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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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suchen, vor allem, wo Weihnachten vor der Tür stand. Tja, hat er gut gemacht, dachte Banks. Zusammenarbeit der Polizeikräfte und all das. Collatons Verlust war Banks Gewinn.
      Kurz nach fünf parkte Banks hinter einem blauen Metro vor Charlie Courages zweistöckigem Haus. Cutpurse Lane war ein enges Sammelsurium aus Reihenhäuschen hinter dem Gemeindezentrum. Die meisten stammten aus dem achtzehnten Jahrhundert, hatten das Klo im Hof und keine Vorgärten. Während der Yuppiemanie nach »Schmuckstücken« vor einigen Jahren hatten ein paar junge Paare Häuschen in der Cutpurse Lane gekauft und Badezimmer und Dachfenster eingebaut.
      Soweit Banks wusste, wohnte Charlie Courage schon seit Jahren hier. Was auch immer Charlie mit seinen unrechtmäßigen Gewinnen gemacht hatte, in die Verbesserung seiner Lebensumstände hatte er sie jedenfalls nicht gesteckt. Das war ein Syndrom, das Banks selbst bei erfolgreicheren Kleinkriminellen als Charlie erlebt hatte. Er hatte sogar mal einen Gangster gekannt, der es pro Jahr leicht auf siebenstellige Summen brachte und trotzdem kaum oberhalb der Armutsgrenze im East End hauste. Banks fragte sich, wofür um alles in der Welt sie das gestohlene Geld ausgaben, außer in manchen Fällen für gewaltigen Drogenkonsum. Gaben sie es der Wohlfahrt? Kauften sie ihren Eltern das Traumhaus, nach dem die sich immer gesehnt hatten? Die Menschen hatten seltsame Prioritäten. Charlie Courage war jedoch kein Drogenabhängiger gewesen und auch nicht für seine Freigebigkeit bekannt. Und er hatte keine lebenden Verwandten gehabt. Also blieb es ein Rätsel.
      Zuerst klopfte Banks beim Nachbarn an. Die Tür wurde von einem kleinen, stämmigen Mann in einem verknitterten, rehbraunen Pullover mit V-Ausschnitt geöffnet. Der Mann erinnerte Banks auf enervierende Art an Hitler, bis hin zu dem kleinen Schnauzer und dem irren Glitzern in den Augen. Der vermeintliche Hitler blieb im Türrahmen stehen. Im Zimmer hinter ihm dröhnte ein Fernseher.
      Banks zeigte ihm seinen Ausweis. »Knightley«, sagte der Mann. »Kenneth Knightley. Kommen Sie doch aus dem Regen rein.« Banks nahm die Einladung an. Der Nieselregen war von der Art, die einem direkt durch den Regenmantel auf die Haut und bis auf die Knochen drang.
      Banks folgte Knightley in ein kleines, aufgeräumtes Wohnzimmer mit Rosentapete und ein paar örtlichen Landschaftsbildern über dem Kaminsims. Banks erkannte Gratly Falls, direkt vor seinem Cottage, und ein romantisches Aquarell von den Ruinen der Devraulx Abtei in der Nähe von Lyndgarth. Im Kamin brannte ein Feuer und machte das Zimmer ein bisschen zu warm und stickig für Banks' Geschmack. Er roch schon den Dampf, der aus seinem Regenmantel aufstieg.
      »Es geht um Ihren Nachbarn Charlie Courage«, sagte er. »Wann haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen?«
      »Ich hab nicht viel mit ihm zu tun«, antwortete Knightley. »Außer dass wir uns grüßen. Er bleibt meistens für sich, und ich bin nicht sehr gesellig, seit Edie gestorben ist, um die Wahrheit zu sagen.« Er lächelte. »Edie hat ihn übrigens nicht gemocht. Dachte, dass mit dem was nicht stimmt. Warum? Was ist passiert?«
      »Ich muss Ihnen leider sagen, dass Mr. Courage tot ist. Sieht so aus, als sei er ermordet worden.«
      Knightley wurde blass. »Ermordet? Wo? Ich meine, doch nicht...«
      »Nein. Nicht nebenan. Ziemlich weit weg sogar. In Leicester.«
      »Leicester? Aber der ist doch nie irgendwo hingefahren. Als ich mal mit ihm geredet habe, hat er mir erzählt, dass er nicht daran dächte, nach Torremolinos oder Alicante in Urlaub zu fahren. Yorkshire sei gut genug für ihn. Charlie mochte keine fremden Orte oder Fremde, und das fing für ihn in Ripton an.«
      Banks lächelte. »Solchen Leuten bin ich auch schon begegnet. Aber wie auch immer, er landete am Ende in Leicestershire. Tot.«
      »Wahrscheinlich hat das ihn umgebracht. Sich in Leicestershire wiederzufinden.« Knightley hielt inne und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Tut mir Leid, ich sollte nicht so schnodderig sein. Schließlich ist ein Mann tot. Ich weiß aber nicht, wie ich Ihnen helfen kann.«
      »Wann haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen?«
      »Vor zwei Tagen, glaube ich.«
      »Könnten Sie das etwas genauer sagen?«
      »Lassen Sie mich nachdenken. Am frühen Sonntagnachmittag. Da muss es gewesen sein, weil ich gerade aus The Oak zurückkam. Ich gehe jeden Sonntagmittag hin, um Domino zu

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