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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Toilette und stellte sich neben Templeton ans Urinal, obwohl woanders genug Platz war. Als er ein Gespräch anfing - das Übliche über dicke Riemen in der Hose zog Templeton seinen Reißverschluss zu, zückte den Dienstausweis und drückte ihn dem Mann so heftig ins Gesicht, dass der taumelte, die Kontrolle verlor und sich auf Schuhe und Hose pinkelte. »Verpiss dich, du Sau«, sagte Templeton. »Du kannst von Glück reden, dass ich keinen Bock habe, dich wegen Prostitution zu verknacken. Los, ab aufs Fahrrad!« Templeton klatschte in die Hände.
      Der Mann wurde blass. Zitternd machte er seine Hose zu und eilte zur Tür, ohne sich die Hände zu waschen. Templeton wusch sie genau dreißig Sekunden lang mit Seife unter heißem Wasser. Er hasste Schwule; seiner Meinung nach war es ein Riesenfehler gewesen, Homosexualität zu legalisieren. Hatte dem Ganzen Tür und Tor geöffnet, genau wie die Immigration. Seinetwegen konnte die Regierung alle Tunten in den Knast stecken und die Ausländer nach Hause schicken - außer Winsome natürlich, die durfte bleiben.
      Oben im Restaurant bestellte Templeton einen Tee und Würstchen mit Eiern und Bohnen. Er nahm an, dass man bei so einem einfachen Gericht nichts falsch machen konnte. Er trug sein Tablett zum erstbesten freien Tisch und versuchte, die Ketchupflecken auf der Tischplatte zu ignorieren.
      Die Eier waren zu lange gebraten, der Tee hatte zu lange gezogen, aber ansonsten war das Essen gar nicht so übel. Hungrig schaufelte Templeton es in sich hinein.
      Anschließend ging er zur Theke und sprach den jungen Asiaten an, der dort Dienst tat. Sein Namensschild wies ihn als »Ali« aus.
      »Waren Sie auch gestern um diese Uhrzeit hier?«
      »Ja«, bestätigte Ali. »Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich rund um die Uhr hier stehe.«
      »Kann ich mir vorstellen«, erwiderte Templeton und zog ein Foto von Jennifer Clewes aus der Aktentasche. »Ich bin Detective Constable Templeton von der Polizei North Yorkshire, Abteilung Kapitalverbrechen. Haben Sie diese Frau hier eventuell gesehen?«
      »Du meine Scheiße, ist die tot?«, fragte Ali und wurde blass. »Ich habe noch nie eine Leiche gesehen.«
      »Die Frage ist: Haben Sie sie hier gesehen?«
      »Was ist mit ihr passiert?«
      Templeton seufzte demonstrativ. »Hör mal, Ali, wir kommen deutlich besser miteinander zurecht, wenn ich die Fragen stelle und Sie sie beantworten, ja?«
      »Ja, gut. Zeigen Sie mal her!« Ali streckte die Hand aus, aber Templeton hielt das Foto fest. Er wollte nicht Alis schmierige Fingerabdrücke darauf haben.
      Ali kniff die Augen zusammen und betrachtete das Bild länger, als Templeton für nötig hielt. Dann sagte er: »Ja, die war gestern Nacht hier. Saß da drüben.« Er wies auf einen Tisch.
      »Um welche Uhrzeit?«
      »Weiß ich nicht mehr. Bei Nachtschichten achte ich nicht auf die Zeit.«
      »War sie allein?«
      »Ja. Ich weiß noch, dass ich gedacht habe, was macht so eine süße Kleine wie die ganz allein am Freitagabend.«
      »Wirkte sie irgendwie nervös oder verängstigt?«
      »Hä?«
      »Wie verhielt sie sich?«
      »Ganz normal eigentlich. Hat ein Sandwich gegessen, na ja, ein halbes. Kann man ihr nicht verübeln. Die mit Schinken und Tomaten suppen ziemlich durch, wenn sie länger liegen ...«
      »Hat sich ihr jemand genähert?«
      »Nein.«
      »Wurde sie angesprochen?«
      »Nein. Aber so 'n Typ am Tisch gegenüber hat sie angeglotzt. Kam mir wie so 'n kleiner Spanner vor.«
      »Wie sehen Spanner denn aus?«, fragte Templeton.
      »Na, irgendwie pervers, oder?«
      »Aha. Wie lange war sie hier?«
      »Keine Ahnung. Höchstens zehn, fünfzehn Minuten, würde ich sagen. Hören Sie, was ist denn nun mit ihr passiert? Als sie ging, war noch alles in Ordnung.«
      »Ist ihr jemand gefolgt?«
      »Der Typ, der ihr gegenübersaß, haute kurz danach ab, aber ich würde nicht sagen, dass er sie verfolgte. Ich meine, er hatte sein Würstchen aufgegessen. Warum sollte er noch länger hier rumsitzen?«
      Templeton ließ den Blick über die Inneneinrichtung schweifen. »Allerdings«, sagte er.
      »Die meisten Leute hier haben's eilig, logisch. Schneller Umschlag.«
      »Und es hat sich niemand für die Frau interessiert?«
      »Nein.«
      »Hat sie telefoniert?«
      »Nicht dass ich wüsste.«
      »Diesen Spanner, hatten Sie den schon mal gesehen?«
      »Nein.«
      »Können Sie ihn

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