Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
gekrochen war und sich im Zentrum von Manchester verfahren hatte. Ein Laster war auf einer der Kreuzungen bei Huddersfield umgekippt, und der Verkehr hatte sich bis zur Auffahrt der M1 gestaut. Das Wetter hatte auch nicht zur Verbesserung der Lage beigetragen. Durch den starken Frost der letzten Nacht waren die Straßen vereist, trotz der strahlenden Wintersonne, die sich in Windschutzscheiben und Motorhauben spiegelte.
      Die Feuerwache aus rotem Ziegelstein stand an der Zufahrtsstraße zu einer Siedlung etwas schäbiger georgianischer Reihenhäuser, in der Ruth Walker aufgewachsen war. Banks hatte Annie erzählt, dass Ruth Rosalind Riddles Tochter war. Ruth hatte ihn in vielem belogen, sagte er, und er fand, dass sie mehr über ihre Vergangenheit herausfinden sollten, einschließlich des Feuers, bei dem ihre Eltern vor achtzehn Monaten umgekommen waren. Es war leicht gewesen, über die Feuerwache in Salford an die Adresse zu kommen, und darum war Annie zuerst hierher gefahren. Der Feuerwehrhauptmann George Whitmore hatte ihr versichert, er würde gerne mit ihr sprechen.
      Die Feuerwehrleute spielten in einem Raum über den glänzenden roten Feuerwehrautos Karten. Es roch nach Schweiß, Aftershave und Öl. Feuerwehrleute waren merkwürdige Burschen, hatte Annie schon immer gefunden. Wenn alles gut ging, hatten sie nichts zu tun, wie auch die Polizei nichts zu tun hätte, wenn die Leute keine Verbrechen begingen. Annie hatte in St. Ives bei der örtlichen Feuerwehr einen Mann gekannt, der während der Arbeitszeit unter einem Pseudonym Western Schrieb und etwa einen im Monat an einen amerikanischen Verleger verkaufte. Sie war auch mit einem Feuerwehrmann ausgegangen, der nebenbei eine Teppichreinigung hatte, und einer seiner Kollegen hatte ein Taxiunternehmen, das Leute zum Flugplatz beförderte. Alle schienen drei oder vier Jobs zu haben. Natürlich sind Feuer so unvermeidbar wie Verbrechen, und wenn es ums Ganze ging, würde niemand den Heldenmut der Feuerwehrleute leugnen. Und egal, wie politisch korrekt man zu sein versuchte, egal, wie viel die Leute darüber redeten, mehr Frauen bei der Feuerwehr einzustellen, ob man sie Brandkontrollingenieure oder Flammenunterdrückungseinheiten nannte, die Wahrheit über Feuerwehrleute war in dem zusammengefasst, wie man sie bezeichnete und immer bezeichnen würde: Feuerwehrmänner.
      »Ist Mr. Whitmore da?«, fragte sie einen der Kartenspieler.
      Er betrachtete sie von oben bis unten, lächelte, als fände er sie sexy, und deutete mit dem Daumen. »Büro ist da hinten.«
      Annie spürte die Blicke auf ihrem Hintern, als sie weiterging, hörte ein Flüstern, dann Männerlachen. Sie überlegte, ob sie sich umdrehen und sagen sollte, wie kindisch sie waren, entschied aber, dass es nicht der Mühe wert war.
      George Whitmore erwies sich als freundlicher, gutmütiger Mann mit kurzem grauem Haar, nicht weit vom Pensionsalter entfernt, wie es aussah. Er hatte gerahmte Fotos seiner Familie, einschließlich der Enkelkinder, auf dem Schreibtisch stehen.
      »Sind Sie das Mädel, das vorhin angerufen hat?«, fragte er und bedeutete Annie, sich zu setzen.
      »Ja.«
      »Tja, ich hätte Ihnen sagen sollen, dass Sie die lange Fahrt vermutlich umsonst machen.«
      Annie lächelte. »Das macht mir nichts aus. Es ist immer nett, mal eine Weile aus dem Büro rauszukommen.« Sie zog ihr Notizbuch heraus. »Sie erinnern sich an das Feuer bei den Walkers?«
      »Ja. Ich war damals noch bei der Mannschaft, bevor mich die Rückenschmerzen vor einem Jahr zum Bürodienst gezwungen haben.«
      »Sie waren vor Ort?«
      »Ja. Das Feuer ist so gegen drei oder vier Uhr morgens ausgebrochen, vielleicht ein bisschen später. Ich könnte nachsehen, wenn Sie die genaue Uhrzeit brauchen.«
      »Im Moment noch nicht. Erst mal reichen Ihre Eindrücke.«
      Er überlegte und runzelte die Stirn. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gerne wissen, warum die Polizei sich nach all dieser Zeit für das Feuer bei den Walkers interessiert.«
      »Nur eine Hintergrundüberprüfung«, sagte Annie. »Routine.«
      »Weil an dem Feuer nichts Merkwürdiges war.«
      »Soviel ich weiß, hat es keine polizeiliche Untersuchung gegeben?«
      »Nicht über das hinaus, was das Gesetz und die Versicherungsgesellschaft verlangen. Gab keinen Grund dafür.«
      »Wie ist das Feuer entstanden?«
      »Durch einen glimmenden Zigarettenstummel auf dem Sofa.«
      Noch ein Grund,

Weitere Kostenlose Bücher