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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Schusswunde war die Todesursache. Sie hat sein Herz aufgerissen. Und auf Grund der Fahlheit der Haut würde ich ebenfalls sagen, dass er an der Stelle ermordet wurde, an der man ihn gefunden hat.«
      »Haben Sie den Zeitpunkt des Todes bestimmen können?« fragte Banks, obwohl er wusste, dass alle Pathologen diese Frage am meisten hassten.
      Dr. Lindsey runzelte die Stirn und wühlte in den Notizen auf dem Labortisch. »Ich habe am Tatort einige Berechnungen angestellt. Nur grob geschätzt, natürlich. Ich hab sie hier irgendwo. Na, wo ... ah, hier ist es. Totenstarre, Temperatur ... dazu das kalte Wetter und der Regen ... er wurde Dienstag, also gestern, um sechzehn Uhr gefunden, und ich vermute, dass er da mindestens schon vierundzwanzig Stunden tot war, wenn nicht länger.«
      Charlie war am Sonntagnachmittag gegen zwei Uhr von seinem Nachbarn gesehen worden, und wenn er irgendwann am Montagnachmittag umgebracht worden war, blieben über vierundzwanzig Stunden, die letzten vierundzwanzig Stunden seines Lebens, ungeklärt. Wenn sie wieder in Eastvale waren, würde Banks eine Haus-zu-Haus Befragung in der Nachbarschaft durchführen lassen, um zu erfahren, ob jemand Charlie später als Sonntagmittag gesehen hatte und ob er mit einer anderen Person zusammen gesehen wurde. Charlie war nicht mit seinem Auto zu der Straße bei Husbands Bosworth gefahren, und er war bestimmt nicht zu Fuß gekommen. Die frischen Reifenspuren, die Collatons Männer entdeckt hatten, gehörten höchstwahrscheinlich zu dem Auto, das Charlie zu dem abgelegenen Weg gebracht hatte. Abhängig davon, wie gut die Abdrücke waren, konnte es möglich sein, sie einem bestimmten Autotyp zuzuordnen - falls sie das Auto fanden und die Reifen nicht gewechselt worden waren.
      Für den Augenblick hatten sie von Dr. Lindsey so weit alles erfahren, und Banks dankte ihm für die prompte Obduktion. Zusammen mit Collaton verließ er den Raum und hielt auf den Fluren Ausschau nach Annie.
      Sie fanden sie draußen, im nebligen, grauen Nachmittagslicht, wo sie tief die frische Luft einatmete. Als Annie sie kommen sah, schaute sie weg und fuhr sich durch das kastanienbraune Haar. »Himmel, es tut mir Leid. Ich komm mir wie ein Idiot vor.«
      »Ist schon in Ordnung«, sagte Banks. »Machen Sie sich keine Sorgen.«
      »Das war schließlich nicht meine erste Obduktion.« Sie verzog das Gesicht. »Alles ging gut, ehrlich, bis ... Der Geruch, als die Säge sich in den Knochen fraß, und das Geräusch. Ich konnte nicht... Es tut mir Leid. Ich komm mir wie ein totaler Idiot vor.«
      Banks erlebte zum ersten Mal, dass Annie während der Arbeit die Fassung verlor. »Wie schon gesagt«, meinte er, »machen Sie sich keine Sorgen. Sollen wir zurückfahren?«
      Sie nickte. Er nahm an, dass es eine stille Fahrt werden würde. Annie war eindeutig sauer auf sich, weil sie Schwäche gezeigt hatte.
      Banks sah zu Collaton. Der nachsichtige Ausdruck, mit dem der Inspector Annie betrachtete, deutete darauf hin, dass er ihr vermutlich alles verziehen hätte.
     
    Banks kam erst spät nach Hause, nachdem er noch auf der Wache gewesen war und Anordnungen für den folgenden Morgen getroffen hatte. Der Verkehr auf der M1 war mörderisch gewesen, besonders um Sheffield, und der Nebel auf der A1 hatte ihn zum Kriechen gezwungen, immer in Sichtweite der Rücklichter des vor ihm fahrenden Lasters. Banks musste daran denken, wie er sich das letzte Mal im Nebel verfahren hatte, auf der Suche nach dem Haus eines Freundes, und dem Auto vor ihm blind in eine Privateinfahrt gefolgt war. Es war ihm schrecklich peinlich gewesen, als der gereizte Fahrer ihn fragte, was zum Teufel er hier wollte.
      Annie erholte sich viel schneller von ihrer Verlegenheit, als Banks erwartet hatte. Er durfte nicht vergessen, dass sie nicht Susan Gay war und Annie sich nicht so viel darum kümmerte, ob sie schwach oder inkompetent wirkte. Sie machte einfach mit ihrer Arbeit und ihrem Leben weiter.
      Der Nebel im Tal behinderte ihn auch auf dem Weg nach Hause. Graue Nebelschwaden zogen sich die Talwände hoch und wirbelten über der Straße vor ihm. Die Straße führte vom Tal hinauf, wo sich der Swain durch The Leas wand und sich der meiste Nebel sammelte. Banks kannte die Straße gut genug, um keine unnötigen Risiken einzugehen.
      Im Cottage fand er zwei Nachrichten auf dem Anrufbeantworter vor. Die erste stammte von Tracy, die fragte, ob er eine Idee hätte, was sie ihrer Mutter zu

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