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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Film angeschaut. Erinnerst du dich?«
      »Ach, ja, stimmt«, gab Shirelle zur Antwort. »Jetzt erinnere ich mich. Wir sind zu Hause geblieben und haben zusammen das Video geguckt.«
      Susan beachtete Shirelle nicht, sie log schon wieder. Und sie fand es bemerkenswert, dass, wie arm die Leute auch zu sein schienen, wie »knapp bei Kasse« sie auch waren, sie immer genug Geld für Alkohol, Zigaretten, Videos und Haustiere hatten. Sogar für Autos. »Dann waren Sie also letzten Samstagabend bestimmt nicht in Eastvale, Mark?«
      Mark schüttelte den Kopf. »Nein.«
      »Ich nehme an, der Videoverleih wird eine Quittung haben?«
      »Ich nehme an. Das läuft bei denen alles über Computer, die neuesten Geräte, sie müssten also eine haben. Ich habe nie danach gefragt. Ich meine, ich dachte nicht, dass es jemanden interessieren würde.«
      »Aber Sie könnten dennoch lügen, nicht wahr?«, fuhr Susan fort. »Denn im Grunde spielt es ja überhaupt keine Rolle, ob Sie am Samstagnachmittag ein Video ausgeliehen haben, oder? Sie könnten trotzdem Samstagabend nach Eastvale gefahren sein, Jason im Jubilee getroffen und ihn zu Tode getreten haben. Sie könnten sich das Video angeschaut haben, nachdem sie nach Hause gekommen waren.«
      »Ich habe Ihnen alles gesagt. Ich habe nichts dergleichen getan. Ich war nicht mal in der Nähe. Warum hätte ich so etwas tun sollen? Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass Jason mein Geschäftspartner war. Warum sollte ich die Gans töten, die die goldenen Eier legt?«
      »Erzählen Sie es mir! Ich habe gehört, Sie wollten ihn loswerden?«
      Erneut schaute Mark Shirelle an, die auf ihren Schoß starrte.
      »Hören Sie«, sagte er. »ich sage Ihnen, dass ich nichts getan habe. Ich war nicht einmal in der Nähe von Eastvale. Ich bin in meinem ganzen Leben noch nicht dort gewesen.«
      Plötzlich stand Sergeant Hatchley mit einem Ruck auf und erschreckte damit sogar Susan. »Hören wir mit diesem Schwachsinn auf, Junge«, sagte er und steckte sein Notizbuch zurück in die Innentasche. »Wir wissen, dass Sie dort waren. Sie sind in dem Pub gesehen worden. Und wir haben eindeutige Fingerabdrücke von Ihnen auf der Tatwaffe gefunden. Was haben Sie dazu zu sagen?«
      Mark schaute von links nach rechts, als würde er einen Fluchtweg suchen. Shirelle begann zu weinen. »Oh, Mark ...«, jammerte sie. »Was sollen wir machen?«
      »Hör auf zu heulen«, sagte er und wandte sich dann wieder an Susan und Hatchley. »Ich will einen Anwalt.«
      »Später«, sagte Hatchley. »Zuerst werden wir einen Plastikbeutel mit Ihren Schuhen und Klamotten füllen und dann werden wir zurück nach Eastvale fahren und dort ein nettes, langes Gespräch in einem anständigen Verhörzimmer der Polizei führen. Wie gefällt Ihnen das?«
      Mark sagte nichts.
      Connor rührte sich in seinem Bettchen und begann zu weinen.
     
    * V
     
    »Sagen Sie mir eines«, verlangte Banks. »Warum zum Teufel haben Sie mich bis hierher nach Amsterdam gelotst?«
      Burgess lächelte, schnippte seine Dose Tom Thumb Zigarren auf und wählte eine aus. »Das wird sich alles noch rechtzeitig aufklären. Verdammt, schön, Sie wiederzusehen, Banks«, sagte er. »Ich wusste, dass ich mich auf Ihre Neugier verlassen konnte. Ich kann mir keinen besseren Mann für einen Fall wie diesen vorstellen.« Er zündete die kleine Zigarre an und blies eine Qualmwolke aus.
      »Und welcher Fall soll das sein?«, fragte Banks, der über die Jahre gelernt hatte, Burgess ungefähr genauso sehr zu vertrauen wie einem Politiker im Wahljahr.
      »Ach, tun Sie doch nicht so. Der Jason-Fox-Fall natürlich.«
      Der Kellner kam heraus. Burgess fragte Banks, was er trinken wolle. Banks sagte ihm, er würde noch ein De Köninck nehmen.
      »Ekelhaftes Zeug«, brummte Burgess. Dann wandte er sich an den Kellner. »Aber bringen Sie ihm noch eins, mein Freund, wenn er das haben will. Ich nehme ein Lager. Irgendein Fassbier.«
      Banks bemerkte zum ersten Mal, dass Burgess sein ergrautes Haar zurückgekämmt und zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Typisch. Der Look des alternden Aufreißers.
      »Herrlicher Tag, nicht wahr?«, sagte Burgess, als der Kellner mit ihren Getränken zurückkam. »Sind Sie nicht froh, dass ich Ihnen ein Ticket besorgt habe, Banks?«
      »Ich bin von Freude und Dankbarkeit überwältigt«, erwiderte Banks, »aber ich hätte nichts dagegen zu erfahren, was das alles soll. Eine Andeutung

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