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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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warum Rauchen der Gesundheit schadet, dachte Annie. »Und Sie haben Brandstiftung ausgeschlossen?«
      Whitmore nickte. »Schon gleich zu Anfang. Es gab keine Anzeichen gewaltsamen Eindringens, nichts war durcheinander. Wir haben auch keine Spuren von Brandbeschleunigern gefunden, und um ganz ehrlich zu sein, hatte niemand Grund, den Walkers etwas anzutun.«
      »Sie kannten sie?«
      »Nur flüchtig. Vom guten Tag sagen. Sie waren eifrige Kirchgänger. Jeder kannte sie. Ich selbst bin nicht sehr religiös. Aber ein nettes, gottesfürchtiges Paar, nach allem, was man weiß. Hatten auch eine nette Tochter. Das arme Mädel ist nur knapp mit dem Leben davongekommen.«
      »Meinen Sie Ruth?«
      »Ja. Die einzige, die sie hatten.«
      »Was ist von dem Moment an, wo Alarm gegeben wurde, passiert?«
      »Die Walkers hatten keinen Rauchmelder. Wenn sie einen gehabt hätten, wären sie vermutlich nicht umgekommen. Ein Nachbar sah den Rauch und die Flammen und hat uns angerufen. Als wir ankamen, waren die meisten Nachbarn bereits auf der Straße. Wissen Sie, eine Zigarette kann lange Zeit glimmen und eine Menge Hitze entwickeln. Wenn das Feuer schließlich aufflammt, tut es das richtig. Es hatte sich schon ausgebreitet, und wir brauchten eine gute Stunde, den Brand vollkommen zu löschen. Zumindest gelang es uns, die Ausbreitung zu verhindern.«
      »Wo war Ruth zu der Zeit?«
      »Schon im Krankenhaus. Sie war gerade noch rechtzeitig aus ihrem Schlafzimmerfenster gesprungen. Hatte sich den Knöchel gebrochen und die Schulter ausgerenkt.«
      »Hässlich.«
      »Der Knöchel war am schlimmsten. Komplizierter Bruch, offensichtlich. Hat Wochen gebraucht, bis sie wieder ohne Krücken oder Stock laufen konnte. Aber das war bei weitem nicht so hässlich wie das, was mit ihrer Mum und ihrem Dad passiert ist. Sie hat Glück gehabt. Am frühen Abend hatte es geregnet, und die Erde war weich, sonst hätte sie sich vielleicht noch mehr gebrochen.«
      »Wie sind ihre Eltern gestorben?«
      »Durch Rauchvergiftung. Das kam bei der Obduktion heraus. Hatten nicht mal genug Zeit, aus dem Bett zu kommen. Ruth hatte auch Rauch eingeatmet, bevor sie sprang, aber das hat nicht so viel Schaden angerichtet. Ein bisschen Sauerstoff, und sie war wieder auf dem Damm.«
      »Warum hatte sie Zeit zu entkommen, und ihre Eltern nicht?«
      Whitmore zuckte die Schultern. »Jünger, kräftiger, schnellere Reflexe. Außerdem ging ihr Zimmer nach vorne raus, und das Feuer brannte hinten am stärksten. Ihre Eltern waren aller Wahrscheinlichkeit nach schon tot, als sie gesprungen ist.«
      »Können Sie mir sonst noch was erzählen?«
      »Das ist alles, wirklich, meine Liebe. Ich sagte ja schon, Sie haben die Fahrt wahrscheinlich umsonst gemacht.«
      »Tja, Sie wissen ja, wie das ist«, meinte Annie. »Wurde das Haus vollkommen zerstört?«
      »Fast. Drinnen auf jeden Fall.«
      »Und jetzt?«
      »Oh, jemand hat es gekauft und renoviert. Wenn Sie es jetzt sehen, würden Sie nicht glauben, dass da so eine Tragödie passiert ist.«
      Annie stand auf. »Ist es weit von hier?«
      »Bleiben Sie auf der Hauptstraße, biegen Sie bei der nächsten Ampel links ab, und dann ist es die zweite Straße auf der rechten Seite.«
      »Vielen Dank.« Annie verließ Whitmores kleines Büro und ging wieder an den Kartenspielern vorbei. Diesmal pfiffen sie ihr nach. Sie lächelte in sich hinein. Eigentlich ein nettes Gefühl. Über dreißig, und ihr wurde noch nachgepfiffen. Das musste sie Alan erzählen.
      Alan. Sie hatten fast die ganze Nacht geredet, während das Torffeuer im Kamin brannte und sanfter Jazz im Hintergrund lief. Er hatte ihr von Rosalinds Besuch erzählt, von Emily und Ruth, von den Schuldgefühlen, die er empfand, weil er Riddle tot in der Garage aufgefunden hatte, und sie erzählte ihm, wie Daltons Auftauchen sie aus der Bahn geworfen hatte, all die Gefühle wachrief, die sie immer noch hegte, und wie sie ihn am Sonntagmorgen zur Rede gestellt hatte.
      Wäre es Sommer gewesen, hätten sie bis zur Morgendämmerung geredet, aber da es Dezember war, kam das einzige Licht, das um vier Uhr morgens durch das Fenster schien, von einem Vollmond, der so weiß wie Frost war. Selbst da hatten sie noch weitergeredet, und soweit Annie sich erinnerte, war sie Wahrscheinlich mitten im Satz eingeschlafen.
      Erst nachdem sie beide an die drei Stunden geschlafen hatten, liebten sie sich - vorsichtig und zärtlich

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