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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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mit denen ich gesprochen habe, gesagt, es hätte keine Vorfälle im Park gegeben, nicht mal Bagatelldiebstähle. Stimmt das?«
      »Naja, ich kann nicht für alle sprechen, aber bei mir im Laden wird manchmal was gestohlen. Nichts Großes, verstehen Sie, aber irritierende kleine Dinge. Stickgarn, Nadelpäckchen, solche Sachen.«
      »Kinder?«
      »Das bezweifle ich. Hier kommen nicht viele Kinder her. Handarbeit ist für die jüngere Generation heutzutage kaum noch interessant.«
      »Wenn es das jemals war.«
      »Aber trotzdem, man kann davon leben. Naja, mit Ladendiebstählen muss man in einem Geschäft wie meinem rechnen, aber wie gesagt, es war nichts Ernsthaftes.«
      »Es gibt gut organisierte Banden von Ladendieben. Halten Sie die Augen offen. Wenn es schlimmer wird, sagen Sie uns Bescheid.«
      Natalie nickte.
      Annie bewegte sich. »So gern ich auch bleiben würde, ich kann leider nicht den ganzen Tag hier sitzen«, sagte sie mit einem raschen Blick aus dem Fenster. Draußen regnete es immer noch. Sie schaute auf die Liste, die Bennett ihr gegeben hatte, und stand auf. »Noch einer.«
      Natalie runzelte die Stirn. »Nicht wenn Sie im Uhrzeigersinn von SecuTec aus gegangen sind. Da ist keiner mehr.«
      Annie sah auf ihre Liste. »Was soll das heißen? Ich habe hier eine Firma namens PKF Computersysteme stehen, direkt nebenan.«
      »Die Computerleute? Die sind weg.«
      »Wann sind sie ausgezogen?«
      »Über das Wochenende. Mr. Bennett ist wahrscheinlich noch nicht dazu gekommen, die Liste zu aktualisieren.«
      »Wie viele haben dort gearbeitet?«
      »Nur zwei, soviel ich feststellen konnte. Das ist eine der kleineren Firmen.«
      »Kennen Sie ihre Namen?«
      »Tut mir Leid. Ich habe sie kaum gesehen. Die waren nicht sonderlich gesellig.«
      »Und die Leute, die kamen und gingen?«
      »Nur Lieferwagen. Das Übliche.«
      »Na gut. Vielen Dank, dass Sie mir Ihre Zeit geopfert haben. Und für den Tee.«
      »War mir eine Freude. Hellt diesen trüben Nachmittag auf.«
      Annie verließ das Handarbeitsgeschäft und ging eine Tür weiter. Sollte es je ein Firmenschild gegeben haben, dann war es jetzt abmontiert. Statt der Schaufenster gab es hier nur drei kleinere Fenster an der Vorderfront. Annie schaute durch eines hinein, und soviel sie sehen konnte, war drinnen alles leer, komplett ausgeräumt. Mehr brauchte es nicht, um die kleine Alarmglocke in ihrem Polizistenkopf zum Klingeln zu bringen. Charlie Courage, zuletzt von einem Nachbarn am Sonntagnachmittag gesehen, hatte angeblich an dem Tag die Schicht von vier bis Mitternacht gehabt und wurde am Dienstag fast zweihundert Meilen entfernt tot aufgefunden. Im letzten Monat hatte er fünf Barzahlungen über zweihundert Pfund erhalten. Und jetzt war diese Computerfirma über das Wochenende getürmt.
      Es lohnte sich bestimmt, sich in den verlassenen Räumen mal kurz umzuschauen, und wenn sie fertig war, dachte Annie, hatte sich Colin Finch vermutlich im Büro von SecuTec eingefunden. Das sollte ihr genug Zeit lassen, mit ihm zu reden, bevor sie zu dem Treffen auf die Dienststelle zurückfuhr.
     
    »Ich will Sie nicht dazu aufstacheln, sich als Racheengel zu betätigen«, sagte Emily. »Sie haben Ihre Rolle als Ritter in schimmernder Rüstung bereits gespielt, vielen Dank.«
      »Warum erzählen Sie mir das dann alles?«
      »Weil Sie gefragt haben. Und weil ich Ihnen eine Erklärung schulde. Nur deshalb.«
      »Sie haben zugegeben, dass Sie sich vor Clough fürchten.«
      »Das war dumm von mir.« Sie schauderte leicht zusammen. »Liegt wohl daran, dass ich darüber geredet habe, mich erinnert habe, wie er sich in jener Nacht benommen hat. Und ich ...«
      »Was?«
      »Ach, nichts.«
      »Los, spucken Sie's aus.«
      »Ach, nur dass ich dachte, ich hätte Jamie im Swainsdale-Einkaufszentrum gesehen.« Sie lachte, tippte sich mit dem Finger an die Stirn. »Bekloppt. Die paranoide Emily, so werden sie mich nennen.« Ihre Nägel waren fast bis aufs Fleisch abgekaut, bemerkte Banks.
      »Jamie wer?«
      »Jamie Gilbert. Er ist einer von Barrys engsten Mitarbeitern. Barry spricht, und Jamie springt. Ich mag ihn nicht. Er sieht gut aus, ist aber ein gemeiner Kerl. Bei dem läuft's mir kalt den Rücken runter.«
      »Wann haben Sie ihn gesehen?«
      »Vor zwei Tagen. Montag, glaube ich. Aber er kann es nicht gewesen sein. Ich muss es mir eingebildet haben. Barry weiß nicht mal, wer ich

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