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Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall

Titel: Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Krankenhaus untersuchen lassen. Aber sie ließ sich ja nichts sagen. Er konnte es ihr nicht verübeln; er hätte genauso gehandelt.
      »Wer hat gesungen?«, erkundigte sich Banks.
      »Meistens Luke und ich.«
      »Was für Musik habt ihr gespielt?«
      »Ist das wichtig?«
      »Sagen wir einfach, es interessiert mich.«
      »Ist schwer zu beschreiben«, erwiderte Liz.
      »Versuchen Sie's mal.«
      Liz schaute Banks an, als versuche sie, sein musikalisches Wissen abzuschätzen. »Nun, eigentlich geht's in erster Linie um die Melodie. Wir sind nicht Mainstream, wir haben's nicht so mit langen Soli und so. Es ist eher ... haben Sie schon mal was von David Gray gehört?«
      »Ja«
      »Von Beth Orton?«
      »Ja.«
      Wenn Liz erstaunt war, dass Banks mit zeitgenössischer Musik vertraut war, ließ sie es sich nicht anmerken. »Also, wir sind etwas anders, aber das sind die Bands, die wir gut finden. Wir haben eine Message, und das alles mit ein bisschen Jazz und Blues. Ich spiele auch ganz gut Flöte und Orgel.«
      »Wussten Sie, dass Luke Geigenunterricht hatte?«
      »Ja. Das wäre geil gewesen. Wir wollten uns erweitern, andere Musiker dazuholen, aber wir sind vorsichtig gewesen.« Liz sah Banks ins Gesicht. »Wir hatten echt vor, das Ganze groß aufzuziehen, wissen Sie. Aber ohne unsere Ideale zu verraten oder Mainstream zu werden. Was passiert ist, hat uns wirklich aus den Socken gehauen. Nicht nur als Band, meine ich, sondern auch persönlich.«
      »Ich verstehe«, sagte Banks. »Hatten Sie noch eine andere Beziehung zu Luke? Außer der musikalischen?«
      »Wie meinen Sie das?«
      »Haben Sie mit ihm geschlafen?«
      »Mit Luke?«
      »Warum nicht? Er war ein hübscher Junge.«
      »Aber mehr auch nicht. Ein Junge.«
      »Sie haben gesagt, er sei für sein Alter sehr weit gewesen.«
      »Ich weiß, aber ich vergreife mich doch nicht an Kindern. Außerdem bin ich vollkommen glücklich mit Ryan, vielen Dank.« Liz war rot geworden.
      »Sie waren also nicht Lukes Freundin?«
      »Nein. Hab ich doch schon gesagt. Solange wir uns kennen, bin ich mit Ryan zusammen. Es ging nur um die Musik.«
      »Es kann also nicht sein, dass Ryan Sie und Luke zusammen im Bett erwischt hat und Luke dann umgebracht hat? Und dann hat er sich überlegt, er könnte das genauso gut zu Bargeld machen?«
      »Dass Sie so etwas Furchtbares überhaupt andeuten können.« Liz war den Tränen nahe. Banks kam sich richtig mies vor. Sie schien es ernst zu meinen. Aber der äußere Eindruck reichte nicht. Banks erinnerte sich an den Besuch von Rose Barlow und ihren wütenden Abschied. Liz war jünger als Lauren Anderson und Banks' Meinung nach eine viel wahrscheinlichere Kandidatin fürs Bett. Er wusste nicht, wie eng oder offen Liz' Beziehung mit Ryan war.
      »So was kommt vor«, sagte Banks. »Sie würden sich wundern. Vielleicht war es ein Unfall, und Sie haben einfach keinen anderen Ausweg gesehen.«
      »Ich hab's doch schon gesagt. Nichts ist gewesen. Luke war in der Band, mehr nicht.«
      »Hat sich Luke Ihnen mal anvertraut?«, fragte Annie, den Druck ein wenig verringernd. »Sie wissen schon, was ihm so durch den Kopf ging, was ihm Sorgen machte?«
      Liz schwieg, gewann die Fassung zurück. Sie blickte auf Annies geschwollene rote Lippe, sagte aber nichts. »Er hat oft über die Schule gestöhnt«, sagte sie schließlich.
      »Hat er mal was über seinen Stiefvater gesagt?«
      »Den Rugby-Spieler?«
      »Den ehemaligen Fußballer.«
      »Egal. Nein, nicht viel. Ich glaube, Luke mochte ihn nicht besonders.«
      »Wie kommen Sie darauf?«
      »Nur so. Wie er über ihn gesprochen hat.«
      »Haben Sie Lukes Eltern kennen gelernt?«
      »Nein. Ich glaube, er hat ihnen nicht mal von uns erzählt, von der Band.«
      »Woher wissen Sie das?«
      »Ich hatte so das Gefühl.«
      Sie hatte wahrscheinlich Recht, dachte Banks. Nach seinen und Annies Beobachtungen schienen die Armitages meistens keine Ahnung zu haben, was Luke so trieb. »Hat ihn irgendwas ganz besonders beschäftigt?«
      »Zum Beispiel?«
      »Alles Mögliche«, erklärte Annie. »Hat er vielleicht erzählt, er würde bedroht oder verfolgt? Irgendwas Ungewöhnliches, Auffälliges?«
      »Nein, überhaupt nichts. Wie gesagt, er mochte die Schule nicht und konnte es nicht erwarten, zu Hause auszuziehen. Aber ich würde sagen, das ist ganz normal, oder?«
      Banks lächelte. In dem Alter

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