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Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer

Titel: Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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guten Job. Viele Vergünstigungen. Sag mal, warum hat dich das nicht überrascht? Wieso nicht einer der anderen Amerikaner?«
      »Der Whiskey und die Luckies.«
      »Was?«
      »In Vivian Elmsleys Manuskript steht, auf dem Boden hätte eine Flasche Whiskey gelegen und auf dem Tresen lag eine ungeöffnete Stange Lucky Strikes. Das beweist eigentlich nicht viel, aber ich glaube nicht, dass eine Stange Luckies im Krieg besonders lange ungeöffnet geblieben wäre, du?«
      »Brad könnte sie mitgebracht haben.«
      »Möglich. Aber es war PX, der am einfachsten Zugang zum Lager hatte, PX versorgte alle mit dem Notwendigen. Im Manuskript ist auch die Rede von einer Abschiedsparty in Rowan Woods an dem Abend. PX muss betrunken gewesen sein und seinen Mut zusammengenommen haben. Er schlich sich vom Gelände und brachte ihr die Geschenke. Ein letzter Versuch, sich zu erkaufen, was er sich wünschte. Gloria weigerte sich, den Rest kennen wir. Matthew kam erst danach herein, der arme Tropf. Hast du eine Ahnung, wo PX zwischen 1945 und '52 war?«
      »Nein. Aber ich kann Mattie fragen, wenn es wichtig ist. Glaubst du, es gab noch andere?«
      »Möglich. Wissen wir sonst noch irgendwas über ihn?«
      »Nein. Mattie meinte, sie würde versuchen, so viel wie möglich herauszufinden - zum Beispiel wann und warum er entlassen wurde und ob er noch lebt, aber sie hat mir keine großen Hoffnungen gemacht. Offiziell darf sie solche Informationen nicht herausgeben, aber Mattie ist ein Krimifan und ich hab scheinbar ihre Neugier geweckt. Sie ist schon eine richtige Verbündete.«
      »Gut. Sieh zu, was du herausfinden kannst. Mal sehen, ob wir ihn noch mit anderen Morden in Verbindung bringen können. Wie alt wäre er jetzt, wenn er noch lebt?«
      »Nach Matties Informationen wäre er jetzt um die 75.«
      »Also eine Möglichkeit.«
      »Ja. Ich melde mich später.«
      Als Annie aufgelegt hatte, war Banks unruhig. Das Warten war manchmal das Schwierigste an allem; dann rauchte er zu viel und lief nervös hin und her - schlechte Angewohnheiten von seinen Tagen bei der Londoner Metropolitan Police, die er noch nicht ganz abgelegt hatte. Es gab einiges, das er in der Zwischenzeit erledigen konnte. Zuerst wählte er Jenny Füllers Nummer.
      »Alan«, sagte sie. »Du willst doch nicht absagen?«
      »Nein, nein. Ganz was anderes. Du könntest mir nämlich einen kleinen Gefallen tun.«
      »Sicher. Wenn ich kann.«
      »Hast du nicht letztens beim Essen gesagt, dass du zur Fortbildung bei den Profilern des FBI warst?«
      »Quantico, ja. Und du hast gesagt, deiner Meinung nach wäre das großer Blödsinn.«
      »Vergessen wir das. Hast du da noch Kontakt? Kennst du jemanden näher, den du um einen Gefallen bitten könntest?«
      Jenny dachte kurz nach. »Ja, einen gibt es da, doch. Warum fragst du?«
      Banks klärte sie über die neuesten Entwicklungen auf. »Dieser Edgar Konig, ich hätte gerne, dass du deinen Bekannten bittest, einmal im Strafregister nach ihm zu suchen. Wenn es der ist, für den ich ihn halte, dann wette ich, dass er einen Eintrag hat. Sergeant Cabbot arbeitet mit den Streitkräften zusammen, aber dort kann man uns nur begrenzt Informationen erteilen.«
      »Billy tut uns bestimmt den Gefallen, wenn er kann«, sagte Jenny. »Ich hole nur eben einen Stift, dann kannst du mir sagen, was du wissen willst.«
      Nachdem Banks Jenny die genauen Einzelheiten diktiert hatte, bat er Sergeant Hatchley, in East Anglia anzurufen und herauszufinden, ob ein amerikanischer Flieger namens Edgar Konig in Zusammenhang mit dem Mord an Brenda Hamilton vernommen oder verdächtigt worden sei. Danach lehnte er sich zurück und sagte sich, er brauche sich nicht zu beeilen. Ihm lief niemand davon. Wenn Konig tatsächlich der Mörder sein sollte und noch lebte, so konnte er niemals wissen, dass die Polizei von North Yorkshire ihm nach so langer Zeit auf der Spur war.
     
     

* 18
     
    Am Freitag setzte der Verlagsvertreter Vivian etwas später als vorgesehen an ihrem Hotel ab. Beim Radiosender hatte es eine Verzögerung gegeben, weil der Toningenieur mitten im Interview entdeckte, dass Vivians Mikrofon nicht ordentlich funktionierte. Sie mussten noch einmal von vorn anfangen. Es war nach vier, als sie aus dem Auto stieg, und der Himmel sah schwer und dunkel aus, aufgeladen knisterte die Luft vor dem Sturm. In der Ferne hörte sie zögerliches Donnergrollen und sah schwache Blitze. Selbst die

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