Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
Fünfzehn, zwanzig Minuten vielleicht.«
      Banks sah auf und entdeckte Peter Darby, den Fotografen, der mit seiner abgenutzten Pentax um den Hals hereinkam. Banks deutete auf die Toiletten, wo der Uniformierte nach wie vor Wache hielt, und Darby nickte. Annie kam an den Tisch und berichtete, die Spurensicherung sei auf dem Weg. Banks bat sie, die Aussagen von Darrens und Emilys Freunden aufzunehmen. Er trank den Brandy aus und fragte Darren: »Was ist dann passiert?«
      »Sie blieb lange weg. Ich fing an, mir Sorgen zu machen, vor allem, weil sie doch gesagt hatte, ihr sei schlecht.«
      »Wenn Sie sagen, lange, wie viel Zeit meinen Sie dann?«
      »Ich weiß nicht. Zehn Minuten. Viertelstunde. Vielleicht länger. Man rechnet nicht damit, dass jemand so lange auf dem Klo bleibt, wenn's ihm gut geht. Ich dachte, dass sie sich vielleicht übergeben muss. Sie hatte den ganzen Abend getrunken, ziemlich viel durcheinander, und sie hat nichts gegessen, als wir im Cross Keys waren.«
      Mittags im Black Bull auch nicht, wie sich Banks erinnerte. Und auch dort hatte sie eine recht seltsame Mischung getrunken. »Sind in der Zeit viele Leute auf die Damentoilette gegangen und wieder rausgekommen?«
      »Darauf hab ich nicht geachtet. Aber es war ja ziemlich ruhig, also werden es wohl nicht so viele gewesen sein.«
      »Haben Sie keines von den Mädchen gebeten, nach ihr zu schauen? Jackie oder Tina?«
      »Tina ist nach fünf Minuten reingegangen und kam gleich wieder. Sie sagte, Emily würde komische Geräusche machen, als würde sie sich übergeben oder so, und sie würde die Tür nicht aufmachen.«
      »Nicht wollen oder nicht können?«
      Darren zuckte die Schultern.
      »Was haben Sie dann gemacht?«
      »Ich hab erst überlegt und dann beschlossen, selber reinzugehen und nachzusehen.«
      »Wann war das?«
      »Muss so fünf oder zehn Minuten später gewesen sein.«
      »Waren in der Zwischenzeit andere auf die Toilette gegangen?«
      »Wie gesagt, ich hab nicht die ganze Zeit darauf geachtet, aber ich sah zwei Mädchen reingehen und wieder rauskommen.«
      »Sind die noch hier?«
      Darren zeigte auf zwei Mädchen an getrennten Tischen. »Gut«, meinte Banks, »mit denen reden wir später. Sie haben nicht gesagt, dass irgendwas los war?«
      »Nein. Nur Tina, die meinte, Emily würde sich übergeben.«
      »Und dann sind Sie selbst auf die Damentoilette gegangen?«
      »Schließlich schon. Ich hab mir Sorgen gemacht. Ich meine, ich hatte mit ihr getanzt. Irgendwie fühlte ich mich ...«
      »Verantwortlich?«
      »In gewisser Weise. Ja.«
      »Obwohl sie nichts mit Ihnen hatte?«
      »Trotzdem war sie eine Freundin.«
      »Was haben Sie da drin vorgefunden?«
      Darren sah weg und wurde wieder bleich. »Das wissen Sie. Sie haben es selbst gesehen. Gott, es war entsetzlich. Als wenn sie nicht mal menschlich wäre.«
      »Tut mir Leid, Ihnen das zuzumuten, Darren, aber es könnte wichtig sein. Beschreiben Sie mir, was Sie vorgefunden haben. War zu dem Zeitpunkt jemand dort?«
      »Nein.«
      »War die Kabinentür abgeschlossen?«
      »Ja.«
      »Woher wussten Sie dann, dass etwas nicht stimmt?«
      »Zuerst habe ich ihren Namen gerufen, und sie hat nicht geantwortet. Dann hab ich, na ja, an der Tür gelauscht und konnte nichts hören. Keine Geräusche, kein Würgen, noch nicht mal Atmen. Da hab ich echt Angst gekriegt.«
      »Und!was haben Sie gemacht?«
      »Ich bin in die nächste Kabine gegangen und aufs Klo gestiegen. Die Trennwände gehen nicht bis zur Decke, man kann sich drüberbeugen und runterschauen. Da hab ich sie gesehen. Sie hat zu mir hochgeschaut... so zusammengeschlagen und verkrümmt ... und ihre Augen ...« Er schlug die Hände vors Gesicht und fing an zu weinen.
      Banks legte Darren die Hand auf die Schulter. »Ist schon gut, Darren. Weinen Sie nur.«
      Darren ließ seinen Tränen freien Lauf, wischte sich dann mit dem Ärmel über die Augen und sah auf. »Wer macht denn so was?«
      »Wir wissen es nicht. Wir wissen auch nicht, wie es geschehen ist. Haben Sie sonst noch jemand auf die Toilette gehen sehen, während sich Emily übergeben hat, abgesehen von den beiden Mädchen, die Sie erwähnt haben?«
      »Nein. Aber ich sagte ja schon, dass ich nicht dauernd hingesehen habe.«
      »Sie haben aber bestimmt ziemlich oft hingesehen, wenn Sie sich Sorgen gemacht haben. Sie müssen die Tür im Auge behalten haben, um zu

Weitere Kostenlose Bücher