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Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall

Titel: Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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zu lange und zu nah hinter ihr, fuhr aber in Welwyn Garden City ab.
      »Graham muss durch Bradford irgendwie in die Sache verwickelt worden sein. Über die Zeitschriften«, sagte Banks. »Aber das war nicht alles. Fiorino und Mandeville müssen auf Graham aufmerksam geworden sein. Das könnte erklären, woher Graham immer so viel Geld hatte.«
      »Hör mal, Alan, ich weiß, dass er dein Freund war, aber du musst zugeben, dass es aussieht, als hätte er was Unappetitliches im Schilde geführt. Vielleicht ist er habgierig geworden.«
      »Das ist gut möglich«, sagte Banks. »Das Foto muss so was wie Grahams Versicherung gewesen sein. Sein Beweis. Damit konnte er Bradford erpressen, bloß war Graham nicht klar, wie gefährlich er lebte. Fiorino bekam Wind davon und hat Grahams Todesurteil unterschrieben.«
      »Und wer hat es ausgeführt?«
      »Wahrscheinlich Bradford. Er hatte kein Alibi. Oder Harris. Den können wir nicht völlig ausschließen. Auch wenn seine Frau dir was anderes erzählt hat - er könnte sein Kampfmesser behalten haben, und als Graham drohte, ihn öffentlich als schwul zu entlarven, könnte er den Jungen getötet haben. Vergiss nicht, was für Harris auf dem Spiel stand: Es hätte ihn nicht nur die Stelle gekostet, er wäre sogar in den Knast gewandert, und du weißt ja, was für ein feines Leben Bullen hinter Gittern erwartet.«
      »Jet Harris selbst hat direkt nach Grahams Verschwinden das Elternhaus durchsucht«, bemerkte Michelle.
      »Harris? Hat das Haus durchsucht? Woher weißt du das?«
      »Das hat Mrs. Marshall gesagt, als ich mich zum ersten Mal mit ihr unterhalten habe. Damals habe ich mir nichts dabei gedacht, aber jetzt... ein Superintendent, der eine normale Hausdurchsuchung macht?«
      »Er muss das Foto gesucht haben.«
      »Warum hat er es nicht gefunden?«
      »Er war wohl nicht gründlich genug, was? Jugendliche haben viele Geheimnisse. Manche sind wirklich konspirative Genies. Das Foto klebte in Grahams Gitarre, darauf wäre damals doch niemand gekommen. Da hätte man schon die Gitarre auseinander nehmen müssen. Ich hab das Foto nur deshalb gefunden, weil der Klebstoff ausgetrocknet ist.«
      »Du hast Recht«, sagte Michelle. »Aber ist Harris deshalb der Mörder?«
      »Ich weiß es nicht. Es ist kein Beweis. Aber er hat tief mit dringesteckt.«
      »Ich hab heute Morgen mit Ray Scholes telefoniert«, sagte Michelle. »Du weißt schon, der Kollege, der den Mord an Donald Bradford untersucht hat.«
      »Ja.«
      »Er hat gesagt, unter Bradfords Habseligkeiten war ein Messer der Marke Fairbairn-Sykes.«
      »Wo ist das jetzt?«
      »Vergiss es. Es ist längst verschwunden. An einen Händler verkauft. Wer weiß, wie oft es seitdem den Besitzer gewechselt hat.«
      »Schade. Aber wenigstens wissen wir, dass er eins hatte.«
      »Du hast gesagt, das Foto wäre ein Beweisstück«, sagte Michelle. »Aber wofür?«
      »Tja, vielleicht waren ja sogar mal Fingerabdrücke drauf, aber ich glaube, es ist eher gefährlich, weil man erkennen kann, wo es aufgenommen wurde. Ich nehme nicht an, dass es in der Gegend viele Kamine der Marke Adam gibt, und es gibt bestimmt nicht viele, die so auffällig sind wie der auf dem Foto. Und dann der Teppich.«
      »Denkst du an das Haus von Mandeville?«
      »Da bin ich mir so gut wie sicher. Ich bin überzeugt, dass alles miteinander verflochten ist: Fiorinos Porno-Geschäft, seine Begleitagentur, die Partys bei Mandeville, der Mord an Graham. Ich glaube, hier müssen wir raus.«
      Michelle fuhr weiter.
      »Die Abfahrt kommt da hinten«, sagte Banks. »Hier. Fahr rüber, sonst verpasst du sie. Los!«
      Michelle wartete und wechselte erst in letzter Minute die Fahrspur. Hinter ihr wurde wütend gehupt.
      »Herrgott noch mal«, sagte Banks. »Das war aber knapp!«
      Michelle grinste ihn an. »Ach, stell dich nicht so an. Ich weiß, was ich tue. Jetzt können wir sicher sein, dass uns niemand gefolgt ist. Und wo müssen wir jetzt hin?«
      Als sich Banks' Herzschlag beruhigt hatte, griff er zum Stadtplan und lotste Michelle zu der hübschen Doppelhaushälfte, in der der ehemalige Constable Geoff Talbot sein Rentnerdasein genoss.
      Talbot öffnete und bat die beiden herein. Michelle stellte sich und Banks vor.
      »Furchtbarer Tag, nicht wahr ?«, sagte Talbot. »Da fragt man sich, ob der Sommer überhaupt noch kommt.«
      »Das stimmt«, sagte Banks.
      »Kaffee?

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