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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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musstest du am Samstagabend weg?«
      »Genau.«
      Phil beugte sich vor und betrachtete eingehend die Bilder. Konzentriert runzelte er die Stirn. Anschließend reichte er sie Annie zurück. »Lag noch irgendwas dabei?«
      »Nur ein bisschen Geld. Keine weiteren Zeichnungen, wenn du das meinst.«
      »Keine Unterlagen, Briefe, Auktionshauskataloge oder so?«
      »Nein.«
      »Schade.« Phil holte eine Lupe aus einem Kästchen im Bücherregal und studierte die Skizzen noch eingehender. »Es sieht immerhin so aus, als ob das Papier aus der richtigen Zeit ist. Das könnte ich genauer sagen, wenn ich es befühlen dürfte.«
      »Sorry«, sagte Annie. »Es muss erst auf Fingerabdrücke untersucht werden.«
      »Welche Fingerabdrücke erwartet ihr denn zu finden?«
      »Das weiß man nie. Vielleicht die des Opfers. Oder die von Thomas McMahon, falls die beiden was miteinander zu tun hatten.«
      »Glaubst du, dass McMahon die gemalt hat?«
      »Keine Ahnung. Deshalb frage ich ja dich.«
      »Aber woher wüsstet ihr, dass es die Fingerabdrücke von McMahon sind? Ich dachte, wenn er so stark verbrannt ist, dann sind seine Hände ...«
      »Ja, stimmt«, bestätigte Annie. »Es kann höchstens sein, dass einer von ihnen mal polizeilich erfasst wurde ...« Ihr fiel das Buch ein, das Gardiner Jack Mellor angeblich geliehen hatte. Darauf könnten durchaus Gardiners Fingerabdrücke zu finden sein. Vielleicht sogar noch auf einigen Gegenständen in dem Haus in der Daleside-Siedlung, wo er mit seiner Frau gelebt hatte. Bei Thomas McMahon würde es schwieriger werden, dennoch war Annie überzeugt, dass sich irgendwo Abdrücke finden würden. Sie mussten nur lange genug suchen. In Whitakers Laden beispielsweise. »Wir müssen es versuchen.«
      »Wie bekommt ihr die Abdrücke vom Papier? Wenn sie nicht sofort mittels Lupe zu sehen sind, meine ich.«
      »Das überlasse ich den Spezialisten. Soweit ich weiß, verwenden sie dabei eine Chemikalie namens Ninhydrin oder so ähnlich, aber das ist nicht mein Fachgebiet.«
      »Aber zerstört das nicht irgendwas? Kann das nicht das Bild beschädigen? Wenn das echte Turner sind ...«
      »Darauf wird mit Sicherheit Rücksicht genommen. Ich nehme an, es wird mit irgendeinem Licht gearbeitet, mit Laser oder ultraviolettem Licht. Ich weiß es wirklich nicht, Phil. Die Technik macht Riesenfortschritte. Es ist schon schwer, sich auf dem Laufenden zu halten. Aber keine Sorge, unser Fingerabdruckexperte weiß, was er tut. Dass kein Kunstwerk beschädigt wird, hat für ihn oberste Priorität, besonders bei so wertvollen.«
      »Gut«, sagte Phil. »Ich nehme an, du hast diese hier mitgebracht, weil du wissen willst, ob sie echt sind?«
      »Das wäre eine große Hilfe«, erklärte Annie. »Oder besser: Alles, was du mir darüber sagen kannst, wäre hilfreich.«
      »Ganz so einfach ist das auch nicht, weißt du, zumal sie in dieser Hülle sind. Ich meine, ich kann eine Empfehlung aus dem Stegreif abgeben, im Wesentlichen gründet sich die auf den Stil, aber es gibt andere Prüfmethoden, weitere Experten müssen konsultiert werden, so was halt. Und dann natürlich die Provenienz. Die genau zu kennen, wäre schon äußerst hilfreich bei der Bestimmung der Echtheit.«
      »Verstehe. Aber deine Stegreifbewertung reicht fürs Erste.«
      »Nun, die Bilder ähneln den Turner-Skizzen aus dem großen Skizzen- und Notizbuch, das er auf seiner Reise durch Yorkshire 1816 verwendete, es wäre also möglich, Vergleiche mit verbürgten Originalen anzustellen. Natürlich erst, wenn ihr fertig seid.«
      »Ist es üblich, mehr als eine Skizze von ein- und demselben Motiv zu erstellen?«
      »Aber ja. Für die Richmondshire-Reihe hat Turner Dutzende von Skizzen angefertigt. Drei Skizzenbücher voll. Gerade das ist ein interessanter Aspekt: Er arbeitete zumeist mit Büchern, nicht auf losen Blättern.«
      »Das spricht also gegen die Authentizität?«
      Phil lächelte Annie an. »Es mahnt zur Vorsicht, mehr nicht. Aber auch wenn es nicht echt sein sollte, ist es ein wunderschönes Aquarell. Schau dir nur an, wie der Nebel den Gipfel von Ingleborough umhüllt! Fast kann man sehen, wie er wabert. Und nirgends eine Menschenseele! Es ist ganz früh am Morgen, kurz nach Sonnenaufgang. Das sieht man am Licht. Turner legte immer viel Wert darauf, Tageszeit und Wetter korrekt darzustellen. Und hier der Pfau im Vordergrund - ein herrliches Detail.«
      Annie hatte in

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