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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Überraschung, also bringen Sie uns bitte zwei doppelte Brandys, ja?«
      »Ich dachte, Sie dürfen im Dienst nicht trinken.«
      »Bringen Sie sie einfach.«
      »Ist ja schon gut. Kein Grund, sauer zu werden.« Der Barkeeper ging davon. Als er wiederkam, knallte er die Gläser auf den Tisch. Sie waren nicht bis zum Eichstrich gefüllt, aber Banks bezahlte trotzdem.
      »Wann kann ich gehen?«, wollte der Mann wissen. »Ich frag nur, weil wir kein Geld verdienen, wenn wir nichts ausschenken, und es lohnt sich nicht, den Laden noch länger offen zu halten.«
      »Er ist nicht offen«, sagte Banks. »Und wenn Sie weiter solchen Scheiß labern, werden Sie auch in der vorhersehbaren Zukunft nicht wieder aufmachen. Auf der Toilette liegt ein totes Mädchen, falls Sie das noch nicht mitgekriegt haben.«
      »Verdammte Drogensüchtige«, murmelte der Barkeeper und stapfte davon.
      »Also gut, Darren«, meinte Banks, nachdem der Barkeeper außer Hörweite war. »Können Sie mir sagen, was passiert ist?« Banks zündete sich eine Zigarette an. Darren lehnte die angebotene Zigarette ab. Der Brandy war von mieser Qualität, aber die Schärfe brachte ein bisschen Wärme in Banks' Adern zurück.
      »Sie sagte, ihr sei nicht gut«, begann Darren nach einem Schluck Brandy. Sein Gesicht nahm ein wenig Farbe an.
      »Gehen Sie ein bisschen weiter zurück«, bat Banks. »Wie gut kannten Sie sie? War sie Ihre Freundin?«
      »Nein, nichts in der Art. Ich meine, ich kenne sie aus der Gruppe. Wir sind nur Freunde, mehr nicht. Hängen zusammen rum. Sie ist ein bisschen merkwürdig und wild, die Emily, aber man kann viel Spaß mit ihr haben. Angefangen haben wir im Cross Keys, unten am Castle Hill.«
      »Das kenne ich.«
      »Danach sind wir ein bisschen durch die Stadt geschlendert und haben rasch was im Queen's Arms getrunken. Dann sind wir hierher gekommen.« Er deutete auf eine Gruppe verstörter Teenager an einem Tisch auf der anderen Seite des Raumes. »Die anderen sitzen da drüben.«
      »Wann habt ihr euch im Cross Keys getroffen?«
      »Gegen halb sieben oder sieben.«
      »Wissen Sie, wann Emily kam?«
      »Sie kam als Letzte. Muss so gegen sieben gewesen sein, vielleicht ein paar Minuten später.«
      Blieben also vier ungeklärte Stunden zwischen der Verabredung um drei, die Emily Banks gegenüber erwähnt hatte, und dem Treffen mit ihren Freunden im Cross Keys.
      »Wie wirkte sie?«
      »Wie immer.«
      »Normal?«
      »Für Emily schon.«
      »Und wann seid ihr hierher gekommen?«
      »Gegen halb elf. War nicht viel los. Wie der Barkeeper gesagt hat, der Betrieb beginnt eigentlich erst gegen halb zwölf oder so. Aber man kriegt was zu trinken, es gibt Musik und man kann tanzen.«
      »Wie viele Leute waren Ihrer Meinung nach hier?«
      »Nicht viele. Es kamen immer noch welche, aber viel los war, wie gesagt, nicht.«
      »Waren es mehr als jetzt?«
      Darren sah sich um. »Nein, ungefähr genau so viele.«
      »Was geschah dann?«
      »Wir haben was getrunken, dann ging Emily aufs Klo. Danach haben wir getanzt, und dann sagte sie, ihr wäre nicht gut.«
      »Hat sie gesagt, warum?«
      Darren schüttelte den Kopf. »Nur, dass ihr nicht gut sei. Sie sagte, ihr Hals sei steif.« Er rieb sich den Hals und sah zu Banks. »Lag das an den Drogen? Es waren Drogen, oder?«
      »Warum fragen Sie?«
      »Nur wegen ihres Verhaltens. Naja, sie schien hoch oben durch ihre eigene Welt zu fliegen. Wie gesagt, sie ist ziemlich wild.«
      »Wie gut kannten Sie Emily, Darren?«
      »Eigentlich kaum. In den Schulferien hing sie mit mir und Rick und Jackie und Tina da drüben rum. Mehr nicht. Ich hatte nie was mit ihr. Sie war nicht an mir interessiert, auf diese Weise, meine ich. Wir haben nur manchmal zusammen getanzt, sind mit der Clique ausgegangen. Haben Spaß gehabt.« Er fuhr sich durch das ölige Haar.
      »Haben Sie ihr je Drogen besorgt, Darren?«
      »Ich? Nie. Ich rühr das Zeug nicht an.«
      In seinem Ton war etwas, das Banks veranlasste, ihm zu glauben. Zumindest für den Augenblick. »Na gut. Ihr war also schlecht. Was ist dann passiert?«
      »Sie sagte, sie brauchte noch mehr Medizin.«
      »Was hat sie damit gemeint?«
      »Mehr Drogen, nehme ich an. Was immer sie genommen hat.«
      »Fahren Sie fort.«
      »Also ging sie wieder aufs Klo.«
      »Wie lange, nachdem sie das erste Mal auf der Toilette war?«
      »Weiß nicht.

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