geändert haben«, sagte Sergeant Hatchley, als sie sich der Tür näherten. »Heißt Peking heute nicht Beijing? Ein echter Chinese findet sich ja gar nicht zurecht, wenn er das Schild sieht.«
      Stott wandte sich an Hatchley, bevor der die Tür aufschob. »Ich weiß genau, was Sie denken, Sergeant. Und Sie können es vergessen. Wir werden hier nichts essen. Auf keinen Fall. Verstanden?«
      Hatchley sah gekränkt aus. »Habe nicht im Entferntesten dran gedacht, Sir. Ich mag chinesisches Essen gar nicht. Das hält nicht lange vor. Wenn ich chinesisch esse, habe ich nach zehn Minuten schon wieder Hunger.«
      »Gut. Solange wir beide uns verstehen ...«
      Als sie hineingingen, klingelte die Glocke über der Tür. Wie in vielen chinesischen Restaurants war die Einrichtung einfach und wohnlich, an den Wänden hingen eine Reihe antiker chinesischer Landschaften, auf denen winzige menschliche Figuren von mit Nadelbäumen bedeckten Bergen überragt wurden, und auf den Tischen lagen schlichte rote Decken. Im Hintergrund spielte leise eine klimpernde Musik. So leise, dass Stott nicht sagen konnte, ob es Pop oder klassische Musik war. Oder chinesische.
      Ein Kellner in einem weißen Jackett kam auf sie zu. »Jim, altes Haus! Was kann ich für dich tun?«, fragte er trotz seiner asiatischen Augen und seiner dunklen Hautfarbe mit einem waschechten Cockneyakzent.
      »Detective Inspector Stott - und das ist Um Lei Tung«, stellte Hatchley die beiden einander vor. Er lachte und der Kellner fiel in sein Lachen ein.
      Stott brodelte innerlich und seine Wut verwandelte sich wie immer schnell von Feuer zu Eis.
      »War nur ein Witz, Sir«, fuhr Hatchley fort. »Sein Name ist Joe Sung. Er hat die Neonlichter von Whitechapel für die grünen Weiden von Eastvale eingetauscht. Joe wollte auch einmal Polizist werden, Sir, aber ich konnte ihn davon überzeugen, dass er besser daran täte, in seiner Branche zu bleiben. Seinem Vater gehört der Laden. Eine kleine Goldgrube.«
      »Vielleicht überlegen Sie es sich noch einmal anders«, sagte Stott lächelnd und schüttelte Joes Hand. »Wir brauchen ... äh ... eine ethnisch gemischte Polizei. Besonders in Yorkshire.«
      »Genau«, sagte Hatchley. »Ich habe ihm gesagt: >Du weißt nicht, was schlimmer ist, die Vorurteile oder die Überheblichkeit^«
      Joe lachte.
      Erneut fühlte Stott die Wut in sich aufsteigen und begann zu frieren. Ignoranten wie Hatchley symbolisierten alles, was bei der heutigen Polizei im Argen lag. Aber die Tage von Typen wie ihm waren gezählt. »Dürften wir Ihnen ein paar Fragen stellen?«, sagte er zu Joe Sung.
      »Nur zu, Kumpel.« Joe deutete in das leere Restaurant. »Ihr seht ja, dass nichts los ist. Hier, haut euch hin.« Er bedeutete ihnen, sich mit ihm an einen der Tische zu setzen.
      »Denken Sie daran, was ich gesagt habe, Sergeant«, zischte Stott Hatchley ins Ohr, als sie ihm folgten. »Das hier ist nicht schon wieder eine Essenspause.«
      »Nein, Sir.« Doch Hatchley nahm gleich den Aschenbecher auf dem Tisch als Einladung, sich eine Zigarette anzustecken.
      »Worum geht's?«, fragte Joe, nachdem

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